Leuphana - Foto: Matthias Lemm, Pixabay

Leuphana Universität: Fossil Free Lüneburg fordert nachhaltige Verwaltung der Finanzen

Gelder der Leuphana Universität werden bei der Norddeutschen Landesbank verwaltet. Diese investiere in klimaschädliche Unternehmen und Rüstungsindustrie, kritisiert die Initiative Fossil Free Lüneburg. Ein Gespräch darüber bei der kommenden Online-Konferenzwoche „NEW DEAL“ (1. bis 4. März 2022) wurde erst zu- und dann kurzfristig abgesagt. Nun wiederholen die Studierenden ihre Forderung nach nachhaltiger Verwaltung der Finanzen und öffentlicher Diskussion.


Mitteilung von: Fossil Free Lüneburg
Am: 28.02.2022


Studierende fordern erneut öffentliche Diskussion zu Nachhaltigen Finanzen

Nachdem Proteste gegen die Leuphana Universität im Zusammenhang mit der Verwaltung von stiftungseigenen Geldern in Höhe von 40-50 Millionen Euro bei der Norddeutschen Landesbank zuletzt im Juni 2021 für mächtig Wirbel gesorgt haben, fordern Studierende nun erneut zur Diskussion auf.

Zusage zu Podiumsdiskussion wiederholt zurückgenommen

„Es kann nicht sein, dass Zusagen zu einer Podiumsdiskussion unter Beteiligung der Studierendenschaft immer wieder platzen gelassen werden“, so Wilma Correa Kleuters im Namen der Initiative Fossil Free Lüneburg.
Die Klimakrise lasse es nicht zu, dass weiterhin Gelder durch die Norddeutsche Landesbank als Kreditinstitut der Sparkassen in fossile Energien und auch die Rüstungsindustrie investiert werden. Zuletzt wurde im Januar 2022 bekannt, dass die Norddeutsche Landesbank, ein öffentliches Unternehmen, den australischen Gaskonzern Woodside Petroleum  bei einem Flüssiggas-Projekt in Australien mit einem Kredit fördert [1].

Studierende fordern nachhaltige Verwaltung der Finanzen

Die Mitfinanzierung von klimaschädlichen Projekten lasse starke Zweifel am selbstauferlegten Image der klimaneutralen Universität aufkommen. Daher setzen sich bereits seit drei Jahren Studierende dafür ein, dass universitäre Gelder nachhaltig verwaltet werden.

So wurde bereits im Januar 2019 ein Antrag auf Bankenwechsel durch das Studierendenparlament gestellt, welcher durch das Präsidium abgelehnt wurde. Zuletzt erhöhten eine Petition mit 800 Unterschriften sowie Proteste vor Ort den Druck auf das Präsidium. Daraufhin gaben Präsidium und Senat im Juli 2021 die Erklärung ab, das Leitbild einer nachhaltigen Universität auch im Bereich der Finanzverwaltung fortwährend stärker zu etablieren. Gleichzeitig wurde durch das Präsidium der Wille unterstrichen, das Thema auf universitärer Ebene unter Beteiligung der Studierendenschaft zu diskutieren.

Geplante Podiumsdiskussion im Oktober 2021 wurde verschoben – Diskussion bei Konferenzwoche New Deal kurzfristig abgesagt

Nachdem bereits eine für Oktober geplante Podiumsdiskussion im Rahmen der Startwoche mit Verweis auf terminliche Beschränkungen des Präsidiums und eine zu kurzfristige Planung auf die Konferenzwoche 2022 verschoben wurde, stehen Engagierte auch nun wieder während der digitalen Konferenzwoche vom 1. bis 4. März unter dem Titel „NEW DEAL“ mit leeren Händen da.
Entgegen mehrfachen Zusagen des Präsidiums würden technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung sowie Bedenken zu einer ausbleibenden Beteiligung von Studierenden innerhalb der Konferenzwoche eine gemeinsame Diskussion nicht ermöglichen. Diese erneut kurzfristige Absage stelle die Priorität eines Diskurses für die Verwaltung der Leuphana Universität doch stark in Frage, so Wilma Correa Kleuters.

Gesprächstermin mit Beteiligungsmöglichkeit aller interessierten Studierenden gefordert

Zu einer wirklichen Auseinandersetzung mit dem Europäischen NEW DEAL zähle auch die Selbstreflektion der Auswirkungen der eigenen Finanzen sowie die demokratische Teilhabe Studierender. Einer Verschiebung mit Verweis auf eine einer Präsenzveranstaltung im Sommer steht Fossil Free Lüneburg daher skeptisch gegenüber: „Wir fordern jetzt das klare Bekenntnis zu einem konkreten öffentlichen Gesprächstermin innerhalb des ersten Halbjahres und einem Veranstaltungsformat, bei dem sich alle interessierten Studierenden online oder in Präsenz beteiligen können, unabhängig von der Corona-Situation“.

[1] https://www.marketforces.org.au/nab-anz-westpac-bankrolling-gip-woodside-pluto- 2/

Information

  • Initative Fossil Free Lüneburg – Kontakt: fossilfree-lg@posteo.de
  • univativ Hochschulmagazin Lüneburg: „Proteste gegen die Finanzpolitik der Leuphana gehen weiter“, 23.06.2021 – mehr
  • Fossil Free Deutschland: „Nachhaltige Finanzen für die Leuphana Universität in Lüneburg“.
    Forderungen von Fossil Free Lüneburg, 15.01.2021 – mehr

Leuphana Konferenzwoche New Deal: Green & Colourful, 1-4. März 2022

Die zweite digitale Konferenzwoche stellt  vom 1. bis 4. März 2022 die Frage nach einem neuen Gesellschaftsvertrag:Wie könnte der demokratische Aufbruch in eine Post-Corona-Ära gelingen? Wie sieht eine nachhaltige, sozial gerechte Antwort auf die Klimakrise aus? Wie kann sich unsere offene Gesellschaft gegen antidemokratische Vereinnahmungen behaupten? Und inwieweit könnte der NEW DEAL einer Republik Europa die Menschenrechte weltweit stärken?

  • Mehr Information – mehr
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