
Brücken-Befürworter melden sich zu Wort: CDU-Verbände fordern Elbbrücke bei Darchau
50 Tage ist die Fähre Tanja, die zwischen Darchau und Neu Darchau pendelt, inzwischen ausgefallen. Das war Anlass für eine Demonstration am 1. Juli 2025, bei der sich die Befürworter einer Elbbrücke zu Wort meldeten. Insbesondere CDU und verwandte Organisationen fordern vehement den Brückenbau. 2023 hatte der niedersächsische Landtag mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen, die Brücke aus dem Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) zu streichen. Stattdessen solle die Fährverbindung verbessert werden.
Mitteilungen von: Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg / Junge Union / Wahlkreisbüro Uwe Dorendorf MdL – Am: 01.07.2025
Online: jeweils angegeben – Foto: Lüne-Blog
50 Tage ohne Fähre: Protest am Fähranleger am 1. Juli 2025
Foto: Lüne-Blog. Elbfähre Tanja legt in Neu Darchau an (Archiv).
Seit 50 Tagen ist die Elbfähre zwischen Neu Darchau und dem Amt Neuhaus außer Betrieb. Das erfordert in den Gemeinden vor Ort für Elbquerungen ein Umplanen der üblichen Fahrwege, Umwege und teils deutlich längere Fahrzeiten. Grund für die lange Wartezeit: Die Fähre Tanja wurde beim Überfahren einer Sandbank beschädigt. In der Hitzler Werft in Lauenburg wurde der Schaden repariert. Wegen Niedrigwasser kann die Fähre jedoch derzeit nicht zurück nach Darchau.
Am 1. Juli 2025, dem 50. Tag ohne Fähre, sammelten sich Demonstrierende auf beiden Seiten des Fähranlegers. Während die Brückengegner für Darchau eine Niedrigwasser-Fähre wie in Bleckede fordern, die bei maximal 60 Zentimeter Tiefgang bis zu 18 Autos und Busse oder Lastwagen mitnehmen kann, bezogen Mitglieder aus CDU und aus CDU-nahen Verbänden in Pressemitteilungen Position für den aus ihrer Sicht alternativlosen Brückenbau.
I. Uwe Dorendorf (MdL, CDU): Brückenbau bei Darchau alternativlos
50 Tage ohne Fähre, beschreibt Uwe Dorendorf, Landtagsmitglied aus Lüchow, in seinem Redemanuskript für die Demonstration am 1. Juli 2025 noch einmal die Situation. Trotzdem würden immer wieder aus seiner Sicht fadenscheinige Argumente gegen den Bau der Brücke vorgebracht. Die Brückengegner könnten „ja gern ein Floßboot bauen, das 40 Tonnen Lkws, Familien mit Kinderwagen, den Schulbus und den Rettungswagen gleichzeitig über die Elbe bringt. Ich wünsche viel Spaß beim Paddeln!“
Der Lüneburger Kreistag habe längst entschieden: „Die Brücke kommt. Und die CDU steht fest an der Seite dieser Entscheidung.“ Denn nur eine Brücke sei eine verlässliche, wetterunabhängige, jederzeit befahrbare Verbindung.
„Wir von der CDU fordern:
Die volle Unterstützung des Landes Niedersachsen für den Brückenbau.
Das Ende der politischen Verzögerungstaktik.
Und den Respekt vor dem Willen der Bevölkerung und den demokratisch gewählten Gremien.“
- Uwe Dorendorf: https://uwe-dorendorf.de
II. MIT Lüneburg fordert Elbbrücke bei Neu Darchau: „Landesregierung muss endlich handeln“
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg kritisiert die Haltung der Landesregierung beim Thema Elbbrücke und fordert entschlossenes politisches Handeln.
„Wenn Menschen ihre Arbeitsstelle nicht erreichen und Unternehmen wegen Umwegen Aufträge verlieren, dann ist das kein Naturschutz, sondern ein wirtschaftlicher Blindflug“, erklärt Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg. „Die Brücke ist längst überfällig – sie bedeutet Versorgungssicherheit, Arbeitswegverkürzung und Planbarkeit für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer.“
Elbquerung „alternativlos“ – Fehlen führt zu „massiven wirtschaftlichen Belastungen“
Besonders betroffen seien Handwerksbetriebe, Zulieferer und Pendler, für die die Elbquerung alternativlos ist. Die MIT fordere ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum Brückenbau.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass ein ganzes Gebiet infrastrukturell abgekoppelt wird. Wer gleichwertige Lebensverhältnisse in Niedersachsen ernst meint, muss Infrastruktur ermöglichen – nicht verhindern“, so Pietruck. „Die Elbbrücke ist mehr als ein Verkehrsprojekt. Sie ist ein Symbol für wirtschaftliche Gerechtigkeit zwischen Stadt und Land. Die Zeit der Ausreden ist vorbei – wir erwarten einen Grundsatzbeschluss der Landesregierung noch in diesem Jahr“, fordert Pietruck abschließend.
- Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT): https://www.cdu-lueneburg.de/mittelstands-und-wirtschaftsunion-mit
III. Junge Union Lüneburg bekennt sich zur Elbbrücke im Amt Neuhaus
„Die Junge Union Lüneburg fordert die politisch Verantwortlichen, allen voran die Landesregierung in Hannover auf, angesichts der untragbaren Situation zur Überquerung der Elbe im Landkreis Lüneburg, ihre Blockadehaltung abzulegen und den Bau einer Elbbrücke von Neu Darchau nach Darchau endlich voranzutreiben“, so die Mitteilung.
Bis zu viermal längere Wege – zum Beispiel zwischen Amt Neuhaus und Schulzentrum Bleckede
Die Folgen seien tiefgreifend: Viele Schüler aus dem Amt Neuhaus bräuchten seit dem Ausfall der Fähre „Tanja“ bis zu viermal so lange für den Weg zur Schule – insbesondere zum Schulzentrum Bleckede. Auch Berufstätige, Rettungsdienste und Handwerksbetriebe stünden vor enormen logistischen und finanziellen Herausforderungen durch die Umwege.
„Als politische Jugendorganisation im Landkreis steht die Junge Union Lüneburg fest an der Seite der jungen Menschen, allen voran der Schüler und Auszubildenden, die mit diesen Einschränkungen schwer zu kämpfen haben“, erklärt der JU-Kreisvorsitzende Arwed Köster.
Lösungen für die betroffenen Schülerinnen und Schüler finden
„Dass Schüler plötzlich über Wochen hinweg das Vielfache für ihren Schulweg brauchen, ist untragbar.” Die Junge Union Lüneburg fordere daher die politischen Entscheidungsträger dazu auf, eine Lösung für die betroffenen Schüler zu finden, sollte die Situation auch nach den Sommerferien anhalten.
- Junge Union Lüneburg: https://www.ju-lueneburg.de
- Nordkurier: Ein Fährausfall und viele Fragen – 27.06.2025
Seit 50 Tagen ist die Fähre „Tanja“ 50 Tage nicht im Dienst. Derzeit liegt sie bei der Hitzler Werft in Lauenburg und wurde dort repariert. Wegen Niedrigwasser kann sie nicht zurück. Befürworter der Brücke wollen am 1. Juli 2025 am Fähranleger Protest einlegen. - Lüne-Blog: BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke“: Niedrigwasser-Fähre statt Millionen-Brücke – 02.07.2025
Nächstes Jahr wird in Bleckede die neue Niedrigwasser-Fähre unterwegs sein. Die nimmt – bei maximal 60 Zentimeter Tiefgang – bis zu 18 Autos und Busse oder Lastwagen mit. Eine solche Fähre statt einer 100 Millionen Euro teuren Brücke fordert die Bürgerinitiative „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ auch für Darchau. Ausfälle wegen Niedrigwasser hätten damit ein Ende. - Lüne-Blog: BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“: Aktuelles zu Brücke und Fähre – 02.07.2025
Seit 1993 wird über eine Elbbrücke bei Darchau diskutiert. 2023 beschloss der niedersächsische Landtag, die Brücke aus dem Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) zu streichen. Stattdessen sollte die Fährverbindung verbessert werden. Was ist seitdem geschehen? Die „Bürgerinitiative Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ informiert über den aktuellen Stand.
Lünepedia: Elbbrücke Neu Darchau
Seit der Rückgliederung 1993 zu Niedersachsen und zum Landkreis Lüneburg wird über den Bau einer Brücke über die Elbe in Neu Darchau (Landkreis Lüchow-Dannenberg) diskutiert. Bislang verbinden einzig Fähren Amt Neuhaus mit dem übrigen Landkreis Lüneburg.
Die Gemeinde Amt Neuhaus setzt sich seit Jahren für eine Elbbrücke ein, während die Einwohner*innen der Gemeinde Neu Darchau überwiegend gegen den geplanten Bau sind. Besonders auf Neu Darchauer Seite werden unter anderem mehr Verkehr und Umweltschäden befürchtet.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Amt_Neuhaus#Elbbrücke_Neu_Darchau
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