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Lüneburg: Wärmeversorgung in kommunale Hand holen – Antrag von Die Linke und SPD

Bis zum 31. Dezember 2026 muss die Hansestadt einen Wärmeplan vorlegen mit den Schritten zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Der Entwurf wurde kürzlich im Umweltausschuss vorgestellt. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Ratsfraktionen Die Linke und SPD nun, die Wärmenetze und Heizkraftwerke in Lüneburg zu kommunalisieren. Am 14. Mai 2025 findet eine Öffentlichkeits-Veranstaltung zum kommunalen Wärmeplan statt. 


Mitteilung von: Ratsfraktion Die Linke – Am: 25.04.2025
Online: https://www.dielinke-lueneburg.de/aktuell/ – Foto: Hansestadt Lüneburg / Stadtteilmanagement Hanseviertel


Die Linke: Lüneburgs Wärmeversorgung gehört in öffentliche Hand

Foto: Hansestadt Lüneburg / Stadtteilmanagement Hanseviertel. Fernwärme-Kraftwerk im Hanseviertel

Bis zum 31. Dezember 2026 muss die Hansestadt nach den Vorgaben des Landes Niedersachsen einen kommunalen Wärmeplan vorlegen. Im Umweltausschuss am 23. April 2025 wurde nun der Entwurf für die „Strategische kommunale Wärmeplanung“ vorgestellt. Darin ist vorgesehen, die vorhandenen Fernwärmenetze zu verdichten und es sind Prüfgebiete für eine mögliche Erweiterung benannt.

Linke fordert Kommunalisierung von Wärmenetzen und Heizkraftwerken

Die Ausweitung der Fernwärmeversorgung in Lüneburg schreitet also voran. Marianne Esders, Mitglied des städtischen Energiebeirates und Stadträtin für Die Linke, erklärt dazu: „Wärmeversorgung ist kommunale Daseinsvorsorge und gehört in öffentliche Hand. Wir fordern die Kommunalisierung der Wärmenetze und der Heizkraftwerke in der Hansestadt Lüneburg. Dies umfasst die Netze in Kaltenmoor, Stadtmitte, Bockelsberg, Hanseviertel und Wittenberger Bahn.“

Gemeinsamer Antrag von Die Linke und SPD

Denn: „Nur mit mehr Mitspracherechten und kommunalem Einfluss können kommunale und gesellschaftliche Interessen wie bezahlbare Preise, schnellstmögliche Dekarbonisierung zur Erreichung der Klimaschutzziele und Gemeinwohlorientierung beim Umgang mit Gewinnen gewährleistet werden!“ In einem gemeinsamen Antrag wenden sich die Ratsfraktionen von Die Linke und SPD mit diesem Anliegen an die Stadt. 

In letzter Zeit gab es häufig Anfragen zur Fernwärmeversorgung. Kritisiert wurden insbesondere hohe Kosten für die Endkunden, die ökologische Qualität der Energieeinspeisung und die privatwirtschaftliche Mitnahme der Gewinne. Zudem gibt es in diesem Bereich eine Monopolstruktur, Haushalte können den Anbieter nicht einfach wechseln.

Wärmeversorgung in der Hand der Kommunen sorgt für bessere Lösungen 

Kommunen als Eigentümer könnten hier bessere Strukturen schaffen. Sie könnten gewährleisten, „dass Tarife plausibel und transparent gestaltet sind, dass Klimaschutzziele nach vorne gestellt und umgesetzt werden und dass Gewinne nicht an Aktionär*innen ausgeschüttet, sondern in die Wärmewende und die Infrastruktur vor Ort investiert werden“, so der Antrag.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass z. B. das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Förderprogramm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“ wirtschaftlich tätigen Kommunen einen nicht rückzahlbaren Zuschuss bis maximal 2 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Damit könnten ein Transformationsplan und eine Machbarkeitsstudie für ein solches Vorhaben finanziert werden.

Wikipedia: Avacon 

Die Avacon AG ist ein regionales Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Helmstedt/Niedersachsen. Der Versorgungsbereich erstreckt sich von der Nordseeküste bis Südhessen und umfasst große Teile Niedersachsens und Sachsen-Anhalts. Avacon ist Teil des E.ON-Konzerns (61,5 Prozent), zugleich aber auch stark kommunal geprägt. Mehr als 80 Kommunen und Landkreise halten 38,5 Prozent der Anteile an Avacon.

Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Avacon

Hintergrund: Kommunale Wärmeplanung

Nach Paragraph 20 des Niedersächsischen Klimagesetzes (NKlimaG) muss jede Gemeinde bis zum 31.12.2026 einen Wärmeplan für ihre zukünftige Wärmeversorgung erstellen. Ab Juli 2028 müssen neu installierte Heizungen mit mindestens 65 Prozent Erneuerbaren Energien betrieben werden. Fernwärmenetze müssen nach und nach auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Im Ausschuss für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten am 23. April 2025 wurde der Entwurf für die Kommunale Wärmeplanung vorgestellt. 

So geht es weiter: Öffentlichkeitsveranstaltung am 14. Mai 2025

Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung werden im Rahmen einer Öffentlichkeitsveranstaltung am 14. Mai 2025 ab 17:30 Uhr im Forum der Musikschule präsentiert. Der Ausschuss für Umwelt, Klima, Grünflächen und Forsten wird in der folgenden Sitzung am 4. Juni 2025 über Rückmeldungen aus der Bürger:innenschaft informiert. Zum 19. Juni 2025 soll der Kommunale Wärmeplan dem Rat zum Beschluss vorgelegt werden.

Mehr bei Lüne-Blog

  • BUND Elbe-Heide: Kritische Anfragen zur Wärmeplanung in Lüneburg – 05.01.2025
    Wärme klimafreundlich buchstabieren: In Lüneburg wird seit März 2024 an einem kommunalen Wärmeplan gearbeitet. Erste Zwischenergebnisse wurden Anfang Dezember 2024 beim Lüneburger Arbeitskreis Klimaneutralität vorgestellt. Der BUND Elbe-Heide hat kritische Anfragen dazu.
  • Fernwärmepreise: Verbraucherzentrale Bundesverband klagt gegen Avacon Natur – 02.09.2024
    Die Preiserhöhungen beim Fernwärmeanbieter Avacon Natur GmbH seien unzulässig, stellt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fest und hat Unterlassungsklage eingereicht. Ist die Klage erfolgreich, können Betroffene zu viel gezahltes Geld zurückverlangen. 
  • Hansestadt zu Fernwärmekosten: Bericht von der Info-Veranstaltung in Kaltenmoor – 17.04.2024
    Fernwärmekosten in Kaltenmoor: Bei der Info-Veranstaltung am 15. April 2024 stellte der externe Gutachter die Prüfungsergebnisse vor. Die geforderten Vorauszahlungen seien teils deutlich zu hoch. Die ihm vorliegenden Heizkostenabrechnungen seien korrekt erstellt, an einigen Stellen jedoch Überprüfungen nötig. Für den Bedarfsfall sind Informationen und Hilfsangebote bereitgestellt.
Karte: Avacon Natur. In Lüneburg befindet sich mit rund 46.000 Metern Länge das mit Abstand größte Fernwärmenetz von Avacon Natur, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen unserer Avacon AG. Fünf Teilnetze versorgen zusammen aktuell mehr als 1.000 Gebäude.

Karte: Avacon Natur. In Lüneburg befindet sich mit rund 46.000 Metern Länge das mit Abstand größte Fernwärmenetz von Avacon Natur, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen der Avacon AG. Fünf Teilnetze versorgen zusammen aktuell mehr als 1.000 Gebäude. Der Entwurf für die „Strategische kommunale Wärmeplanung“ in Lüneburg sieht vor, die bestehenden Netze zu dekarbonisieren und zu verdichten.

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