Fahrrad immer abschließen. Foto: Lüne-Blog.

Polizei: Fahrraddiebstahl verhindern – schon einfache Mittel helfen

Wer ein teures Rad hat, möchte es gerne auch behalten. Die Polizei gibt Tipps, um sich vor Diebstahl zu schützen. Denn: Die Zahl der Diebstähle ist im letzten Jahr erheblich gestiegen. Und nur jeder zehnte Fahrraddiebstahl wird aufgeklärt. Ein guter Schutz ist die Codierung, so die Polizei.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am: 30.03.2023
Online: https://presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5475584
Foto: Lüne-Blog.


Schutz vor Fahrraddiebstahl: Bereits einfache Mittel helfen

Foto: Lüne-Blog. Danke an die freundliche Radlerin, die sich für das Foto zur Verfügung stellte!

Steigende Temperaturen und Sonnenschein bringen viele Menschen im Frühjahr wieder dazu, auf zwei Räder umzusteigen. Denn Radfahren ist kostengünstig, klimafreundlich und schnell. Gleichzeitig appelliert die Polizei: „Sorgen Sie aktiv vor und schützen Sie Ihr Fahrrad oder auch das Pedelec vor Diebstahl!“

Hochwertige Räder besonders gefragt

Besonders interessiert sind Einzeltäter, aber auch überörtliche kriminelle Hehlerbanden an hochwertigen E-Bikes und Pedelecs. Das hängt zusammen mit dem steigenden Anteil hochwertiger Räder und Preissteigerungen bei Fahrradkomponenten.

Abgedämpft durch die zwei Pandemiejahre verzeichnet die Polizei seit Jahren einen deutlichen Anstieg bei den Diebstahlszahlen in allen drei Landkreisen.

2022: 25 Prozent mehr Fahrraddiebstähle – bei niedriger Aufklärungsquote

Im Jahr 2022 wurden der Polizei insgesamt 1.721 Diebstähle von Fahrrädern angezeigt. Diese Zahlen liegen teilweise deutlich über den Werten der Jahre 2017 bis 2019. Im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 ergibt sich sogar eine Steigerung von 26,92 Prozent.

Bei allen Bemühungen liegt die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich aktuell nur bei 11,8 Prozent (2021: 9,8 Prozent).

Fahrradcodierung sehr empfohlen

Die Polizei verstärkt aktuell mit zielgerichteten Ermittlungen und weiteren Maßnahmen ihre Arbeit. Entscheidend ist jedoch auch eine erfolgreiche Prävention insbesondere durch eigene Maßnahmen zur Fahrradsicherung.

Auch aufgrund der Tatsache, dass nur vereinzelt (bzw. gar keine) polizeilich codierte Fahrräder entwendet werden, wirbt die Polizei weiterhin für die auch in 2023 geplanten kostenlosen Fahrradcodierungen.

Polizei: Tipps zum Diebstahlsschutz

Wichtig für die beginnende Radsaison ist dabei nicht nur ein straßentaugliches Rad, sondern auch der richtige Diebstahlschutz. Schon einfache Mittel können helfen. Die Polizei gibt folgende Tipps:

1. Erste Wahl: Ein massives Fahrradschloss

Um das Rad möglichst effektiv vor Diebstahl zu schützen, braucht es massive Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser mit geprüfter Qualität. Sie sollten groß genug sein, um das Fahrrad an einem festen Gegenstand, wie etwa einem Fahrradständer, anzuschließen. Nur das Vorder- und Hinterrad zu blockieren reicht als Schutz vor Dieben nicht aus, da die Räder mühelos weggetragen oder verladen werden können. Das gilt insbesondere auch für Elektroräder (Pedelecs, E-Bikes).

Darüber hinaus ist es wichtig, den Akku sowie andere wertvolle Zubehörteile von Elektrorädern mit einem guten Schloss zu sichern, da die rädereigenen Schlösser in der Regel nicht ausreichend schützen. Die Räder sollten auch in Kellern oder Garagen entsprechend gesichert sein, denn auch abgeschlossene Räume halten Kriminelle nicht auf.

2. Erweiterter Diebstahlschutz mit GPS-Tracking

Wer sich ein hochwertiges Fahrrad, E-Bike oder Pedelec zulegt oder besitzt, sollte sich parallel zu den einigen tausend Euro Anschaffungspreis auch Gedanken über einen sog. GPS-Tracker machen, der als versteckter Sender am Rad angebracht werden kann und laufend den aktuellen Standort des Rades übermittelt.

Wird das abgestellte Rad bewegt, sendet der Tracker per SMS einen Alarm auf das Mobiltelefon des Radbesitzers. Wird Ihr Rad gestohlen, können Sie seinen aktuellen Standort ausmachen. Hinweis: Machen Sie sich aber niemals allein auf die Suche nach Ihrem Rad, schalten Sie unbedingt die Polizei ein.

3. Fahrraddaten in Fahrradpass festhalten

Zudem sollten alle Fahrraddaten, die wichtig für die Identifizierung sind (z. B. die Rahmen- bzw. Codiernummer) in einem Fahrradpass notiert werden. Das hilft der Polizei, die rechtmäßigen Eigentümer gestohlener Räder zu finden.

Viele Händler stellen beim Fahrradkauf einen Fahrradpass mit der individuellen Rahmennummer aus. Fragen Sie als Käuferinnen und Käufer gezielt danach. Den vollständig ausgefüllten Pass mit einem Foto des Fahrrads sollten sie dann sicher zu Hause aufbewahren.

4. Fahrräder individuell kennzeichnen

Um ein wiederaufgefundenes Fahrrad seinem rechtmäßigen Besitzer oder der Besitzerin zuordnen zu können, muss ein Rad zweifelsfrei identifizierbar sein, zum Beispiel mit Hilfe einer individuellen Rahmennummer oder einer anderen individuellen Kennzeichnung. Eine Rahmennummer ist bei vielen in Deutschland verkauften Fahrrädern bereits eingeschlagen, eingraviert oder anderweitig fest mit dem Rahmen verbunden.

Möglich ist auch, das Rad codieren zu lassen: Mit Hilfe der Codierung kann die Polizei die Wohnanschrift des Eigentümers oder der Eigentümerin herausfinden.

  • Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes: Faltblatt „Räder richtig sichern“. PDF-Datei – mehr
    Das Faltblatt enthält auch eine Vorlage für den Fahrradpass und Tipps für den Kauf von gebrauchten Rädern.

Codier-Termine der Polizei 2023

Die Codierung erleichtert der Polizei das Aufklären von Fahrraddiebstählen. Doch die Codierung dient auch der Prävention, denn ein nach außen sichtbar codiertes Fahrrad schreckt in fast allen Fällen Diebe ab. Neben Fahrrädern werden auch E-Bikes, Pedelecs und Fahrradanhänger codiert.

Die Codierungen sind kostenlos. Für die Codierung bzw. Registrierung bitte neben den Fahrrädern einen Eigentumsnachweis und Ausweis mitbringen!

  • Polizeidirektion Lüneburg: Fahrrad-Codiertermine 2023

    Bitte beachten: Für die Codierungen im Landkreis Lüneburg ist eine telefonische Anmeldung erforderlich jeweils am Dienstag vor dem Codier-Termin zwischen 8:30 und 10:30 Uhr, Telefon 8306-2452.
  • Polizei Niedersachsen: Online-Wache – https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de/ 
    Diebstahl immer anzeigen! Das geht einfach und schnell bei der Online-Wache.
Fahrradcodierung. Foto: Polizeidirektion Lüneburg.

Fahrradcodierung. Foto: Polizeidirektion Lüneburg.

Fahrradcodierung. Foto: Polizeidirektion Lüneburg.

Ja, alle Arten von Fahrrädern werden codiert. P.S. Etwas laut, aber tut nicht weh! – Fahrradcodierung. Foto: Polizeidirektion Lüneburg.

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