
„Ich steh im Weg!“ in der Lüneburger Innenstadt: Appell an Stadt, Gastronomie und Handel
„Ich steh im Weg!“: Wer in Lüneburg unterwegs ist, sollte gut zu Fuß sein, um bei Holperpflaster, Aufstellern, Restauranttischen und Radverkehr zu bestehen. Die AG Lüneburg zu Fuß lud daher ein zur „Trainingsstunde“ am Samstag, 11. Oktober 2025, in der Heiligengeiststraße. Die Aktion sollte eine humorvolle Erinnerung an die Bedeutung von Barrierefreiheit und Sicherheit sein.
Mitteilung von: AG Lüneburg zu Fuß – Am: 13.10.2025
Online: FUSS e.V. Lüneburg – Foto: AG Lüneburg zu Fuß.
„Ich steh im Weg!“ – AG Lüneburg zu Fuß appelliert an Stadt, Wirtschaft und Handel
Foto: FUSS e.V. Aktion „Ich steh im Weg!“ am 11. Oktober 2025 in der Heiligengeiststraße. Überall Aufsteller – und kein gutes Durchkommen mehr für Menschen mit Behinderung oder Kinderwagen oder … Am kleinen Tisch im Vordergrund sitzt Cécile Lecomte, Vizeweltmeisterin im Rollstuhl-Motocross. Manchmal sind Wege in Lüneburg auch für sie unüberwindbar, berichtet sie.
„Ich steh im Weg!“, hieß es am Samstag, 11. Oktober 2025, eindrücklich in der Heiligengeiststraße. Die AG Lüneburg zu Fuß mit den verschiedenen beteiligten Vereinen wies auf die vielen Behinderungen auf den Gehwegen in Lüneburg hin: Aufsteller, Tische und Stühle, Stolperpflaster – und immer wieder zu wenig Platz, um ungefährdet und angenehm gehen zu können. Um fit für die Fußwege vor Ort zu sein, müsse man trainieren, so die AG humorvoll: „Denn um Aufsteller und Restaurant-Tische kann man Slalom fahren, damit Gewichte heben und vieles mehr.“
Viele Menschen betroffen – echte Hindernisse für Menschen mit Behinderung
Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen, die mit Kinderwagen oder Einkaufs-Trolleys unterwegs sind, oder auch Touristen mit ihren Koffern. Beim Gehen auf dem holprigen Pflaster wird man – samt Einkäufen – durchgerüttelt. Menschen mit Gelenkerkrankungen kann das Gehen hier sogar erhebliche Schmerzen bereiten. Besonders leiden darunter aber Menschen mit einer Behinderung. An Engstellen einfach auf die Fahrbahn auszuweichen, ist oft gefährlich und für Menschen im Rollstuhl teils gar nicht möglich.
Die Aktion traf denn auch auf viele positive Reaktionen. Passanten berichteten zum Beispiel von ihren alten Eltern, denen bestimmte Wege in der Innenstadt versperrt sind – einfach weil sie dort nicht gehen können. Andere waren selbst zeitweise mit dem Rollstuhl unterwegs gewesen und hatten am eigenen Leib gemerkt, wie schwer und behindernd das Vorankommen hier ist. „Ganz viel Erfolg!“, wünschten viele der Initiative.
Bitte an Hansestadt, Handel und Gastronomie
Unser Grundgesetz sagt in Artikel 3: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Das gilt auch für die Gestaltung des öffentlichen Raums, von Straßen und Plätzen: Niemand darf hier ausgeschlossen werden. „Eine Behinderung kann jeden treffen. Und dann merkt man, wie wichtig Barrierefreiheit im Leben ist“, gibt ein Mitglied der AG zu bedenken, das selbst im Rollstuhl unterwegs ist.
An Handel und Gastronomie richtet die Arbeitsgemeinschaft daher die Bitte: Nehmen Sie Rücksicht! Achten Sie darauf, dass für den Fußverkehr genügend Platz bleibt. Auch mit einem Rollator oder einem Kind an der Hand sollte man gut an Ihrem Geschäft oder Ihrem Restaurant vorbeigehen können!
Und an die Hansestadt wenden sich die Mitgliedsverbände mit der Bitte, erteilte Genehmigungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, wenn sie den Fußverkehr behindern und gefährden. Das sieht die Sondernutzungssatzung der Hansestadt ausdrücklich vor.
Hoffnung auf Nachhaltigen Mobilitätsplan
Ein barrierefreies Fußverkehrsnetz im Innenstadtbereich, das wichtige Ziele – auch für den Tourismus – miteinander verbindet, ist die Forderung der AG Lüneburg zu Fuß:
- Glatte Oberflächen auf den Wegen des Fußverkehrs,
- Furten mit glatter Oberfläche an wichtigen Übergängen
- und ausreichend breite Gehwege: Zwei Personen sollen gut nebeneinander gehen oder aneinander vorbeigehen können – auch mit Kinderwagen oder Rollator.
In Lüneburg ist derzeit der Nachhaltige Mobilitätsplan NUMP in Vorbereitung. Darin sind erste Schritte vorgesehen, um den Fußverkehr sicherer und komfortabler zu machen. „Wir sind sehr froh, dass nun endlich Bewegung in das Thema kommt“, erklärt Julia Born von FUSS e.V. „Schließlich ist das doch unser gemeinsames Ziel hier in Lüneburg: Eine schöne Stadt, in der man gern unterwegs ist – auch zu Fuß!“
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein Zusammenschluss von Vereinen und Initiativen in Lüneburg wie ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe und VCD. Sie setzt sich ein für guten Fußverkehr, macht auf Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
Mehr Information und Kontakt
- Lünepedia: AG Lüneburg zu Fuß
- Kontakt: Über die einzelnen Gruppen oder lueneburg@fuss-ev.de

Foto: FUSS e.V. Aktion „Ich steh im Weg!“ am 11. Oktober 2025 in der Heiligengeiststraße. Immer probierten Interessierte selbst einmal aus, wie es sich anfühlt, hier mit dem Rollstuhl zu fahren. Eine äußerst eindrückliche Erfahrung! Bürgermeisterin Jule Grunau, Gleichstellungsbeauftragte Karin Fischer und Jürgen Kipke, Fachbereichsleiter Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität, schauten ebenfalls vorbei.
AG Lüneburg zu Fuß: Fotomontage. Eine Furt, wie hier gezeigt, wäre eine enorme Hilfe, um zum Beispiel von der Bäckerstraße aus den Platz Am Sande zu überqueren. Es würde auch für Sicherheit sorgen, wenn Taxen und Busse wissen, dass sie hier auf zu Fuß Gehende achten müssen. Solche Furten wünscht sich die Arbeitsgemeinschaft generell an wichtigen Übergängen in der Innenstadt.
Lünepedia: AG Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein 2023 entstandener Zusammenschluss verschiedener Vereine und Initiativen in Lüneburg, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe und VCD.
Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich dafür ein, dass dem Fußverkehr in Lüneburg mehr Aufmerksamkeit und Geltung verschafft wird. Dafür macht sie auf Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Lüneburg_zu_Fuß
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