
Kirchen gedenken gemeinsam der Opfer des 7. Oktober
Zum Jahrestag des 7. Oktober 2023 gedenken die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und die Leitenden Geistlichen aller 20 Landeskirchen, darunter auch Niedersachsens Landesbischof Ralf Meister, der Opfer. „Die Traumatisierung und das Leid der israelischen wie auch der palästinensischen Bevölkerung prägen die Gegenwart. Wir beklagen das Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten und erinnern eindringlich daran, dass alle Konfliktparteien aufgerufen sind, die Grundsätze des humanitären Völkerrechts und internationale Vereinbarungen zu achten.“
Mitteilung von: Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers – Am: 03.10.2025
Online: https://www.landeskirche-hannovers.de/ – Foto: Symbolbild. Jens Schulze, Landeskirche Hannovers. Landesbischof Ralf Meister auf der Kanzel in der Marktkirche Hannover.
„Verbrechen hat tiefe Wunden hinterlassen“
Evangelische Kirche gedenkt gemeinsam der Opfer des 7. Oktober
Zum Jahrestag des 7. Oktober 2023 nehmen die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und die Leitenden Geistlichen aller 20 Landeskirchen, darunter auch Niedersachsens Landesbischof Ralf Meister, Stellung:
„Der 7. Oktober markiert den Tag des schlimmsten Massakers an Jüdinnen und Juden seit der Shoa: Terroristen der Hamas griffen Israel in einem beispiellosen Terrorakt an, ermordeten über 1.000 Menschen, verschleppten 251 und verletzten viele weitere. Dieses Verbrechen hat tiefe Wunden hinterlassen – bei den Opfern und ihren Familien, in der israelischen Gesellschaft und bei Jüdinnen und Juden weltweit.“
Traumatisierung und Leid der israelischen und der palästinensischen Bevölkerung
„Heute, zwei Jahre später, ist die Situation in Israel und den palästinensischen Gebieten von Gewalt und Zerstörung geprägt: durch die fortgesetzte Gefangenschaft israelischer Geiseln und andauernde Angriffe auf Israel, durch den Gaza-Krieg mit Zehntausenden zivilen Opfern und die Zerstörung der Lebensgrundlage im Gazastreifen. Die Traumatisierung und das Leid der israelischen wie auch der palästinensischen Bevölkerung prägen die Gegenwart.
Wir beklagen das Leiden der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten und erinnern eindringlich daran, dass alle Konfliktparteien aufgerufen sind, die Grundsätze des humanitären Völkerrechts und internationale Vereinbarungen zu achten.“
Ausgrenzung, Feindseligkeit und Gewalt entschieden entgegentreten
„Mit großer Sorge nehmen wir wahr, wie die Kirchen im Heiligen Land gefährdet sind.
Die Auswirkungen des Krieges sind in Deutschland und weltweit spürbar: Offene und gewaltsame Formen des Antisemitismus, besonders in Gestalt israelbezogener Judenfeindschaft, treten deutlich zutage. Mit großer Sorge sehen wir, dass teilweise sogar das Existenzrecht Israels in Frage gestellt wird. Zugleich geraten Palästinenser*innen sowie Muslim*innen unter einen pauschalen Verdacht der Nähe zu Terrorismus oder der Hamas. Beides ist inakzeptabel.
Wir fordern alle Kirchengemeinden und Bürger*innen dazu auf, jeder Form von Ausgrenzung, Feindseligkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Kritik an dem Vorgehen einer Regierung oder Konfliktpartei darf niemals in verbale oder körperliche Angriffe gegen Menschen münden – weder gegen Palästinenser*innen oder Muslim*innen noch gegen Jüdinnen und Juden.“
Evangelische Kirchen sind zivilgesellschaftlichen Organisationen in Israel und palästinensischen Gebieten verbunden
„Wir rufen zu einer Sprache und Haltung auf, die der vielschichtigen gegenwärtigen Lage, den historischen Prozessen und Kräfteverhältnissen im Nahen Osten wie auch der Gewalt des 7. Oktober gerecht zu werden versucht. Die Evangelische Kirche in Deutschland und die evangelischen Landeskirchen sind mit Kirchen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Israel und den palästinensischen Gebieten verbunden. Wir verpflichten uns, diese Partner in ihrem Einsatz für Verständigung und Versöhnung zu unterstützen.“
Hoffnung auf gerechten und dauerhaften Frieden
„Gemeinsam mit ihnen halten wir an der Hoffnung fest, dass Vertrauen wechselseitig aufgebaut und entstandene Wunden geheilt werden können, damit ein gerechter, dauerhafter Frieden im Nahen Osten möglich wird.“
- Evangelische Kirche Deutschland (EKD): https://www.ekd.de/
- Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers: https://www.landeskirche-hannovers.de/
Mehr bei Lüne-Blog
- Leuphana Universität: Brücken zwischen Israelis und Palästinensern – 08.04.2025
Wie kann es gelingen, die Feindseligkeiten im israelisch-palästinensischen Konflikt zu verringern und den Kontakt zu erleichtern? Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Universität Jerusalem, der Humboldt Universität Berlin und der University of California forscht dazu der Psychologe Timur Sevincer von der Leuphana Universität Lüneburg. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung fördern das auf drei Jahre angelegte Projekt mit 500.000 Euro. - Gegen Krieg und Hunger in Gaza: Demonstration am 31. Juli 2025 – 29.07.2025
Die Initiative Save Gaza in Lüneburg ruft am 31. Juli 2025 auf zur Aktion gegen die unzureichende Versorgung mit Nahrungsmitteln und den Hunger in Gaza. Treffpunkt ist um 17 Uhr am Clamart-Park. Auch aktuelle Petitionen fordern ausreichende Hilfslieferungen und ein Ende des Krieges.
Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/
Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |