Heinrich-Heine-Haus am Ochsenmarkt in Lüneburg. Foto: Lüne-Blog.

Literaturbüro Lüneburg: Lesungen im Dezember 2024

Von den Krisen Europas und den Dreharbeiten zu Winnetou bis zu den Albträumen des Mittelstands und den Abgründen des Alltags: Die Lesungen des Literaturbüros im Dezember 2024 in Heinrich-Heine-Haus und Kloster Lüne beleuchten auf einzigartige Weise persönliche, gesellschaftliche und historische Konflikte.


Mitteilung von: Literaturbüro Lüneburg e.V. – Online: https://www.literaturbuero-lueneburg.de/
Foto: Lüne-Blog. Literaturbüro Lüneburg, Ochsenmarkt 1a, Lüneburg


Lesungen im Dezember 2024

Heinz Kattner: Gespräch mit dem gesammelten Du

Sonntag, 1. Dezember 2024, 16:00 Uhr – Kloster Lüne, Kapitelsaal

Heinz Kattner hat im Laufe seines Lebens beeindruckende poetische Werke geschaffen. Sie verbinden Erinnerungen und Gegenwartsfragen zu einer kritischen, liebevollen Weltsicht. „Gespräch mit dem gesammelten Du“ ist das wohl persönlichste Buch in seinem Gesamtwerk.

Heinz Kattner aus Lüneburg ist Dichter, Lektor und Herausgeber. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, darunter Unauffälliges Zittern und Jahresringe, und erhielt 2010 den Niedersächsischen Verdienstorden.

Jens Bisky: Die Entscheidung. Deutschland 1929 bis 1934

Dienstag, 3. Dezember 2024, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus

Als der erfolgreiche Außenminister Gustav Stresemann 1929 starb, fragten sich die Zeitgenossen, wie es nun mit der Republik weitergehen könne. Gerade formierte sich eine faschistische Koalition; Bauern warfen Bomben, die öffentlichen Haushalte litten unter wachsenden Defiziten, bald schien das parlamentarische System gelähmt. Demokratische Republik oder faschistischer Staat – so lautete ab dem Sommer 1930 die Alternative. Jens Bisky erzählt, wie die Weimarer Republik in einem Wirbel aus Not und Erbitterung zerstört wurde.

Jens Bisky, ehemaliger Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung, arbeitet seit 2021 am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zu seinen Werken zählen „Unser König“ und „Berlin. Biographie einer großen Stadt“. 2017 erhielt er den Johann-Heinrich-Merck-Preis.

Clemens Meyer: Die Projektoren

Mittwoch, 4. Dezember 2024, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus

Im Velebit-Gebirge kreuzen sich Schicksale: Dreharbeiten der Winnetou-Filme, brutale Jugoslawienkriege und junge Rechtsradikale aus Dortmund, die ihre Ideologie infrage stellen. In Leipzig diskutieren Psychiater die rätselhaften Texte eines verschwundenen Patienten – mit Verbindungen zu Dr. May. Ein Epos über Europas Krisen und die Erzählkunst, nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024.

Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle/Saale, debütierte 2006 sehr erfolgreich mit „Als wir träumten“. Für sein umfangreiches Werk erhielt er zahlreiche Preise, u. a. wurde er für sein bisheriges Werk mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur geehrt.

Barbi Marković: Minihorror

Mittwoch, 11. Dezember 2024, 19:30 Uhr – Heinrich-Heine-Haus

In „Minihorror“ erzählt Barbi Marković von Mini und Miki, die im städtischen Alltag um Zugehörigkeit kämpfen, aber von Gefahren, Monstern und Katastrophen heimgesucht werden. Mit bissigem Humor beleuchtet sie die Albträume des Mittelstands: perfektes Familienfrühstück, Mobbing, scheiternde Urlaube und die Abgründe des Alltags. Ein Denkmal für die Angstarbeiter*innen unserer Zeit – perfide und mitfühlend zugleich.

Barbi Marković (*1980, Belgrad) lebt seit 2006 in Wien. Für „Superheldinnen“ (2016) erhielt sie u. a. den Literaturpreis Alpha und den Priessnitz-Preis. 2024 wurde sie für „Minihorror“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Carl-Amery-Literaturpreis ausgezeichnet.

Mehr Information und Karten

Das Literaturbüro Lüneburg im Heinrich-Heine-Haus

Mit der Eröffnung des restaurierten Heinrich-Heine-Hauses am Ochsenmarkt in Lüneburg am 15. Januar 1993 nahm auch das Literaturbüro Lüneburg seine Tätigkeit auf. Heinrich Heines Besuche bei seinen Eltern, die von 1822 bis 1826 im zweiten Obergeschoss des Hauses wohnten, führten zur Namensgebung und dazu, hier einen Ort für Literatur und Literaturvermittlung zu schaffen.

Der Besuch der Ausstellung lohnt allein schon, um das Hausinnere zu besichtigen. Hier die Eingangshalle.

Der Besuch lohnt auch aus architektonischen Gründen. Eingangshalle im Heinrich-Heine-Haus. Foto: Lüne-Blog

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