Foto: Lüneburger Bündnis gegen Gewalt an Frauen - Gruppenfoto für Orange Days 2024.

„Orange Days“ gegen Gewalt an Frauen: Veranstaltungen in Lüneburg

Frauen und Mädchen sind die häufigsten Opfer von Gewalt. Zu den weltweiten „Orange Days“ gibt es in Lüneburg eine  Demonstration und weitere Aktionen. Abschluss ist eine Filmvorführung im SCALA-Kino am 4. Dezember 2024. Beteiligt sind zahlreiche Lüneburger Einrichtungen.


Mitteilung von: Gleichstellungsbeauftragte Hansestadt Lüneburg / Lüneburger Bündnis gegen Gewalt an Frauen – Am: 12.11.2024
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Lüneburger Bündnis gegen Gewalt an Frauen


Lüneburger Initiativen setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen zum Auftakt der „Orange Days“ 2024

Foto: Lüneburger Bündnis gegen Gewalt an Frauen – Gruppenfoto für Orange Days 2024

An den weltweiten „Orange Days“, die die Vereinten Nationen vom 25. November jeden Jahres bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, ausgerufen haben, beteiligen sich wieder zahlreiche Lüneburger Einrichtungen.

Demonstration am 25. November 2024

Eine Demonstration soll am Montag, 25. November 2024, lautstark auf das gesellschaftliche Problem der Gewalt gegen Frauen hinweisen. Der Demonstrationszug startet um 16 Uhr bei der Landkreisverwaltung, Auf dem Michaeliskloster 4. Ende ist gegen 17 Uhr mit einer Kundgebung am Rathaus in der Waagestraße. Sprechen wird hier auch Bürgermeisterin Hiltrud Lotze.

Orangefarbige Beleuchtung

Als Zeichen der Unterstützung leuchten das Rathaus, der Wasserturm und die Caféteria Klippo im Zentralgebäude der Leuphana Universität in orange. Erstmals dabei ist auch die IHK Am Sande. Während der gesamten Orange Days leuchten die Fenster von innen heraus orange. Landkreis, Museum Lüneburg und Leuphana Universität hissen die Fahnen über die gesamten Orange Days hinweg.

Das Schweigen brechen: Vielfältige Aktionen in Lüneburg

Niemand soll sich schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein. Wichtig ist, sich Hilfe zu holen. Darauf machen verschiedene Aktionen aufmerksam.

  • Runder Tisch gegen Gewalt in der Familie: Die Marktstände bekommen Baumwolltaschen mit der Aufschrift „Gewalt ist nicht tragbar“, um Gekauftes zu verpacken. Sie helfen so, das Schweigen zu brechen, und machen auf Hilfsmöglichkeiten des Runden Tisches gegen Gewalt aufmerksam: https://www.gegen-gewalt-in-der-familie.de.
  • Soroptimistinnen Lüneburg: Mit Unterstützung der Bäckerei Harms werden 30.000 Brötchentüten mit dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ in Stadt und Landkreis verteilt mit mehrsprachigem Hinweis für das bundesweite Hilfetelefon.
  • Kinderschutzbund Lüneburg: Kinder und Jugendliche in Stadt und Landkreis Lüneburg erhalten Sportbeutel mit der Ermutigung „Du darfst es sagen“ und der Hilfetelefon-Nummer.
  • Frauenpolitische Initiative Lüneburg: Mit ausschließlich wasserlöslicher Sprühkreide wird mit der Schablone „Gewalt hinterlässt Spuren“ auf Gehwegen in der Innenstadt auf die Dramatik des Themas Gewalt aufmerksam gemacht. Andere Schriftzüge sind nicht mit der Veranstalterin abgesprochen und nicht mit der Veranstaltung in Verbindung zu bringen.
  • Ausstellung „Es könnte so schön sein“: Zu sehen bis zum 20. November 2024 im Foyer der Universitätsbibliothek.

Weitere Veranstaltungen in Lüneburg

  • Mittwoch, 27. November 2024, 18:30 Uhr
    Schutz vor Gewalt gegen Frauen in Lüneburg – gestern – heute – morgen
    Von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder benötigen Unterstützung und Schutzräume. Wie schaut es aus mit dem Hilfesystem in Lüneburg? Vortrag und Podiumsdiskussion.
    Foyer des Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Straße 1, Lüneburg.
  • Freitag, 29. November 2024, 18:00 Uhr
    Antifeminismus – eine Form der Gewalt
    Wie lässt sich Antifeminismus begegnen, was lässt sich dem entgegensetzen? Vortrag und Austausch.
    Foyer der VHS Lüneburg, Haagestraße 4, Lüneburg.
  • Mittwoch, 4. Dezember 2024, 19:30 Uhr
    „Woman“: 2000 Frauen. 50 Länder. 1 Stimme
    Der Film zeigt eindrücklich, was es in der heutigen Welt bedeutet, eine Frau zu sein.
    SCALA Programmkino, Apothekenstraße 17, Lüneburg.

Mehr Information: Hansestadt Lüneburg – Gleichstellungsstelle

Hintergrund: Gewalt gegen Frauen ist 2023 statistisch gestiegen

Frauen und Mädchen sind die häufigsten Opfer körperlicher und sexualisierter Gewalt. Für Frauen ist das Risiko, durch einen Beziehungspartner physische und/oder sexualisierte Gewalt zu erfahren, weitaus höher, als von einem Fremden tätlich angegriffen zu werden. Bildung, Einkommen, Alter und Religionszugehörigkeit sind dabei völlig bedeutungslos.

Hohe Dunkelziffer – viele Fälle werden aus Angst oder Scham nicht gemeldet

Die meisten Opfer lebten zur Tatzeit mit dem Täter in einer bestehenden Partnerschaft oder Ehe. 155 Frauen sind im Jahr 2023 sogar durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden.

Das sind jedoch nur die von der Polizei registrierten Fälle – die Dunkelziffer dürfte sowohl bei der häuslichen als auch bei der Partnerschaftsgewalt weitaus höher liegen. Denn viele Fälle werden nicht angezeigt, aus Angst oder Scham.

Polizeiinspektion Lüneburg: Fast 1200 Fälle registriert

Laut polizeilicher Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Lüneburg gab es im Jahr 2023 insgesamt 1.155 Fälle entsprechend der bundeseinheitlichen Definition „Häusliche Gewalt“. Das entspricht einer Steigerung von 3,2 Prozent. In den Vorjahren waren es noch 1.119 (2022) bzw. 879 (2021) Taten. Es lagen 338 Sexualdelikte vor, davon 48 Mal sexueller Missbrauch und 178 Fälle von Kinderpornographie.

Kathrin Richter, Polizeiinspektion Lüneburg: Opfer haben Angst

Kathrin Richter von der Polizeiinspektion Lüneburg betont: „Bei der häuslichen Gewalt handelt es sich um einen besonders sensiblen Bereich der Kriminalität. Die Dunkelziffer in diesem Deliktsfeld ist sehr hoch. Die Opfer sind oft stark eingeschüchtert, sie fürchten Repressionen und haben Angst, den Täter oder die Täterin bei der Polizei anzuzeigen.“ Gerade deshalb sei es für die Polizei wichtig, Opfer häuslicher Gewalt durch gezielte Präventionsarbeit zu stärken und die Täter oder Täterinnen zur Verantwortung zu ziehen.

Vielzahl von Initiativen beteiligt

Am Aktionsbündnis beteiligen sich die beiden Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Lüneburg und eine Vielzahl an Initiativen und Einrichtungen.

Hilfe bei Gewalterfahrungen

  • Lüneburg – Runder Tisch gegen Gewalt in der Familie: https://gegen-gewalt-in-der-familie.de/
  • Hansestadt Lüneburg: Notfalladressen bei Gewalterfahrung (PDF-Datei)
  • Rat und Nothilfe bei psychischen Krisen und häuslicher Gewalt:
    Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 11 10 111 oder (0800) 11 10 222
    Gewalt gegen Frauen – bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 01 16 016
    Gewalt gegen Männer – bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 12 39 900

Arbeitsagentur Lüneburg: Aktionsvormittag am 21. November 2024


Mitteilung von: Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen – Am: 07.11.2024
Online: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen


Bereits am Donnerstag, 21. November 2024, setzt die Lüneburger Agentur für Arbeit ein Zeichen mit Informationsangeboten, Vorträgen und einer Sonderausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“.

Programm des Aktionsvormittags

  • Sonderausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“
    Allgegenwärtiger Sexismus, Informationen, Hilfsangebote
  • Information und Gespräche – 9-12 Uhr, Foyer der Arbeitsagentur Lüneburg
    Für Gespräche bereit stehen hier Mitarbeitende der Arbeitsagentur, die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen, die Frauenberatungsstelle Lüneburg und die Polizei.
  • Vorträge – Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten
    9:00-10:00 Uhr „Frauen helfen Frauen – Unterstützung und Beratung für betroffene Frauen“
    10:00-10:30 Uhr: Das Opferhilfebüro Lüneburg stellt sich mit seinem Hilfsangebot vor
    11:00-11:30 Uhr: Das Opferhilfebüro Lüneburg stellt sich mit seinem Hilfsangebot vor
    Anmeldung: https://eveeno.com/AktionstagOrangeDay

Der Aktionstag wird organisiert von der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA), Tanja Zerbin-Münstedt, und ihrer Kollegin Gabriele Behrens-Gerds, Gleichstellungsbeauftragte (GleiB) der Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen.

Mehr Information und Anmeldung

Hilfe bei Gewalterfahrungen

Orange Days: Stopp Gewalt gegen Frauen. Grafik: UN Women Deutschland.

Orange Days: Stopp Gewalt gegen Frauen. Grafik: UN Women Deutschland

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

X - twitter-Logo neu. Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.