Frauke Ziegler. Screenshot aus dem Film "Ein-Blick in meine Welt", Lebenshilfe Lüneburg-Harburg.

Leben mit Handicap: Video „Ein-Blick in meine Welt“

Drei Menschen mit Handicap zeigen, wie sie leben: Wo sie arbeiten, welche Hobbys sie haben, was sie lieben und wie sie Hürden meistern –  eindrucksvoll und bewegend. Die drei Mitwirkenden leben in der eigenen Wohnung und nutzen stundenweise Assistenz.


Mitteilung von: Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gemeinnützige GmbH
Am: 01.03.2023
Online: https://www.lhlh.org/
Screenshot: Lebenshilfe Lüneburg-Harburg.


„Ein-Blick in meine Welt“: Engagiert und voller Lebensfreude – mit Handicap

Foto: Lebenshilfe Lüneburg-Harburg. Wirkt mit im Film: Dagmar Mürkens. Im Hintergrund eine Filmszene, die sie mit Anne Dietrich vom Jugendhaus Jesteburg zeigt. Mürkens arbeitet dort ehrenamtlich mit.

Filmprojekt der Lebenshilfe: Zwei Frauen und ein Mann aus dem Landkreis Harburg geben Einblick in ihre Welt

Drei Menschen mit Handicap zeigen, wie sie leben. Der eindrucksvolle 38-Minuten-Film entstand bei der Ambulanten Betreuung im Landkreis Harburg. Alle drei Protagonisten leben in der eigenen Wohnung und nutzen stundenweise Assistenz durch die Lebenshilfe.

„Auch Menschen mit einer Beeinträchtigung können am Leben teilnehmen und Lebensfreude haben“, sagt der Leiter der Ambulanten Betreuung, Eckhard Peters. Das soll der Film „Ein-Blick in meine Welt“ vermitteln.

Es gibt ihn in einer Kurzfassung (12 Minuten) und einer Langfassung (38 Minuten) sowie als Trailer.

Trailer zum Film

Trailer zum Filmprojekt der Lebenshilfe: Zwei Frauen und ein Mann aus dem Landkreis Harburg geben Einblick in ihre Welt.

Drei Menschen mit Handicap stellen sich vor und erzählen von ihrem Leben

Dagmar Mürkens

Im Video ist Dagmar Mürkens zu sehen, die in der Wäscherei der Lebenshilfe in Tostedt arbeitet. Die energiegeladene 50-Jährige hat einen ehemaligen Straßenhund aus Spanien adoptiert, offenbart ihre Vorliebe für Action-Filme und blutrünstige Thriller und erzählt von ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit im Jugendhaus Jesteburg.

Auch das ist im Film zu erfahren: Ehemann Hartmut Rackow machte ihr den Heiratsantrag bei einer Disco-Veranstaltung vor vollem Haus übers Mikro („Ich habe gleich ja gesagt“).

Jan-Dirk Schadow

Jan-Dirk Schadow berichtet von seiner Sammelleidenschaft, die von Schallplatten bis zu seltenen Gewürzen reicht. Der 57-Jährige ist ebenfalls am Lebenshilfe-Standort Tostedt tätig und übernimmt dort Hausmeistertätigkeiten.

Beim Spaziergang im Buchholzer Stadtpark erzählt Schadow von seinem Engagement für den Naturschutz, von Fridays-for-Future-Demos und vom Improvisationstheater, bei dem er mitspielt.

Frauke Ziegler

Frauke Ziegler gibt Einblick, wie sie trotz eingeschränkter Mobilität ihren Alltag meistert. Sie sitzt im Rollstuhl, hat damit sogar schon am Stadtlauf in Buchholz teilgenommen.

Zieglers Lebenseinstellung ist erfrischend positiv: „Ich versuche, das Leben nicht zu ernst zu nehmen, und lache auch über mich.“ Und an schlechten Tagen? „Nicht zu doll rumjammern, das hilft ja doch nicht“, so die 58-Jährige.

Noch ein weiter Weg zu Teilhabe und Inklusion

Alle drei Protagonisten berichten aber auch von Erfahrungen, die von Teilhabe und Inklusion noch weit entfernt sind. „Es gibt Menschen, die nicht so nett über uns reden“, weiß Dagmar Mürkens.

Jan-Dirk Schadow kritisiert den häufigen Ausfall von Fahrstühlen an Bahnhöfen: „Das betrifft ja nicht nur Behinderte, sondern genauso Leute mit Kinderwagen.“

Und als sich Frauke Ziegler für eine Katze interessierte, die eine Familie abgeben wollte, stieß sie auf komplette Ablehnung: Wer im Rollstuhl sitze, so das Vorurteil, könne keine Katze versorgen und werde das Tier womöglich noch überfahren.

Unterstützt von der Sparkasse Harburg-Buxtehude und dem Landkreis Harburg

Ermöglicht wurde der Film durch eine Förderung der Sparkasse Harburg-Buxtehude in Höhe von 2.500 Euro. „Wir geben regelmäßig Geld in die Region zurück“, erklärt Stephan Tiedemann, der das Beratungscenter in Buchholz leitet. Rund eine Million Euro pro Jahr stelle die Sparkasse für Spenden und Sponsoring zur Verfügung, so Tiedemann. Auch der Landkreis Harburg unterstützte den Förderantrag.

Produziert in Lüneburg

Produziert hat das Video „Action & Cut Films“, ein junges Team aus Lüneburg. Der Film ist durchgängig mit Untertiteln versehen, sodass auch Menschen mit eingeschränktem Hörverständnis alle Informationen aufnehmen können.

Information: Assistenz ermöglicht Teilhabe

Rund acht Millionen Menschen in Deutschland haben körperliche, geistige oder seelische Einschränkungen, heißt es im Vorspann des Films. Ihnen allen steht Teilhabe zu.

Die Ambulante Betreuung der Lebenshilfe trägt dazu bei: Sie unterstützt rund 110 Menschen im Landkreis Harburg beim eigenständigen Wohnen. 22 Mitarbeitende sind dafür im Einsatz.

Die Assistenz umfasst zum Beispiel Begleitung bei Arztbesuch oder Einkauf, Anleitung im Alltag, etwa beim Kochen oder Aufräumen, sowie Unterstützung in Konfliktsituationen, beim Schriftverkehr sowie in Behördenangelegenheiten. Zeitlich reicht die Assistenz von einer Stunde im Monat bis zu mehreren Stunden pro Woche.

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