BUND Elbe-Heide: E-Fuels keine Alternative zum Elektro-Auto
Synthetische Kraftstoffe, so genannte E-Fuels, rechnen sich nicht: Die Herstellung verbraucht extrem viel Strom und ist äußerst ineffizient. Das E-Auto schneidet mit Abstand am besten ab, ist also am energieeffizientesten. Darauf weist der BUND Regionalverband Elbe-Heide in einer aktuellen Stellungnahme hin.
Mitteilung von: BUND Regionalverband Elbe-Heide
Am: 17.10.2022
Online: https://www.bund-elbe-heide.de
Synthetische Kraftstoffe kein Ersatz für fossile Antriebsstoffe
Ganz grundsätzlich kann ein Ansatz akzeptiert werden, bei dem Spezialfahrzeuge mit Verbrennungsmotor möglichst lange genutzt werden sollen. Ob dafür synthetische Kraftstoffe (sog. E-Fuels) oder biogene Kraftstoffe aus Reststoffen das Mittel der Wahl sind, ist eine Frage der Verfügbarkeit und des Preises.
Und da sind wir auch schon an einem der wesentlichen Punkte:
- Experten gehen davon aus, dass ein Liter E-Diesel aktuell 4 bis 5 € kostet. Ob und wie die Preise bei der Produktion größerer Mengen sinken, ist noch völlig unklar.
- Auch sollten bei Preisvergleichen die tatsächlichen Kosten angesetzt werden, nicht die im Rahmen von Förderprogrammen subventionierten.
E-Fuels rechnen sich nur mit massiver Förderung
Ob es E-Fuels jemals wirklich in großer Menge für den Verkehr geben wird, ist eine politische Entscheidung.
Wirtschaftlich ist es zweifelhaft, ob sich dies ohne massive Förderung oder Zwangsbeimischung zum konventionellen Treibstoff (ähnlich wie bei E10) durchsetzen wird.
Zudem würde diese Produktion nicht in Europa und schon gar nicht in Deutschland geschehen, da sehr große Mengen Strom aus erneuerbarer Energie (EE-Strom) benötigt würden.
- BUND Deutschland: E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid produziert werden. Elektrofahrzeuge verbrauchen 3,5- bis 5-mal weniger Strom für dieselbe Wegstrecke. – mehr
Hintergrund: Hoher Energieverbrauch bei Herstellung synthetischer Kraftstoffe
Synthetische Kraftstoffe weisen ähnliche Eigenschaften und chemische Zusammensetzungen wie konventionelle Kraftstoffe auf, erläutert das Umweltbundesamt (mehr). Sie entstehen durch die Umwandlung eines Energieträgers zu einem kohlenstoffhaltigen Kraftstoff, der unter Normalbedingungen flüssig ist.
Die Nutzung in Brennstoffzellen-Pkw (PtG-Wasserstoff – Power to Gas) und Pkw mit Verbrennungsmotoren (PtG-Methan – Power to Methan und PtL – Power to Liquid) ist hochgradig ineffizient.
Die Grafik zeigt den Stromverbrauch eines Pkw im Elektroantrieb, Brennstoffzellen-/Wasserstoff-Antrieb und herkömmlichen Verbrenner-Antrieb (PtL). Das E-Auto schneidet mit Abstand am besten ab, ist also am energieeffizientesten.
Auch bei Lkw ist die Zukunft batterieelektrisch
Auch bei schweren Lkw ist die Zukunft batterieelektrisch, wie man auf der kürzlich in Hannover zu Ende gegangenen IAA Transportation gesehen hat.
- electrive.net: IAA – Die wichtigsten E-Lkw-Premieren
„Große Hersteller mit Fokus auf die Batterie“ – mehr
Wir brauchen Wasserstoff und wohl auch E-Fuels im Verkehr, aber eben nur da, wo eine direkte Elektrifizierung durch Batterie oder Stromabnehmer nicht möglich ist. Das wird vor allem beim Flugverkehr so sein und durchaus auch bei langlebigen Spezialfahrzeugen.
Hier muss allen Beteiligten aber klar sein, dass es richtig teuer wird. Außerdem sind damit hohe Energieverbräuche und der entsprechende Zubau von Produktionskapazitäten von EE-Strom verbunden.
Mehr Information und Kontakt
- BUND RV Elbe-Heide: https://www.bund-elbe-heide.de
Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de