Der Star. Foto: NLWKN.

„Rote Liste Brutvögel“: Lebensräume in Niedersachsen erhalten und Vögel schützen

Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und Umweltministerium haben am 01. Juni 2022 die Rote Liste Brutvögel vorgelegt. Als „erschreckend“ bezeichnet Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies die Ergebnisse. Er verweist auf den Niedersächsischen Weg und fordert mehr Geld vom Bund.


Mitteilung von: Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Am: 01.06.2022
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Foto: Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Star. 


Rote Liste Brutvögel: 15 Vogelarten bereits ausgestorben, 36 weitere vom Aussterben bedroht

Foto: Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Der Star, ehemals ein „Allerweltsvogel“, ist in seinem Bestand in Niedersachsen und Bremen zwischen 1996 und 2020 um 68 % zurückgegangen und wird daher in der neuen Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft.

Am Mittwoch, 01. Juni 2022, haben der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und das Niedersächsische Umweltministerium die 9. Fassung der Rote Liste Brutvögel vorgestellt. Diese Liste stellt die Gefährdungssituation der 212 in Niedersachsen und Bremen brütenden Vogelarten dar (Stand 2021).

Fast jede fünfte Vogelart vom Aussterben bedroht – 15 Arten bereits ausgestorben

„36 Vogelarten sind in Niedersachsen vom Aussterben bedroht – das sind so viele wie noch nie. Insgesamt fallen 43 Prozent aller betrachteten Arten in die Gefährdungskategorien der Roten Liste Brutvögel 2021, weitere 14 Prozent stehen auf der Vorwarnliste. Das sind erschreckende Ergebnisse“, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies.

Hinzu kommt, dass seit Beginn der Aufzeichnungen in Niedersachsen und Bremen bereits 15 Arten ausgestorben sind. „Die neue Rote Liste dokumentiert einen ungeheuren Aderlass an heimischer Biodiversität. Das Verschwinden von Arten und der Rückgang der Individuenzahlen in unserer Landschaft haben eine neue Dimension erreicht“, kommentiert Thorsten Krüger, Autor der Studie, die Befunde.

Arten im landwirtschaftlich genutzten Bereich besonders gefährdet

15 von 20 primär in „landwirtschaftlich genutztem Offenland“ siedelnde Arten sind gefährdet oder bereits ausgestorben (75 %), drei weitere stehen auf der Vorwarnliste und weisen stark negative Bestandstrends auf.

Ebenso schlecht ist die Bilanz im Hauptlebensraumtyp „Sonderstandorte des Offenlandes“, welcher z. B. Moore, Heiden und Ödland umfasst. Hier werden 17 von 23 Arten in den Gefährdungskategorien der Roten Liste geführt (74 %), drei weitere sind Teil der Vorwarnliste.

Minister Lies: Niedersächsischer Weg und mehr Geld soll helfen

Minister Lies warnt: „Diese neue Liste zeigt, wie groß der Handlungsdruck ist. Eine ganz wichtige Säule, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, bildet dabei der Niedersächsische Weg, mit dem wir auch den Vogelschutz konsequent wie noch nie angehen – und zwar gemeinsam mit den Naturschutzverbänden und der Landwirtschaft.

Das sind langfristige Projekte, die jetzt Fahrt aufnehmen und deren erste Ergebnisse sich hoffentlich bereits bei der nächsten Auflage der roten Liste widerspiegeln. Hier haben wir bereits zusätzliche 100 Mio. Euro jedes Jahr in Niedersachsen mobilisiert.

Gleichzeitig brauchen wir in Deutschland insgesamt mehr Geld für den Natur- und Artenschutz. Im Rahmen der Umweltministerkonferenz haben wir bundesweit etwa eine Milliarde Euro pro Jahr gefordert. Für Niedersachsen wären das rund 100 Millionen für zusätzliche Projekte.“

Lebensräume schützen und verbessern

Aber auch darüber hinaus werde man die Artenvielfalt in Niedersachsen erhalten und fördern, so Lies: „Unter anderem mit dem vor zwei Jahren angelaufenen und von der EU-kofinanzierten LIFE IP-Projekt „GrassBirdHabitats“, mit dem wir die nationale und internationale Biodiversitäts-Strategie in den Natura 2000-Gebieten unterstützen.

Den Schutz von Vögeln gehen wir aber auch konkret vor Ort an und verbessern die Lebensräume von Uferschnepfe, Rotschenkel, dem Kiebitz und vielen weiteren gefährdeten Arten.

NLWKN: Rote Liste der Brutvögel Niedersachsen und Bremens

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