Foto: BI. Fähranleger bei Darchau. Wegen Niedrigwasser fährt die Fähre derzeit nicht. Links im Bild Ausläufer des ausgebaggerten Sediments.

BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke“: Niedrigwasser-Fähre statt Millionen-Brücke

Nächstes Jahr wird in Bleckede die neue Niedrigwasser-Fähre unterwegs sein. Die nimmt – bei maximal 60 Zentimeter Tiefgang – bis zu 18 Autos und Busse oder Lastwagen mit. Eine solche Fähre statt einer 100 Millionen Euro teuren Brücke fordert die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ auch für Darchau. Ausfälle wegen Niedrigwasser hätten damit ein Ende.


Mitteilung von: Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ – Am: 30.06.2025
Online: https://keine-bruecke.de/ – Foto: Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“


Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“

Foto: BI. Fähranleger bei Darchau. Wegen Niedrigwasser fährt die Fähre derzeit nicht. Links im Bild beginnen die Haufen mit dem ausgebaggerten Sand.

Rund 50 Tage dauert der Ausfall der Fähre „Tanja“ bei Darchau jetzt. Schwere Flussbagger haben inzwischen einige Tausend Kubikmeter Sand aus der Elbe befördert. Der Berg des Abraums neben dem Fähranleger in Darchau dokumentiert die sedimentierten Versäumnisse und Blockaden der vergangenen Jahrzehnte – entstanden nicht zuletzt durch ein 100 Millionen Euro teures Brückenprojekt.

Wo bleibt die notwendige Niedrigwasser-Fähre?

Der Landkreis Lüneburg treibt hartnäckig das Planfeststellungsverfahren für ein kommunales Millionenprojekt voran – ohne belastbaren Bedarfs- und Finanzierungsnachweis. Dringend erforderlich und zeitnah zu realisieren ist dagegen die Beschaffung einer Niedrigwasserfähre mit einem integrativen Fähr- und Verkehrskonzept, so die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“.

Beispiel: Niedrigwasser-Fähre in Bleckede

Die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ verweist auf die Fortschreibung des niedersächsischen Landesraumordnungsprogramms (LROP) und unterstützt die Initiativen der Gemeinde Neu Darchau und des Eigenbetriebs „Fähre Tanja“, eine Niedrigwasser-Fähre zu beschaffen. Beispiel ist Bleckede: Ende des Jahres soll dort die in der Lauenburger Hitzler-Werft konzipierte und gebaute Niedrigwasserfähre mit Bio-Methan-Elektro-Antrieb zu Wasser gelassen werden und die dortige Fähre ersetzen. Damit ist in Bleckede die regionale Überquerung der Elbe auf Dauer gesichert. 

Brückenbau-Vorhaben blockiert Beschaffung einer Niedrigwasser-Fähre

Investitionen und Förderung einer entsprechenden Fähre für Neu Darchau könnten, so die Befürchtung des Neu Darchauer Fährbetriebs, durch das lang andauernde Verfahren um die Elbbrücke bei Darchau weiter blockiert werden. Die Bürgerinitiative appelliert daher erneut und nachdrücklich an alle Beteiligten:

  • Das völlig unangemessene 100-Mio.-Projekt ist aufzugeben.
  • Die Gemeinde Neu Darchau soll bei der Umsetzung eines regional angemessenen und nachhaltig finanzierbaren Verkehrskonzepts mit einer Niedrigwasser-Fähre als Verbindung der Kreisstraßen über die Elbe unterstützt werden.

Hitzeperioden und Niedrigwasserstände sind absehbar

Die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ teilt die Sorge der Menschen, die für ihre alltäglichen Besorgungen und für die elbenahen landwirtschaftlichen Verkehre auf die Fähre angewiesen sind. Nach inzwischen 50-tägigem Aufenthalt in der Lauenburger Werft kann die Fähre Tanja wegen des niedrigen Wasserstands nicht nach Darchau gebracht werden. Das ist sehr ärgerlich. Neue Argumente für den Bau einer 100-Millionen-Euro-Brücke ergeben sich daraus jedoch nicht. Hitzeperioden und Niedrigwasserstände sind erwartbar als Folge der menschengemachten Erderhitzung.

Alternative Routen dauern nur wenig länger

Von der übrigen Welt abgeschnitten sind die Menschen in den elbenahen Dörfern im Amt Neuhaus und Neu Darchau dennoch nicht. Die Navigationssoftware (HERE WeGO) ermittelt für die 66 Kilometer lange Fahrt mit dem Pkw von Neuhaus (Rathaus) über Vellahn ins Stadtzentrum von Lüneburg eine Fahrzeit von rund 72 Minuten – wenig länger als die Fahrt mit der Fähre, die 67 Minuten dauern soll. 

Aufruf zur zügigen Beschaffung einer Niedrigwasser-Fähre

Die Bürgerinitiative hat im laufenden Planfeststellungsverfahren bereits umfassend ihre Überzeugung dargelegt: Für den regionalen Verkehr der elbenahen Dörfer ist eine Niedrigwasser-Fähre wie in Bleckede die folgerichtige, sozialverträgliche und zeitnah zu realisierende Lösung. Die mehr als drei Jahrzehnte andauernde Streiterei um die aus der Zeit gefallene Elbbrücke würde damit dauerhaft befriedet.

Alle Beteiligten, so die Bürgerinitiative, mögen daher die zügige Beschaffung einer Niedrigwasser-Fähre für die Elbquerung bei Darchau / Neu Darchau unterstützen und fördern.

Mehr Information und Kontakt

Bürgerinitiative „Nein zur Brücke“

Mehr bei Lüne-Blog

  • Zuverlässigere Verbindung über die Elbe: Kiellegung für Elbfähre „Amt Neuhaus-Bleckede“ – 04.04.2025
    Am 3. April 2025 wurde in der Hitzler Werft in Lauenburg die erste Sektion des Schiffsrumpfs der neuen Elbfähre „Amt Neuhaus-Bleckede“ auf Kiel gelegt. Sie soll ab Jahresbeginn 2026 unterwegs sein und kann 18 Autos und auch Busse oder Lastwagen aufnehmen. Der Tiefgang beträgt maximal 60 Zentimeter. Angetrieben wird sie mit Biomethan.
  • BI übergibt Einwendungen gegen die Elbbrücke Darchau an den Landkreis – 13.11.2024
    Mehr als 400 Seiten Einwendungen liegen inzwischen beim Landkreis Lüneburg gegen den Bau der Elbbrücke Darchau vor. Kritisiert wird unter anderem das Fehlen eines erweiterten Fährangebotes als Alternative, die Trassenführung durch Katemin und der Verstoß gegen Naturschutzrecht, so Heike Thies, Vorsitzende der BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“
  • Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“: Kritik am Landkreis Lüneburg wegen Bauvorhaben Elbbrücke – 08.08.2024
    Die Petition der Brückenbefürworter ist gescheitert. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg und die Gemeinde Neu Darchau haben jede weitere Bearbeitung des Bauvorhabens untersagt. Dennoch betreibt der Landkreis Lüneburg, offenbar völlig faktenfrei (Landrat Böther: „Für mich ist die Brücke ein Stück gelebte deutsche Einheit.“) das Projekt weiter, kritisiert die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“
Foto: BI. Berge von ausgebaggertem Sand neben dem Fähranleger.

Foto: BI. Berge von ausgebaggertem Sand neben dem Fähranleger

Lünepedia: Elbbrücke Neu Darchau

Seit der Rückgliederung 1993 zu Niedersachsen und zum Landkreis Lüneburg wird über den Bau einer Brücke über die Elbe in Neu Darchau (Landkreis Lüchow-Dannenberg) diskutiert. Bislang verbinden einzig Fähren Amt Neuhaus mit dem übrigen Landkreis Lüneburg.

Die Gemeinde Amt Neuhaus setzt sich seit Jahren für eine Elbbrücke ein, während die Einwohner*innen der Gemeinde Neu Darchau überwiegend gegen den geplanten Bau sind. Besonders auf Neu Darchauer Seite werden unter anderem mehr Verkehr und Umweltschäden befürchtet.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Amt_Neuhaus#Elbbrücke_Neu_Darchau

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.