Unterkunft für Geflüchtete in Sumte. Foto: Landkreis Lüneburg.

Geflüchtete im Landkreis: Unterbringung in Vorbereitung – Hinweise für private Hilfsangebote

Immer mehr Menschen flüchten aus der Ukraine, um sich in Sicherheit zu bringen. Was ist vorab zu bedenken, wenn man Geflüchtete bei sich aufnehmen will? Damit die Menschen schnell ein Dach über dem Kopf bekommen, bereitet der Landkreis Lüneburg in Sumte (Gemeinde Amt Neuhaus) Unterkünfte vor.

Am Mittwoch, 16. März 2022, ab 19 Uhr findet dort vor Ort ein Bürger-Informationsabend statt. Ab dem 21. März sollen die ersten Plätze bereitstehen. Mittelfristig sollen dann Wohnungen für die Geflüchteten gefunden werden.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg
Am: 11.03.2022
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Geflüchtete Menschen zu Hause aufnehmen – was muss vorab bedacht werden?

Foto: Landkreis Lüneburg, Unterkunft für Geflüchtete in Sumte. 

(lk/ot) Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger zeigen in dieser Krisensituation eine große Solidarität und Hilfsbereitschaft und möchten geflüchteten Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft anbieten. Dies können ein oder mehrere Zimmer im eigenen Zuhause sein oder eine freistehende Wohnung bzw. ein freistehendes Haus. Einige Familien im Landkreis denken auch darüber nach, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei sich aufzunehmen.

Wer Menschen ein Zuhause auf Zeit bietet, geht auch eine Verpflichtung ein

Doch wer Menschen ein Zuhause auf Zeit bietet, geht damit auch die Verpflichtung ein, für seine Gäste zu sorgen. Dazu Yvonne Hobro, Fachbereichsleitung Soziales des Landkreises: „Geflüchtete aufzunehmen und ihnen ein neues Leben in Deutschland zu ermöglichen, kann sehr bereichernd sein. Jeder, der diese Aufgabe annimmt, muss sich der Verantwortung bewusst sein und genügend Kraft, Zeit und Raum mitbringen. Denn wer nach der Flucht Schutz bei uns sucht, braucht vor allem eins: Verlässlichkeit.“

Wichtige Fragen sind vorab zu überlegen

Generell gilt: Bevor die Entscheidung getroffen wird, Menschen bei sich aufzunehmen, sollten sich potentielle Gastgeberinnen und Gastgeber gut auf die gemeinsame Zeit vorbereiten und sich folgende Fragen stellen:

  • Wie lange kann eine kostenfreie Unterkunft gewährleistet werden?
  • Kann den Gästen genügend Raum zur Verfügung gestellt werden (mindestens ein eigenes Zimmer), sodass allen Mitbewohner*innen die nötige Privatsphäre erhalten bleibt?
  • Erlaubt die Vermieterin/der Vermieter, dass über längere Zeit eine oder mehrere Personen zusätzlich in der Wohnung bzw. im Haus wohnen?
  • Welche Mehrkosten könnten auf die Gastgebenden zukommen und können sie sich diese auf Dauer leisten (z.B. Mehrkosten beim Verbrauch von Lebensmitteln, Strom, Heizung und Wasser, Transportkosten)?
  • Wie wird sich die Gastfamilie mit ihren Gästen sprachlich, aber auch in Hinblick auf interkulturelle Unterschiede verständigen? Wie kann mit möglichen Konflikten umgegangen werden?
  • Wie viel Zeit bleibt neben dem Beruf und der eigenen Familie, um den Gästen gerecht zu werden? (zum Beispiel für die Begleitung bei Behördengängen, für Gespräche, Hilfestellung bei der Alltagsorientierung, Kinderbetreuung u.v.m.)

Alle Familienmitglieder sollten Entscheidung mittragen

Wer sich nach guter Überlegung und mit dem Einverständnis aller Familienmitglieder – auch der eigenen Kinder – sicher ist, dass er Menschen in Not bei sich aufnehmen möchte, kann sich bei der Ansprechperson in seiner Stadt oder (Samt-)Gemeinde melden – hier werden die Angebote der Bürgerinnen und Bürger gesammelt und koordiniert.
Eine Übersicht der Ansprechpersonen findet sich auf der Ukraine-Themenseite des Landkreises: ukraine.landkreis-lueneburg.de/#ansprechpersonen-in-den-gemeinden.

Minderjährige Geflüchtete: Noch größere Verantwortung verlangt

Entscheidet sich eine Familie dafür, unbegleiteten Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu bieten, geht sie eine noch größere Verantwortung und Verpflichtung ein: Gastfamilien stellen dem Kind oder Jugendlichen für einen vorübergehenden Zeitraum ihre Familie als Lebensort zur Verfügung – das heißt, dass die jungen Geflüchteten komplett am Familienleben teilhaben.

Die Gasteltern müssen die teils traumatisierten Kinder und Jugendlichen beim Ankommen in ihrem neuen Zuhause unterstützen, ihnen beim Erlernen der deutschen Sprache und bei der Orientierung in Schule, Ausbildung und Gesellschaft helfen. Zudem muss die Bereitschaft zur kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem Jugendamt bestehen, dem rechtlichen Vormund des minderjährigen Flüchtlings. So verpflichten sich die Gasteltern beispielsweise zur Teilnahme an entsprechenden Informationsveranstaltungen und Schulungen.

Wer geflüchtete Kinder und Jugendliche bei sich aufnehmen möchte, sollte sein Angebot an das für seinen Wohnort zuständige Jugendamt melden. Mehr Infos bietet ebenfalls die Ukraine-Themenseite: /ukraine.landkreis-lueneburg.de/thema/ich-biete-hilfe-an/.

Platz für Geflüchtete aus der Ukraine: Landkreis Lüneburg bereitet Unterkunft in Sumte vor

Menschen sollen Wohnangebote im gesamten Kreisgebiet erhalten

(lk/ho) Immer mehr Menschen aus der Ukraine suchen Zuflucht in Deutschland. Um Geflüchteten schnell ein Dach über dem Kopf und gute Betreuung bieten zu können, bereitet der Landkreis Lüneburg jetzt in der Gemeinde Amt Neuhaus eine Unterkunft vor, die künftig bis zu 700 Personen beherbergen kann. Der Name dürfte bekannt sein: Sumte nahm bereits 2015 zahlreiche Geflüchtete als Erstaufnahmestelle auf.

Unterkunft in Sumte als Zwischenstation

Ziel der großen Unterkunftslösung ist es, Zeit für die Wohnraumsuche im gesamten Kreisgebiet zu gewinnen. „Mir ist wichtig, dass wir schnell helfen können“, sagt Landrat Jens Böther. „Geeignete dezentrale Unterkünfte zu finden und Hilfsangebote vor Ort auf die Beine zu stellen, ist eine große Herausforderung für die Kommunen. Deshalb bieten wir als Landkreis diese Lösung an.“

In Sumte werden die Geflüchteten registriert und erhalten medizinische Versorgung nach der Flucht. Auch eine Betreuung, die den Menschen hilft, sich im Alltag und bei Behördengängen in Deutschland zurecht zu finden, ist geplant.

„Die Häuser in Sumte bieten Platz und Ruhe,“ sagt Bürgermeister Andreas Gehrke. „Die Menschen in Sumte haben diese Situation bereits 2015 gut gemeistert. Ich bin sicher, dass ein gutes Miteinander auch diesmal gelingen wird.“ Und Heiner Luhmann bekräftigt für die hauptamtlichen Bürgermeister: „Wir als Gemeinden begrüßen es sehr, dass der Landkreis hier eine große Aufnahmeeinrichtung schafft. Das gibt uns, die wir für die Unterbringung der Menschen vor Ort sorgen, den Spielraum, die passenden Unterkünfte zu organisieren.“

Unterkunft in Sumte ermöglicht schnelle Hilfe und Unterbringung

Mit der Unterkunft in Sumte wird der Landkreis sehr schnell reagieren können, wenn viele Geflüchtete in kurzer Zeit untergebracht werden müssen: Ab dem 21. März 2022 sollen die ersten 200 Plätze dort bereitstehen. Perspektivisch könnten auf den rund 5.000 Quadratmetern Fläche bis zu 700 Menschen leben, bis sie mithilfe der Kommunen eine Wohnung im Landkreis gefunden haben.

Gemietet hat der Kreis die Pavillons von Elbtalaue Verwaltungs GmbH. Geschäftführer Kay-Christian Glander erklärt: „Mit unserem Unternehmen sehen wir in Sumte eine langfristige Perspektive – das bleibt so. Dass wir die Räume gut ein Jahr für Geflüchtete bereitstellen können, passt gut in unseren Projektplan. Unsere Planungen und Genehmigungsverfahren laufen in dieser Zeit einfach parallel weiter.“

Bürger-Informationsabend am 16. März 2022

Um die Bürgerinnen und Bürgern in Sumte vorab aus erster Hand zu informieren, organisiert die Gemeinde Amt Neuhaus gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg einen Bürger-Informationsabend zu den Plänen. Am Mittwoch, 16. März 2022, ab 19 Uhr sind alle Interessierten eingeladen, die Unterkunft zu besichtigen. Als Ansprechpersonen sind Landrat Jens Böther, Bürgermeister Andreas Gehrke und Ortsvorsteherin Heidemarie Gaede vor Ort. Außerdem informiert das Unternehmen Elbtalaue Verwaltungs GmbH über seine Pläne am Standort Sumte.

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