OHE-Brücke an der Soltauer Straße. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Hier wird gebaut: Fassade und Toiletten im Rathaus – OHE-Brücke Soltauer Straße

Das historische Lüneburger Rathaus macht Sorgen: Die Fassade braucht die nächsten Jahre eine Notabstützung. Der Bau der Toiletten verzögert sich, weil gleich drei Unternehmen Insolvenz anmeldeten. Und an der Soltauer Straße beginnen Ende Juli 2025 die Abrissarbeiten an der OHE-Brücke.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg. – Am: 15./16./20.05.2025
Online: mehr – Foto: Hansestadt Lüneburg. OHE-Brücke an der Soltauer Straße


Notabstützung sichert künftig die Rathausfassade

Eine massive Konstruktion aus Stahl und Holz sichert künftig die Fassade des historischen Rathauses und soll so weitere Schäden im historischen Mauerwerk verhindern. „In einem ersten Schritt wird die Abstützung an den jeweils äußersten Granitsäulen errichtet, an der Touristinfo und am Niedergericht“, skizziert Bauingenieur Frieder Küpker. Diese Arbeiten werden voraussichtlich zwei Tage in Anspruch nehmen. In einem nächsten Schritt werden die Abstützungen stabilisiert und anschließend riesige Holzbalken zwischen Fassade und Abstützung eingebaut. Diese Balken werden die Last der Fassade aufnehmen. Hintergrund sind konstruktive Mängel aus der Bauzeit, die zu einer Schiefstellung der Fassade führen.

Absicherungen werden mit Holz eingehaust

Sobald die Notabstützung an beiden Seiten errichtet ist, wird die Gebäudewirtschaft die Absicherungen mit Holz einhausen lassen, um das optische Erscheinungsbild zu verbessern. „Diese Flächen werden die Stadt und die Tourist-Infos künftig auch als Informationsflächen nutzen“, sagt Maja Lucht, Leiterin der Gebäudewirtschaft.

Abstützung bleibt mehrere Jahre: Sanierungskonzept muss erstellt werden

Eines steht schon jetzt fest: Die Notabstützungen werden mehrere Jahre am Lüneburger Rathaus verbleiben müssen. „Wir rechnen zwei Jahre plus die eigentliche Bauzeit der Fassadensanierung“, macht Lucht deutlich. Denn nach dem Bau der Notabstützung geht die eigentliche Arbeit erst los: Dann werden die geschädigten Zugbänder aus dem Mauerwerk der Fassade ausgebaut und die Schäden können untersucht werden. Parallel finden sogenannte Gebäude-Scans statt, bei denen Risse, Ablösungen und andere Makel am Rathaus erfasst werden.

Nach der umfassenden Schadensanalyse kann dann ein Sanierungskonzept erstellt werden. „Und dann brauchen wir noch jede Menge Geld, um das umzusetzen“, macht Lucht deutlich. Für die statische Ertüchtigung sowie die optische Sanierung der Fassade rechnet die Leiterin der Gebäudewirtschaft mit Kosten von mindestens 3 bis 5 Millionen Euro. Aktuell werden verschiedene Fördermöglichkeiten dafür geprüft.


Neue Toiletten im historischen Rathaus: Stadt versucht, weitere Verzögerungen trotz Hürden gering zu halten

Drei Insolvenzen innerhalb von sechs Monaten, das sprengt jeden Zeitplan. „Unsere eingeplanten Puffer im Bauzeitenplan sind aufgebraucht“, macht Maja Lucht deutlich. Die Großbaustelle an der Waagestraße hat die Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft schon viele Nerven gekostet. Viele Herausforderungen sind der historischen Bausubstanz geschuldet.

Drei Insolvenzen: Gewerke mussten neu ausgeschrieben werden

Aktuell allerdings sind die Gründe für weitere Verzögerungen anderer Natur. „Der beauftragte Elektriker ging während der Arbeiten insolvent, genauso der Fliesenleger und der Gartenbaubetrieb, der für die Erd- und Pflasterarbeiten im Innenhof zuständig ist“, verdeutlicht Lucht. Mittlerweile konnten alle Gewerke neu ausgeschrieben und relativ kurzfristig Ersatzfirmen gefunden werden. Der Bauablauf wurde daraufhin neu abgestimmt. „Wir haben einige Monate verloren“, fasst Lucht zusammen.

Zeitpunkt für die Eröffnung noch nicht absehbar

Geplant war die Eröffnung für Sommer 2025. Einen neuen Zeitpunkt möchte die Gebäudechefin nicht nennen. „Wir arbeiten mit Hochdruck und versuchen, die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten.“ Als nächstes stehen die Arbeiten im Innenhof an. Der Beginn der Landschaftsbauarbeiten hatte sich zuletzt ebenfalls verschoben, da die Vorarbeiten durch die beauftragte Firma unzureichend ausgeführt wurden. „Die baulichen Gegebenheiten erfordern viele Einzelfalllösungen, das macht es kompliziert“, erklärt Lucht.

Erreichbar sein wird das neue WC Waagestraße über einen großen und begrünten Innenhof, in dem es seniorengerechte Bänke geben soll und Abstellfläche etwa für Rollstühle oder Kinderwagen. Die kostenlose WC-Anlage soll voraussichtlich täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet sein, an Markttagen bereits früher.

  • Lüne-Blog: Toiletten im Rathaus sollen Sommer 2025 öffnen – 12.10.2024
    Ab dem kommenden Jahr soll die neue Toilettenanlage im Rathaus fertig sein. Der Zugang führt über die Waagestraße. Die Sanierung rund um die ehemalige Ratsküche war äußerst aufwändig. So musste die Kellerdecke komplett erneuert werden.

OHE-Brücke an der Soltauer Straße muss saniert werden – Bauarbeiten starten im Juli 2025

Diese Baumaßnahme ist dringend erforderlich. „Die OHE-Brücke an der Soltauer Straße ist extrem marode“, sagt Sebastian Effe aus dem Bereich Brücken und Straßenbau bei der Hansestadt. Der Zustand habe sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert. „Die letzte Brückenbewertung lag bei 3,7. Ab einer Note von 4 müssten wir sperren“, verdeutlicht Effe.

Abrissarbeiten beginnen Ende Juli 2025

Die Schäden am Bauwerk betreffen sowohl die Verkehrssicherheit, als auch die Standsicherheit des Bauwerkes selbst. Seit mehreren Jahren bereitet die Hansestadt den Neubau vor. Voraussichtlich Ende Juli 2025 sollen nun die Abrissarbeiten beginnen. Insgesamt rechnet die Hansestadt mit einer Bauzeit von acht Monaten.

„Abriss und Neubau eines Brückenbauwerks sind komplex und erfordern umfassende Sicherungsmaßnahmen und eine aufwändige Koordinierung der einzelnen Schritte“, erklärt Effe die lange Bauzeit. Da die Arbeiten über dem bestehenden Schienennetz stattfinden, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um den Bahnbetrieb weiterhin zu gewährleiten.

Sperrung der Soltauer Straße zwischen Munstermannskamp und Heidkamp

Für die Baumaßnahme muss die Soltauer Straße im Bereich zwischen Munstermannskamp und Heidkamp voll gesperrt werden.

  • Fuß- und Radverkehr: Die Grundschule Hasenburger Berg und die Bäckerei Harms bleiben aus Richtung Norden erreichbar. Aus Süden kommend müssen Fußgänger:innen und Radfahrende auf den Bahnübergang Kunkelberg oder den Übergang im Kurpark ausweichen.
  • Kfz-Verkehr: Für den Fahrzeugverkehr wird die Umleitungsstrecke über die Uelzener Straße verlaufen. Während der Baumaßnahme wird es auf einem Abschnitt von rund 100 Metern Halteverbote im Munstermannskamp geben, um den Verkehrsfluss im Umfeld der Baustelle zu verbessern. 

Bau einer Behelfsbrücke leider nicht möglich

Den Bau einer Behelfsbrücke für den Zeitraum der Baumaßnahme hat die Verwaltung im Zuge der Vorplanung geprüft. Auf Grund von gegebenen Eigentumsverhältnissen sowie der Kosten musste diese Option allerdings verworfen werden. „Die Kosten wurden auf rund 400.000 Euro beziffert“, sagt Effe. Hinzu kämen Schwierigkeiten mit Blick auf die Verkehrssicherungspflicht, da die Anbindungen zur Ersatzbrücke über Privatgrundstücke verlaufen müsste.

Schaut schon mal vielversprechend aus: Die neuen Toiletten im Rathaus. Leider verzögert sich die Fertigstellung noch wegen Hindernissen, auf die die Stadt keinen Einfluss hatte. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Schaut schon mal vielversprechend aus: Die neuen Toiletten im Rathaus. Leider verzögert sich die Fertigstellung noch wegen Hindernissen, auf die die Stadt keinen Einfluss hatte. Foto: Hansestadt Lüneburg

Die nächsten Jahre muss die Rathausfassade gestützt werden, um das Gebäude zu sichern. Die Absicherung wird dann mit Holz eingehaust. Foto: Hansestadt Lüneburg.

Die nächsten Jahre muss die Rathausfassade gestützt werden, um das Gebäude zu sichern. Die Absicherung wird dann mit Holz eingehaust. Foto: Hansestadt Lüneburg

Lünepedia: Rathaus Lüneburg

Das Rathaus Lüneburg ist ein Beispiel mittelalterlicher und frühneuzeitlicher profaner Architektur in Norddeutschland. Es entstand um 1230, wurde über Jahrhunderte hinweg immer wieder erweitert und ist noch heute Hauptsitz von Rat und Verwaltung der Hansestadt Lüneburg.

Der Lüneburger Rathauskomplex wird von den Straßen Am Markt (östlich), Waagestraße (südlich), Am Marienplatz (westlich) und Am Ochsenmarkt (nördlich) umschlossen. Er gilt mit einer Grundfläche von 5000 m² und 259 Räumen als größtes mittelalterliches Rathaus Norddeutschlands. Bei Führungen können die historisch wertvollsten Teile (Gerichtslaube, Fürstensaal, Bürgermeisterkörkammer, Altes Archiv und Kanzlei, Große Ratsstube) besichtigt werden.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Rathaus_Lüneburg

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