Warnschild Wildwechsel. Foto: Goran Horvat, Pisabay.

Herbst – Wildunfälle nehmen wieder zu: Polizei bittet um Vorsicht

Der Herbst zieht ein: Die Tage werden kürzer und die Wildtiere sind unterwegs. Vorsicht ist angebracht: Fast jeder dritte Verkehrsunfall im Landkreis Lüneburg entsteht durch die ungewollte Begegnung mit einem Wildtier, warnt die Polizei. Insbesondere bei Dämmerung und Dunkelheit sollte man aufmerksam und mit angepasster Geschwindigkeit fahren.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Rotenburg – Am: 26.09.2023
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59459/5611862


Herbstzeit: Wieder vermehrt Wildunfälle

Der Herbst zieht ein und damit häufen sich auch die Wildunfälle im Landkreis Rotenburg. Am letzten September-Wochenende 2023 verzeichnete die Polizei im Landkreis Rotenburg zwölf angezeigte Wildunfälle.

  • So kam es auf der Kreisstraße 110 von Steddorf in Richtung Heeslingen zum Zusammenstoß eines PKW mit einer Rotte Wildschweine, die die Fahrbahn überqueren wollten.
  • Auf der Bundesstraße 75 kam zu einem Wildunfall, bei dem der Airbag eines Pkw auslöste und der Fahrzeugführer leicht verletzt wurde. Das Rehwild verendete dabei am Unfallort.

Die Polizei rät allen Verkehrsteilnehmenden, zur Zeit insbesondere bei Dämmerung und Dunkelheit aufmerksam und mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren.


Mitteilung von:: Polizeiinspektion Rotenburg – Am: 15.07.2022
Online: http://presseportal.de/blaulicht/pm/59459/5273621

Rund ein Drittel der Unfälle hängen mit Wildwechsel zusammen

Wildunfälle sind seit Jahren ein erhebliches Problem für Polizei, Jägerschaft und vor allem für die Autofahrenden auf den Straßen des Landkreises Rotenburg. Mehr als jeder dritte Verkehrsunfall resultiert hier aus einer ungewollten Begegnung mit einem Wildtier, so die Unfallkommission Wildunfälle bei der Rotenburger Polizei, die alle zwei Jahre tagt. Auch im Landkreis Lüneburg machen die Unfälle mit der Beteiligung von Wild fast ein Drittel der Unfälle aus – mit steigender Tendenz.

In den meisten Fällen kam es zu Blechschäden, teilweise aber auch zu Verletzungen der Fahrzeuginsassen.

Hauptmonate: Mai und Oktober/November

Erfahrungsgemäß ereigneten sich die meisten Wildunfälle während der Brut- und Setzzeit im Mai und der Brunft im Oktober und November. Unterschiedliche Maßnahmen hatten in den vergangenen Jahren bei der Unfallbekämpfung nicht zum Erfolg geführt.

Verkehrsexperte Holsten bringt das Problem auf den Punkt: „Es gelingt uns seit Jahren nicht, Verkehrsteilnehmer zum langsameren Fahren in wildgefährdeten Bereichen zu bewegen.“


Mitteilung von: ADAC e. V. mit Deutscher Jagdverband e. V. und Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)
Online: Besser langsam als Wild. Sicher fahren – richtig reagieren – PDF-Datei

Wichtigste Maßnahme: Geschwindigkeit anpassen und bremsbereit sein!

  • Das wirksamste Mittel, um sich vor einem Wildunfall zu schützen ist angepasste Geschwindigkeit und besondere Vorsicht an Wildstrecken.
  • Die Tiere sind vor allem in Waldabschnitten und an Feldrändern unterwegs, vor allem in den Abend- und frühen Morgenstunden während der Dämmerung. Wichtig: Fuß vom Gas und immer bremsbereit sein!
  • Schalten Sie das Fernlicht aus, um das Tier nicht zu blenden. Hupen Sie zusätzlich, das verscheucht das Wild in den meisten Fällen.
  • Kollision unvermeidbar? Besser ein kontrollierter Aufprall als ein unkontrolliertes Ausweichen. Im Ernstfall Auto in der Spur halten und so stark wie möglich abbremsen.
    Denn: Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr oder enden schnell am nächstbesten Baum.

Nach einem Wildunfall

  • Kontrolliert anhalten, Ruhe bewahren, am besten über die Beifahrerseite aussteigen.
  • Unfallstelle sichern (Warnblinker und -dreieck), Warnweste anlegen, bei Personenschäden Erste Hilfe leisten und ggf.
    Rettung verständigen (Notruf 112). Dabei Gefährdung durch Straßenverkehr vermeiden!
  • Verletzte Tiere nicht anfassen – Verletzungsgefahr! Tote Tiere ggf. von der Fahrbahn entfernen (Handschuhe!) oder mit Warnweste/-dreieck kenntlich machen.
  • Standort bestimmen: Straßenabschnittskilometer an den Leitpfählen, Koordinaten aus Navigationsgerät, ADAC-Pannenhilfe-App oder Tierfund-Kataster-App (tierfund-kataster.de) auslesen.
  • Polizei (Notruf 110) benachrichtigen. Diese sorgt dann dafür, dass die entsprechenden Wildhüter verständigt werden.
  • Tierschutz beachten: Unfälle immer melden, selbst wenn kein sichtbarer Schaden entstanden ist. Markieren Sie die Unfallstelle am Fahrbahnrand (z. B. mit einem weißen Taschentuch oder Warndreieck), damit Jäger geflüchtetes Wild mit speziell ausgebildeten Hunden nachsuchen können.
  • Fotos machen vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug. Das hilft ggf. bei der Schadensbearbeitung.

Gut zu wissen: „Schäden sind durch die Voll- und Teilkaskoversicherung abgedeckt. Das gilt in der Regel allerdings nur für Haarwild (Rehe, Rot-, Damwild, Wildschweine). Schadensregulierungen mit Beteiligung von Federwild (Fasan, Rebhuhn, Vögel) und Greife sind mit der Versicherung im Einzelfall zu klären“, so die Landesjägerschaft Niedersachsen (mehr).

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