Impfpass. Foto: Alexandra Koch, Pixabay.

Landkreis Lüneburg: Impfschutz auch für andere Infektionskrankheiten wichtig

Im Schatten von Corona: Hochansteckende „Kinderkrankheiten“ wie Mumps, Masern, Röteln, Diphterie sind derzeit auf dem Vormarsch. Das Gesundheitsamt Lüneburg rät, dringend den Impfschutz zu checken und auch an Grippe- und Tetanus-Impfung zu denken. Älteren empfiehlt das RKI eine Gürtelrose-Schutzimpfung.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 13.10.2022
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Jetzt Impfschutz checken lassen: Impfungen schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten

Es dreht sich nicht alles um Corona! Das Gesundheitsamt des Landkreises Lüneburg registriert aktuell eine Zunahme ansteckender Krankheiten, gegen die sich Bürgerinnen und Bürger impfen lassen können. Dazu gehören Mumps, Masern, Röteln, Diphterie, Tetanus.

Auch die Grippe-Impfung ist in diesem Winter besonders relevant: Insbesondere Menschen, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben, haben ein geschwächtes Immunsystem.

Beratung beim Hausarzt oder in der Impfsprechstunde

Daher empfiehlt der Landkreis: „Lassen Sie Ihren Impfschutz bei Ihrem Hausarzt checken. Die Impfungen sind für Sie kostenfrei.“ Das Gesundheitsamt bietet eine Impfsprechstunde mit einem erfahrenen Impfarzt an. Die Beratung findet jeden Montag von 8-10 Uhr statt. Patientinnen und Patienten bringen ihren Impfpass mit. Sie sind aber auch ohne diesen Nachweis willkommen.

Interessierte melden sich dazu an beim Impfcentrum Lüneburg, Am Graalwall 4, 21335 Lüneburg, per Mail info@praxis-lueneburg.de oder telefonisch unter 04131 735 373.

Vermehrt „Kinderkrankheiten“ wie Mumps, Röteln und Masern, Hepatitis und Diphterie

Aktuell verbreiten sich Hepatitis und Diphterie, Mumps, Röteln und Masern wieder stärker. Die Krankheiten sind hochansteckend und werden oft durch die Atemluft oder durch Schmierinfektionen weitergegeben.

Die Auswirkungen können drastische Folgen für die Infizierten haben – bis hin zu Lähmungen, Gehirnentzündungen, Unfruchtbarkeit oder Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern.

Die langjährig erprobten Impfungen, zum Beispiel die bekannte Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR), sind hingegen gut verträglich und können schon Babys und Kleinkindern verabreicht werden.

Krankheiten nicht mehr so bekannt – und nicht mehr so ernst genommen

In den vergangenen Jahrzehnten war die Impfquote in Deutschland allgemein hoch, es gab nur selten Erkrankte. Das hat Folgen: „Ärzte sind mit den klinischen Bildern kaum noch vertraut. Und es wissen nur noch wenige Menschen aus eigener Erfahrung, wie unangenehm und auch gefährlich diese Krankheiten sind.

Sie werden deshalb nicht mehr so ernst genommen, Impfungen eher mal kritisch gesehen“, sagt Dr. Marion Wunderlich, Ärztliche Leiterin des Gesundheitsamts des Landkreises Lüneburg.

Aber: Schmerzhafte Spät- und Langzeitfolgen möglich

Die jetzigen Eltern von Kleinkindern haben die Erkrankungen häufig nicht durchgemacht, da sie selbst geimpft sind. Dr. Marion Wunderlich erläutert: „Wer selbst durch eine Impfung geschützt ist, weiß nicht, wie schmerzhaft Mumps sein kann und welchen Juckreiz Windpocken auslösen können.“

Und noch etwas ist vielen Menschen nicht bewusst: „Dramatisch können auch die Spät- und Langzeitfolgen der Erkrankungen sein – sie treten bis zu zehn Jahren nach der Infektion auf.“

Auch Tetanus- und Gürtelrose-Schutzimpfung wichtig

Auch Tetanus – auf Deutsch: Wundstarrkrampf – ist eine Erkrankung, die alle treffen kann. Eine kleine Wunde als Eintrittspforte reicht, um unbemerkt mit dem Erreger in Kontakt zu kommen – zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder auf Reisen. Dagegen gibt es eine kombinierte Impfung gegen Tetanus und Diphtherie.

Vielen noch nicht bekannt: Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren die Gürtelrose-Schutzimpfung. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Personen an Herpes zoster, etwa jeder zwanzigste entwickelt eine schmerzhafte Neuralgie. Am häufigsten sind ältere Menschen betroffen. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

Vor Fernreisen: Immer Impfberatung nutzen

Eine weitere Ursache für steigende Fallzahlen: Reisen, auch Trips in ferne Länder, sind wieder möglich. Dr. Marion Wunderlich: „Krankheiten wie Hepatitis kommen als unangenehmes Reiseandenken mit und können hier weiterverbreitet werden. Daher empfehlen wir vor Fernreisen immer eine Impfberatung.“

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