Igel im Garten. Foto: Alexa, Pixabay.

Naturschutz im Landkreis: Rasenmäh-Roboter, Tourismus an der Ilmenau, Bildung für nachhaltige Entwicklung

Igel sind nachtaktiv. Um sie nicht zu verletzen oder zu töten, sollte der Rasenmäh-Roboter nur tagsüber laufen. Die Ilmenau ist in weiten Teilen Naturschutzgebiet. Wie verträgt sich das mit Stand-up-Paddling, Baden und anderen Freizeitaktivitäten? Dafür soll nun gemeinsam mit den Landkreisen Uelzen und Harburg ein Konzept erarbeitet werden. Und schließlich ist der Landkreis Lüneburg nun anerkannte BNE-Kommune und wird die Koordination des Netzwerks „BNE-Kommunen Nord-West“, in dem auch Städte wie Kiel, Köln oder Münster organisiert sind, übernehmen.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 17./19.06.2025
Online: mehr – Foto: Beispielfoto, Pixabay


I. Hilfe für Igel: Rasenmäh-Roboter nur tagsüber laufen lassen

Igel verschlafen den Tag in selbst gebauten Nestern, in denen sie auch Winterschlaf halten. Nach Einbruch der Dunkelheit durchstreifen sie auf der Suche nach Futter oder einem geeigneten Unterschlupf ihre Reviere. Bei Gefahr rollen sich die kleinen Stachelkugeln aus einem Schutzreflex zusammen. Aber Vorsicht: Dann können sie durch Rasenmähroboter und bei Gartenarbeiten schwer verletzt und auch getötet werden.

Igel im eigenen Garten schützen

Igel sind laut Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Art und zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt worden. Mit einfachen Tipps kann jede und jeder im eigenen Garten Igeln helfen, appelliert Maike Mangelsdorf vom Fachdienst Umwelt des Landkreises:

  • „Lassen Sie Ihren Rasenmäh-Roboter nur tagsüber fahren und verzichten Sie auf Laubsauger!“ Denn gerade der nächtliche Betrieb von Mährobotern ist eine Gefahr für wildlebende Tiere. Und durch Laubsauger können Igel eingesaugt und getötet werden.
  • Igelhäuser oder Totholzhaufen können als Unterschlupf dienen.
  • Flache Wasserschalen sind gerade in den Sommermonaten eine rettende Trinkwasserquelle.
    Hinweis: Bieten Sie täglich frisches Wasser an, aber auf keinen Fall Milch oder Milchprodukte.

Mehr Information und Kontakt


II. Nachhaltiger Tourismus an der Ilmenau: Landkreis Lüneburg startet Projekt zur naturschutzgerechten Nutzung des Flusses

Unter Federführung des Landkreises Lüneburg sollen Freizeitaktivitäten auf und entlang des Flusses mit den Anforderungen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden. Dafür überreichte Dr. Birgit Nolte vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) am 13. Juni 2025 offiziell den Förderbescheid an Janna Hoveida vom Landkreis Lüneburg – als symbolischen Auftakt für das Projekt „Integriertes wassertouristisches Konzept für den Fluss Ilmenau“. Das Projekt wird mit 48.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Konzept, um Freizeitaktivitäten und Naturschutz zu verbinden

„Die Ilmenau erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Freizeitaktivitäten wie Kanufahren, Stand-up-Paddling, Baden oder Rasten an den Ufern – gleichzeitig steht die Ilmenau in weiten Teilen unter Naturschutz“, betont Janna Hoveida. Ein übergreifendes Konzept soll nun die empfindlichen Lebensräume schützen und gleichzeitig eine langfristig nachhaltige Nutzung sichern. „Wir freuen uns daher sehr, dieses Projekt zu unterstützen“, sagt Dr. Birgit Nolte vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Lüneburg.

Interessengruppen und Verantwortliche aus den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Harburg

Die rund 90 Kilometer lange Ilmenau entspringt südlich von Uelzen und mündet bei Stöckte in die Elbe. Deshalb umfasst das Vorhaben Interessengruppen und Verantwortliche aus den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Harburg.

Zunächst wird bis April 2026 ein strategisches Konzept erarbeitet. Anschließend soll die konkrete Umsetzung mit investiven Maßnahmen folgen. Auch für diese Phase ist eine Förderung durch das Programm „Zukunftsregionen“ vorgesehen.

Hintergrund: Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland

Die „Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland“ ist Teil des niedersächsischen Förderprogramms „Zukunftsregionen in Niedersachsen“, das mit EU-Strukturfondsmitteln unterstützt wird. Die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg und die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue bilden gemeinsam eine von 14 Zukunftsregionen. Ziel ist, die Region als Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Dafür steht ein Budget von rund 6 Millionen Euro zur Verfügung, das in den Handlungsfeldern „Kultur und Freizeit“ und „Biologische Vielfalt und funktionierende Naturräume“ eingesetzt wird.


III. Modellphase abgeschlossen: Landkreis Lüneburg wird BNE-Kommune

BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Menschen sollen so zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt werden. Nach vier Jahren als Modellkommune im bundesweiten Förderprogramm arbeitet der Landkreis künftig als BNE-Kommune eigenständig weiter. Damit ist Bildung für nachhaltige Entwicklung hier dauerhaft verankert. Jeanette Braun ist BNE-Koordinatorin beim Landkreis Lüneburg. Sie vernetzt die Beteiligten und Verantwortlichen und initiiert gemeinsame Projekte. 

Aktivitäten vor Ort

Bereits als Modellkommune hat der Landkreis Lüneburg vielfältige Projekte umgesetzt: Die interaktive Wanderausstellung „Mission 2030 – Globale Ziele erleben“ im Museum Lüneburg, Automaten für Saatkugeln, die in Kooperation mit nachhaltigen Schülerfirmen gebaut wurden, und der Aufbau des Netzwerks „Nachhaltigkeit Lernen“. Um Lehrkräfte, Schülervertretungen und Studierende hier zu vernetzen, arbeitet der Landkreis mit der Leuphana Universität Lüneburg und Prof. Dr. Daniel Fischer, Professor für Bildung für nachhaltige Entwicklung, eng zusammen. Ab Herbst 2025 gibt es für weiterführende Schulen zudem ein Escape Game mit 17 Rätselboxen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen.

Lüneburg übernimmt deutschlandweite Vorreiterrolle

Mit der neuen Rolle als BNE-Kommune übernimmt der Landkreis Lüneburg zudem die Koordination des Netzwerks „BNE-Kommunen Nord-West“, in dem auch Städte wie Kiel, Köln oder Münster organisiert sind. 

Foto: Landkreis Lüneburg. Janna Hoveida (Landkreis Lüneburg), links,  erhält am 13. Juni 2025 den Förderbescheid von Dr. Birgit Nolte (ArL, Lüneburg) für das Projekt „Integriertes wassertouristisches Konzept für den Fluss Ilmenau“.

Foto: Landkreis Lüneburg. Janna Hoveida (Landkreis Lüneburg), links, erhält am 13. Juni 2025 den Förderbescheid von Dr. Birgit Nolte (ArL Lüneburg) für das Projekt „Integriertes wassertouristisches Konzept für den Fluss Ilmenau“.

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