Foto: Hansestadt Lüneburg. OB Claudia Kalisch begrüße Matthias Wiebe (Bündnis 90/Die Grünen) als neues Ratsmitglied am 1. Oktober 2025.

Hansestadt Lüneburg: Aus der Ratsversammlung am 1. Oktober 2025

Mit Matthias Wiebe als Nachrücker in der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschloss die Ratsversammlung am 1. Oktober 2025 umfassende Forderungen für den Ersatzverkehr während der Bahnsperrung im Sommer 2026. Mit knapper Mehrheit lehnte der Rat die Erhöhung der Taxipreise ab, zumal diese bereits zum 1. April 2025 erhöht worden waren.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 01.10.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg. 


I. Neues Ratsmitglied rückt nach: Matthias Wiebe (Bündnis 90/Die Grünen)

Foto: Hansestadt Lüneburg. OB Claudia Kalisch begrüße Matthias Wiebe (Bündnis 90/Die Grünen) als neues Ratsmitglied am 1. Oktober 2025.

In der Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg am Mittwoch, 1. Oktober 2025, hat Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ein neues Ratsmitglied begrüßt und verpflichtet: Matthias Wiebe rückt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in den Rat nach. Der Platz war frei geworden, als Laura Schäfer ihr Mandat niedergelegt hatte und im August aus dem Rat der Hansestadt verabschiedet wurde.

II. Rat beschließt Forderungen zum Schienenersatzverkehr bei Bahnsperrung im Sommer 2026

Von Mai bis Juli 2026 wird die wichtige Bahnstrecke Hamburg-Hannover im Rahmen der sogenannten „Qualitätsoffensive“ gesperrt sein. In der Sitzung am 1. Oktober 2025 beschloss der Rat der Hansestadt Lüneburg weitreichende Forderungen zur Verbesserung des Schienenersatzverkehrs während der bevorstehenden Baumaßnahmen.

Schnellbus im Stundentakt zwischen Lüneburg und Hannover Hauptbahnhof

Zentrale Forderung ist die Bereitstellung einer stündlich getakteten Schnellbusverbindung ohne Zwischenhalte zwischen Lüneburg und dem Hauptbahnhof in Hannover. Die niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) geht von einer Fahrtdauer von 2 Stunden und 48 Minuten bis Hannover aus. Der geforderte Schnellbus soll eine akzeptable Alternative zum gesperrten Schienenverkehr bieten.

Die LVNG habe wenig Flexibilität gezeigt, „auf unsere Forderungen nach einem bedarfsgerechten Schienenersatzverkehr einzugehen. Daher freue ich mich, dass wir unsere Position mit diesem Beschluss noch einmal bekräftigen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.

Weitere Forderungen der Hansestadt an die LNVG

  • Erweiterte Streckenführung bis Winsen: Durchbindung des Schienenersatzverkehrs aus südlicher Richtung über Lüneburg hinaus bis nach Winsen, um die Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr zu gewährleisten.
  • Barrierefreiheit: Einsatz barrierefreier Fahrzeuge mit ausreichend Plätzen für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
  • Service und Information: Einrichtung einer Kundendialog- und Servicestelle sowie ein durchdachtes Beschilderungs- und Informationskonzept.
  • Fahrradmitnahme: Möglichkeit zur Mitnahme von Fahrrädern in den SEV-Fahrzeugen.
  • Begleitangebote: Bereitstellung von Unterstützung für Pendelnde und Reisende, beispielsweise durch Gutscheine für Unterkünfte oder Co-Working-Spaces.

Menschen haben Recht auf verlässlichen und leistungsfähigen Ersatzverkehr

„Mit diesem Ratsbeschluss setzen wir ein klares Signal: Wir können nicht zulassen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger während der Sperrung mit einem unzumutbaren Ersatzverkehr allein gelassen werden“, betont Claudia Kalisch. „Die Menschen, die täglich auf diese wichtige Verbindung angewiesen sind, haben ein Recht auf einen verlässlichen und leistungsfähigen Ersatzverkehr.“

Zum Hintergrund: Baumaßnahme von DB InfraGO Hamburg-Hannover vom 1. Mai bis 10. Juli 2026

Die DB InfraGO plant im Rahmen ihrer Qualitätsoffensive vom 1. Mai bis 10. Juli 2026 umfassende Baumaßnahmen an der Strecke Hamburg-Hannover. Das Vergabeverfahren für die Fahrdienstleistungen des Ersatzverkehrs ist noch nicht abgeschlossen, weshalb noch nicht absehbar ist, welche der ausgeschriebenen Anforderungen tatsächlich umgesetzt werden können. Die Stadt Lüneburg will mit ihrem Ratsbeschluss ihren Forderungen gegenüber der LNVG Nachdruck verleihen und sicherstellen, dass die Bürgerinnen und Bürger auch während der Sperrung eine angemessene Verkehrsanbindung erhalten.


III. Rat lehnt Erhöhung der Taxitarife in Stadt und Landkreis Lüneburg ab

Die Preise für Fahrten mit dem Taxi werden in Hansestadt und Landkreis Lüneburg über den Jahreswechsel hinaus stabil bleiben. Das hat der Rat der Hansestadt in seiner Sitzung am Mittwoch, 1. Oktober 2025, entschieden. Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V. (GVN) hatte eine Erhöhung der Beförderungsentgelte für den Taxiverkehr beantragt. Diesen Antrag hat der Rat der Hansestadt mit knapper Mehrheit abgelehnt.

Taxipreise bereits zum 1. April 2025 angepasst

Die Bereitstellungs-, Wartezeit- und Kilometerpreise sollten schrittweise zum 1. Januar 2026 und dann erneut zum 1. Januar 2027 erhöht werden. Der Verband begründete den Antrag vor allem mit der geplanten bundesweiten Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns. Zuletzt waren die Taxipreise bereits zum 1. April 2025 angepasst worden.

Kontroverse Diskussion und knappes Abstimmungsergebnis

In der Diskussion ging es einerseits darum, ein bezahlbares Mobilitätsangebot für die Bevölkerung zu erhalten, auf der anderen Seite auch darum, die wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Taxengewerbes zu sichern. Die kontroversen Positionen zeigten sich auch im knappen Abstimmungsergebnis. 

Die geltenden Tarife basieren auf der Taxenverordnung von Hansestadt und Landkreis Lüneburg. Entsprechend der Zweckvereinbarung zwischen Stadt und Kreis entscheidet der Rat der Hansestadt Lüneburg auch über die Verordnung des Landkreises. Der muss einer neuen Verordnung aber jeweils zustimmen.


IV. Ratssitzung im Live-Stream

Die Ratssitzung wird regelmäßig im Livestream über den städtischen YouTube-Kanal gesendet und lässt sich dort auch nachträglich anschauen.

YouTube: Header Hansestadt Lüneburg.

Lünepedia: Rat der Hansestadt Lüneburg

Der Rat ist nach dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) das oberste Organ einer Gemeinde mit Stadtrecht und wird alle fünf Jahre von den wahlberechtigten Lüneburger*innen gewählt. Die Anzahl der Ratsfrauen und Ratsherren richtet sich nach der Größe der Gemeinde. Mit einer Bevölkerung von 78.000 Einwohner*innen besteht der Lüneburger Stadtrat aus 44 ehrenamtlich tätige Ratsmitgliedern und dem*der amtierenden Oberbürgermeister*in.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Stadtrat_(Hansestadt_Lüneburg)

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