Kanuwandern. Foto: speaks, Pixabay.

Runder Tisch „Naturnahes Kanuwandern“: Problem Alkoholkonsum

Naturnahes Erleben, nicht Spaßtourismus soll künftig bei der Werbung für Kanuwandern im Vordergrund stehen. Durch den Klimawandel steht die Natur sowieso schon unter Stress. Kanuwanderer sollen künftig verstärkt dafür sensibilisiert werden. Auch ein Alkoholverbot wurde angesprochen.


Mitteilung von: Naturpark Lüneburger Heide
Am: 28.2.2023
Online: naturpark-lueneburger-heide.de 


Naturpark Lüneburger Heide: Unerwünschtes Verhalten meist alkoholbedingt

Runder Tisch „Naturnahes Kanuwandern“ zieht Bilanz und spricht Maßnahmen ab

Fließgewässer wie die Luhe machen nicht an Kreisgrenzen Halt. Daher luden die beiden LEADER-Regionen Lüneburger Heide und Achtern-Elbe-Diek am 14. Februar 2023 erneut gemeinsam zum Runden Tisch „Naturnahes Kanuwandern“ ein. Das Gremium zog eine Bilanz der vergangenen Saison und hat sich vorgenommen, weiter gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten.

Größtes Problem: Alkoholkonsum

Die größte Herausforderung sei – nach wie vor – das Thema Alkoholkonsum, da waren sich alle Beteiligten einig. Wer betrunken Kanu fahre, missachte häufig die Regeln.

Ferner gebe es Lärm und spürbar mehr Müll in der Landschaft, wenn alkoholisierte Gruppen an der Luhe unterwegs seien.

Alkoholverbot beim Kanufahren angedacht

Die Sachlage wurde als so drängend empfunden, dass Untere Naturschutzbehörde und Untere Wasserbehörde ein Alkoholverbot im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten beim Kanufahren installieren wollen. Wichtig seien auch dementsprechende Kontrollmaßnahmen, das war für alle Teilnehmenden offensichtlich.

Beim Marketing – so die Absprache – soll der Fokus künftig noch stärker auf naturnahem Erleben liegen und Kanufahren nicht vorrangig als Spaßtourismus verkauft verkauft werden.

Sehr niedrige Wasserstände – Natur steht unter Stress

Insgesamt einigten sich alle Anwesenden darauf, mit den eigenen Mitteln und auf den eigenen Kanälen für das Thema zu sensibilisieren. Das gilt umso mehr, als auch an der Luhe im vergangenen Sommer sehr niedrige Wasserstände geherrscht haben – was deutlich macht, dass die Natur ohnehin unter Stress steht.

Keine Toiletten an Ein- und Ausstiegsstellen wegen Vandalismus

Ein Problem wurde vorerst ohne Ergebnis diskutiert: Es gibt an einigen Ein- und Ausstiegsstellen keine Toiletten. Erfahrungen mit Vandalismus hat die Kommunen dazu bewogen, dort keine aufzustellen. Damit fehle aber ein Angebot, das verhindern würde, dass Kanugäste „im Gebüsch verschwänden“.

Wie hier eine gute Lösung gefunden werden kann, wird wohl weiter auf der Tagesordnung des Runden Tisches „Naturnahes Kanuwandern“ bleiben.

Produktiver Austausch

Lina Dening, LEADER-Regionalmanagerin beim Naturpark Lüneburger Heide, ist dennoch zufrieden: „Der Austausch war nach einer langen Pause aufgrund der Corona-Pandemie sehr produktiv.

Wir haben Maßnahmen für drängende Herausforderungen gefunden, die zur nächsten Saison umgesetzt werden sollen. Das Kanuangebot muss naturnah wahrgenommen werden, wenn wir die Schätze der Natur erhalten wollen.“

Runder Tisch „Naturnahes Kanuwandern“

Der Runde Tisch „Naturnahes Kanuwandern“ wurde im Jahr 2018 ins Leben gerufen, als Fehlverhalten bei den Kanufahrern an der Luhe überhand nahm. Angesprochen waren Kanu-Verleiher, Angel-, Kanuten- und Sportvereine, die Untere Naturschutzbehörde, die Wasserbehörde sowie weitere Vertreter:innen der Kommunen.

In einem ersten Projekt entstand ein Kanu-Konzept, das Herausforderungen und Maßnahmen aufführte, die zu einem naturnahen Kanuwandern führen sollten. Es entstand ein Flyer sowie eine Paddelkarte, die über gewünschte Verhaltensweisen aufklären. Informationsschilder zeigen Kanufahrer:innen, an welchen Stellen der Aus- und Einstieg an der Luhe möglich ist.

Über den Naturpark Lüneburger Heide

Der Naturpark Lüneburger Heide ist Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen, in dem sich die drei Landkreise Harburg, Heidekreis und Lüneburg sowie alle Kommunen im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz engagieren.

Die Aufgaben des Naturparks Lüneburger Heide reichen von der Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen, naturgebundenen Erholung über die regionale Wertschöpfung bis zur Stärkung der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und Aktionen zur Pflege der Kulturlandschaft.

Mit einem großen Netzwerk aus vielen Partnerinnen und Partnern setzt der Naturpark seine Aufgaben um. Weitere Infos zum Naturpark Lüneburger Heide, seinen Aufgaben und Angeboten finden Sie auf der Internetseite naturpark-lueneburger-heide.de.


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