Katzenstraßenfest vor dem Böll-Haus Lüneburg. Foto: Heinrich-Böll-Haus Lüneburg.

Lüneburg: Heinrich-Böll-Haus bedroht – Aufruf zur Unterstützung

Finanzieller Druck durch Energiekosten und zusätzliche Ausgaben macht dem Trägerverein des Heinrich-Böll-Hauses schwer zu schaffen. Nun wenden sich die Verantwortlichen an die Öffentlichkeit und bitten um Unterstützung: Durch das Unterzeichnen einer Petition, Spenden oder die Mitgliedschaft im Trägerverein.


Mitteilung von: Heinrich-Böll-Haus Lüneburg. Unsere Welt – für Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit e.V.
Am: 07.02.2023
Online: http://www.boell-haus-lueneburg.de/
Foto: Heinrich-Böll-Haus Lüneburg


Das Heinrich-Böll-Haus Lüneburg steht vor unsicherer Zukunft

Böll-Haus ruft zur Unterstützung auf – Petition unterzeichnen

Foto: Heinrich-Böll-Haus Lüneburg. Katzenstraßenfest im September 2022. Vor dem Haus: Infostand zum Böllhaus-Verein zu den Angeboten wie Treffpunkt Ehrenamt, Seminarreihe „Fit für digitales Engagement“ und Projektgruppen wie Bio-Brotbox-Aktion, Mathe draußen-Workshops, …

Seit über 30 Jahren ist das Heinrich-Böll-Haus Treffpunkt und Vernetzungsort für Engagierte und Aktivist*innen aus der Region: In über 20 Initiativen wirken dort über 100 Lüneburger*innen mit.

Nun steht das selbstverwaltete, sozial-, umwelt- und entwicklungspolitische Informations- und Aktionszentrum in der Katzenstraße vor einer unsicheren Zukunft.

Existenz bedroht durch steigende Miete und Nebenkosten

Steigende Miete, höhere Nebenkosten und zusätzliche Ausgaben setzen die Hausgemeinschaft unter Druck und stellen die Existenzfrage. Die Böll-Haus-Gemeinschaft ruft auf zur Unterstützung, um das Böll-Haus zu erhalten.

Denn: Das Haus ist „ein unersetzbarer Ort für Lüneburger Engagement“, stellt Eva Kern, Eine Welt-Promotorin bei JANUN Lüneburg e.V., fest. Es ist Treffpunkt für eine Vielzahl von Initiativen und ermöglicht für jung und alt demokratische Teilhabe. Es bietet Raum für Kommunikation, Selbstorganisation und Solidarität.

„Es fällt mir sehr schwer hinzunehmen, dass der Erhalt des Hauses am Ende gegebenenfalls von Finanzvorstellungen eines einzelnen Eigentümers abhängig ist.“

Solidarität zeigen: Beteiligung an Petition, Spenden, Mitgliedschaft

Wer sich für den Erhalt des Hauses einsetzen will, ist aufgerufen, die Petition unter dem Motto #BöllhausErhalten zu unterzeichnen. Auch Spenden sind willkommen, insbesondere auch die langfristige Unterstützung durch die Mitgliedschaft im Trägerverein des Hauses.

Treffpunkt für eine Vielzahl von Initiativen

Initiativen, die sich das 500 Jahre alte Haus teilen, sind zum Beispiel:
das Infocafé Anna & Arthur, das Café Avenir, das Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen JANUN e.V. und sein Lüneburger Verein JANUN Lüneburg e.V., Schlau Lüneburg e.V. sowie die Lüneburger Ortsgruppe von terre des hommes, BUND, ADFC, VCD, UNICEF, Klimakollektiv, Greenpeace, Fridays for Future, Fossil Free, die Seebrücke Lüneburg und weitere Gruppen.

Miteinander der Initiativen – Raum für Selbstorganisation und Solidarität

„Die Kombination der ganz verschiedenen Gruppen, die sich hier versammeln, ist das, was das Haus ausmacht. Es ist unverzichtbar, dass das Böll-Haus auch weiterhin die Gruppen zusammenbringt, Raum bietet und Anlaufstelle für bestehende und neue Gruppen und Aktive ist“, erklärt Phaenna Fölz, JANUN e.V.

Was all diese Gruppen verbindet? „Der Name ‚Heinrich Böll‘ charakterisiert die wesentlichen Grundgedanken – Eine Welt, Frieden, Umwelt“, so Katrin Schultheiß von terre des hommes.

Finanzielle Belastung bedroht jetzt das Engagement des Trägervereins

Seit Jahren setzt sich der Trägerverein ehrenamtlich und unentgeltlich für seine Ziele ein. Nun droht die finanzielle Belastung das Engagement unmöglich zu machen.

„Damit gehen Werte verloren, für die das Haus und die Menschen stehen. Finanziell können wir uns nicht mehr leisten, ohne unser Engagement stark einzuschränken“, betont Renke Soete, Vorstandsmitglied des Trägervereins des Böll-Hauses.

Aufruf zur Unterstützung

„Stell dich hinter das Böll-Haus und unterschreibe unsere Petition für den Erhalt. Sprich mit deinen Mitmenschen über das Böll-Haus. Engagiere dich bei Aktionen und Veranstaltungen oder unterstütze uns finanziell mit einer Spende, damit wir mehr Zeit bekommen das Böll-Haus zu erhalten“, erklärt Leonie Jantzer, Seebrücke.

LünepediaLünepedia: Heinrich-Böll-Haus

Das Heinrich-Böll-Haus befindet sich in der Katzenstraße 2, 21335 Lüneburg. Es ist ein Informations-, Kommunikations- und Aktionszentrum für Umwelt-, Entwicklungs- und Sozialpolitik.

Das Heinrich-Böll-Haus bietet ein Netzwerk und dient als zentrale Anlaufstelle für engagierte Gruppen aus der Region. Grundsätzlich ist jede*r eingeladen, mit seiner oder ihrer Idee oder Gruppe in das Haus zu kommen. Über 20 Initiativen sind im Haus vertreten.

Träger ist der gemeinnützige Verein Unsere Welt – für Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit e.V. Das Haus ist finanziell unabhängig und deckt die strukturellen Kosten wie Mieten, Nebenkosten und Telekommunikation durch die Miet- und Untermietverhältnisse mit den jeweiligen Initiativen. Das Spenden an den gemeinnützigen Trägerverein ist ebenfalls möglich.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Heinrich-Böll-Haus


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2 Kommentare

  • Hmm, ich bin mir nicht so sicher, wer denn die gestiegenen Kosten tragen soll, wenn nicht auch die Nutzer des Hauses. Zumal zumindest das Café ja ein kommerzieller Geschäftsbetrieb ( GmbH )ist.
    Und die Vermieter hohe Investitionen in klimaschutzkonforme Gebäude zu stemmen haben. Damit ist die Frage, was genau jetzt die Erwartung des Aufrufes ist. Natürlich müssen wir alle zusammen die Mehrkosten aus Umwelt- und Energiekrise tragen. Wer mag denn die Entscheidung zwischen Guten und schlechten Mietern treffen?

    Mit freundlichen Grüßen
    K. Wilhelm

    • Das Heinrich-Böll-Haus wird von sehr vielen verschiedenen Initiativen, Vereinen und Gruppen genutzt. Diese leisten im großen Umfang gemeinnützige Arbeit ohne geldliche Gegenleistung – Mehrkosten können dabei meist nur mit Einbußen im Ehrenamt beglichen werden.

      Mehr als 30 Jahre hat das Böll-Haus selbstverwaltet funktioniert. Die aktuelle Lage lässt sich nicht mehr tragen – die Auflösung ist eine aktuell diskutierte Option. Der Mehrwert, den die Hausgemeinschaft für Lüneburg leistet, kommt allen in Lüneburg zu gute – wir sind also indirekt und direkt Nutzer:innen des Hauses.

      Die gestiegenen Kosten können wir nur der jetzigen Lage nicht über Gelder der Initiativen und Vereine decken und brauchen von der Stadtverwaltung und der Lüneburger Zivilgesellschaft Unterstützung.

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