News aus der Hansestadt: Fahrradboxen, Spielplatz Hans-Tönjes-Ring, Magerrasen – und bestohlene Luna-Figur
Traurig: Die Luna-Figur auf dem Marktplatz wurde wieder bestohlen. Erfreulich: Die sechs Fahrradboxen am Westende des Clamart-Parks sind jetzt kostenlos nutzbar. Wer in der Innenstadt einkauft, kann sein Rad hier sicher parken. Und: Der Spielplatz am Hans-Tönjes-Ring in Kaltenmoor wird derzeit erneuert. Bis Dezember 2023 soll alles fertig sein.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: verschiedene
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg
Ab sofort kostenlos: Fahrradboxen in der Wallstraße sind wieder in Betrieb – mit Ladeangebot
Fotos: Hansestadt Lüneburg. Wenige Klicks und die Tür der Box öffnet sich: Lüneburgs Mobilitätsbeauftragter Lennart Pusch demonstriert, wie sich das Fahrrad in den kostenlosen Boxen an der Wallstraße einschließen lässt.
Gute Nachrichten hat die Hansestadt am letzten Tag der Europäischen Mobilitätswoche im Gepäck: Die sechs Fahrradboxen in der Wallstraße/Ecke Rote Straße sind ab sofort wieder nutzbar.
„Die Umstellung auf das Gratissystem konnte endlich erfolgen“, sagt Lüneburgs Mobilitätsbeauftragter Lennart Pusch. Die Stadt hatte die Umrüstung bereits im vergangenen Jahr beim Betreiber beantragt, längere Zeit waren die Boxen daher nicht nutzbar gewesen.
Für Fahrrad, Gepäck – mit Steckdose
Ab sofort kann jetzt jeder, der sein Fahrrad sicher in der Innenstadt abstellen möchte, eine der sechs Boxen zum Nulltarif buchen und mit Fahrrad und Gepäck befüllen. Sogar zum Laden des Akkus sind die Anlagen geeignet: „Jede Box verfügt über eine entsprechende Steckdose, das Laden des E-Bikes ist kostenlos“, erläutert Pusch.
Vier, acht oder 24 Stunden buchen
Gebucht werden kann die Fahrradabstellanlage jeweils für einen Zeitraum von vier, acht oder 24 Stunden. In dieser Zeit kann die Box mit einem selbstgewählten PIN-Code beliebig oft geöffnet und verschlossen werden. Damit die Boxen nicht dauerhaft besetzt werden, öffnen sich die Türen immer eine Stunde nach der reservierten Zeit. Eine genaue Anleitung zur Nutzung der Fahrradboxen findet sich vor Ort. Eine Reservierung vorab ist nicht möglich.
Spielplatz am Hans-Tönjes-Ring im Stadtteil Kaltenmoor wird rundum erneuert
Im Winter letzten Jahres konnten Kinder und Jugendliche ihre Wünsche äußern, jetzt werden viele davon beim neuen Spielplatz am Hans-Tönjes-Ring im Stadtteil Kaltenmoor umgesetzt.
„Im Zentrum der Gestaltung steht ein regenbogenfarbener Balancierparcours“, skizziert Thekla Tulp aus dem Bereich Grünplanung. Weitere Spielgeräte werden eine Hängematte, ein Matschtisch, eine Vierer-Wippe, ein Drehspiel und eine Spielwand sein. „Wir erneuern natürlich auch die Sitzmöglichkeiten vor Ort“, so Tulp.
Darüber hinaus wird das Gelände verschönert, Wege werden in Teilen entsiegelt und neue Gehölze gepflanzt. Ein Teil der Spielgeräte ist barrierefrei erreichbar, die Planung des Spielplatzes fand in Abstimmung mit dem Behindertenbeirat statt.
Die Umbauarbeiten haben jetzt begonnen. Ziel ist es, den Spielplatz bis Dezember 2023 fertigzustellen, solange ist er gesperrt.
Umgestaltung an der Willy-Brandt-Straße: Aus Heidefläche wird Magerrasen und Blumenwiese
Klassische Heideflächen gibt es im Stadtgebiet nicht, fast nicht. Auf einer kleinen Fläche im Kreuzungsbereich Willy-Brandt-Straße und Munstermannskamp hatte die Stadt vor einigen Jahren eine Heidelandschaft angelegt, um etwas Heide-Flair in die Stadt zu holen. Nun wird die Fläche umgestaltet – zu einem Sand-Magerrasen samt Blühwiese.
Regelmäßig entkusseln und zurückschneiden nötig
„Hintergrund dafür ist der extrem hohe Pflegeaufwand, den die Heidefläche in Anspruch genommen hat“, erläutert Constanze Keuter, Leiterin des Bereichs Grünplanung und Forsten. „Das war durch die Mitarbeitenden der AGL kaum noch zu leisten“, betont Keuter. Als Kulturlandschaft muss die Heide regelmäßig zurückgeschnitten und entkusselt werden, damit sie nicht verbuscht. Auf der Lüneburger Fläche hatte sich noch dazu der Schachtelhalm breitgemacht, der jeweils händisch entfernt werden musste.
Mit Blick auch auf die hohen Kosten für die Pflege hat die Stadt daher im April 2023 im Umweltausschuss Pläne für die Umgestaltung der Fläche vorgestellt. Das Ziel: Eine ökologisch möglichst hochwertige Fläche zu schaffen, die zugleich im Pflegeaufwand gering ist.
Magerrasen als ökologische und pflegeleichte Alternative
„Magerrasen ist mit Blick auf die Pflanzen, die dort wachsen, besonders artenreich. Dementsprechend attraktiv ist die Fläche für viele Insekten“, skizziert Keuter. Das wiederum sei von Vorteil für die Fledermausbestände im benachbarten Wilschenbruch.
Mit der Umgestaltung der Fläche hat die Stadt jetzt begonnen. Kurz nach ihrer Blüte wurden die Heidepflanzen entfernt, ab Kalenderwoche 39 stehen Bodenarbeiten an, zudem werden die beiden Wacholderbüsche auf der Sandfläche gerodet. Anschließend werden Magerrasen und Blühwiese ausgesät, damit die Pflanzen durch den Winterregen bis zum Frühjahr keimen.
Mondgöttin Luna möchte weniger Aufmerksamkeit
Auf dem Springbrunnen vor dem Rathaus thront sie und bewacht den historischen Stadtkern: Die Luna-Göttin. Sie ist nur eine Nachbildung, denn das Original wurde einst gestohlen. Ein Schicksal, dass die Luna auch weiterhin begleitet – immer wieder muss sie ihren Bogen, ihren Pfeil oder gleich beides einbüßen.
Der regelmäßige Diebstahl ist für die Hansestadt mit Aufwand und hohen Kosten verbunden. Die Hansestadt wird Pfeil und Bogen daher künftig in sehr unregelmäßigen Abständen erneuern – ohne den jeweiligen Zeitpunkt eigens anzukündigen. „Die Erfahrung zeigt, dass zu viel Aufmerksamkeit für das Thema den Diebstahl anscheinend nur begünstigt“, sagt Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft.
Videoüberwachung keine Option
Möglichkeiten, Pfeil und Bogen vor Diebstahl zu sichern, hat die Hansestadt technisch kaum. Auch der Nutzen einer Videoüberwachung, wie schon mehrfach von Lüneburger:innen angeregt, ist fraglich. Denn nur ein kleiner Bereich des Brunnens könnte gefilmt werden – um den öffentlichen Raum rundherum möglichst wenig zu beeinträchtigen.
„Die Überwachung öffentlicher Räume zum Schutz von Eigentum ist zwar zulässig“, sagt Lucht, doch jede Videoüberwachung stelle auch einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der betroffenen Personen dar.
Nur bei Überwachung möglich
Auch dürfte die Stadt keine Videoaufzeichnung vornehmen, sondern lediglich eine Videoüberwachung durch Bildübertragung. Das heißt: Städtisches Personal müsste rund um die Uhr die Bildübertragung verfolgen, um im Falle eines Diebstahls die Polizei zu alarmieren. „Hier stehen Kosten, Nutzen und Eingriff in keinem Verhältnis“, fasst Lucht zusammen. Klar ist: Der Diebstahl von Pfeil und Bogen ist eine Straftat und wird auch weiterhin von der Stadt zur Anzeige gebracht.
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