Jüdischer Friedhof Lüneburg mit Trauerhalle. Foto: Verena Ummenhofer, NLD. Creative Commons 4.0.

Jüdischer Friedhof in Lüneburg: Bäume durch Tiefbauarbeiten stark beschädigt

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit lässt, begleitet von der Hansestadt Lüneburg, den jüdischen Friedhof wieder herrichten. Bei den Arbeiten zur Verlegung von Wasserleitungen beschädigte die beauftragte Baufirma nun drei Bäume. Zwei müssen gefällt werden, einer wird derzeit behandelt, wie Constanze Keuter, Bereichsleiterin Grünplanung und Forsten bei der Hansestadt, erläutert.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 12.11.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Verena Ummenhofer, NLD (Quelle: Jüdisches Niedersachsen online: mehr). Creative Commons 4.0.


Bäume am jüdischen Friedhof durch Tiefbauarbeiten stark beschädigt

Foto: Verena Ummenhofer. Jüdischer Friedhof Lüneburg mit Trauerhalle.

Bei Tiefbauarbeiten wurde das Wurzelwerk von zwei großen und alten Bäume neben der Kapelle am jüdischen Friedhof so stark beschädigt, dass die Standsicherheit der Gehölze nicht mehr gegeben ist. Zwei Bäume müssen zeitnah von der Gemeinde gefällt werden, bei einem Baum wird die Hansestadt prüfen lassen, ob alternative Maßnahmen möglich sind, um Teile des Baums zu erhalten.

Jüdischer Friedhof wird derzeit hergerichtet

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Lüneburg ist dabei, den jüdischen Friedhof in der Stadt wieder herzurichten und neu zu gestalten. Die Hansestadt begleitet die jüdische Gemeinde bei ihren Bauplänen und der Umsetzung. Verursacht wurden die Wurzelschädigungen im Zusammenhang mit Leitungsverlegungen. Diese sind notwendig, um die restaurierte Kapelle zu erschließen. 

Baufirma hielt sich nicht an Absprachen

Um die nahestehenden Bäume, zwei Winterlinden und zwei Spitzahorne, nicht zu beschädigen, war bei einem Ortstermin festgelegt worden, wie die Leitungen verlaufen müssen, um ausreichend Abstand zu den Bäumen zu halten. Aus bisher unbekannten Gründen hielt sich die beauftragte Baufirma nicht an die Absprachen, sondern stellte den Leitungsgraben in offener Bauweise neben der Kapelle her – und damit im Wurzelbereich der Bäume. Die Spitzahorne und eine Winterlinde wurden dabei massiv geschädigt.

Die Hansestadt wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen die zuständige Baufirma einleiten – wegen des Verstoßes gegen die Gehölzschutzsatzung. Außerdem wird sich die Hansestadt mit der jüdischen Gemeinde darüber austauschen, wo und wie Ersatz für die gefällten Bäume gepflanzt werden kann.

Weiterer Baum wurde behandelt

Bei einem Ortstermin mit BUND, NABU und dem Vorsitzenden des Umweltausschusses, Ralf Gros, skizzierte die Hansestadt Lüneburg die Hintergründe sowie das weitere Vorgehen. 

Die beschädigte Winterlinde ist bisher noch standsicher. „Die Wunden der Winterlinde wurden von den Baumexperten der AGL versorgt, damit der Baum keinen weiteren Schaden über Krankheiten oder Fäule aufnimmt“, erläutert Constanze Keuter, Bereichsleiterin Grünplanung und Forsten bei der Hansestadt. Ob der Baum den Eingriff überleben wird und sich in den kommenden Jahren erholt, bleibt abzuwarten. „Hierfür muss der Baum in relativ kurzen Intervallen begutachtet werden“, erläutert Keuter. 

Mehr zum Thema

Zerstört, vergraben, vergessen! Die Grabsteine des Jüdischen Friedhofs als mahnende Zeitzeugen

Hinweis: Mit Klick auf „Play“ bzw. „Ansehen auf YouTube“ wird das Video geladen. Sie erklären sich gleichzeitig damit einverstanden, dass dabei personenbezogene Daten an YouTube übermittelt werden. Weitere Informationen erhalten Sie in unseren Datenschutz-Hinweisen. Die Einwilligung in die Datenübermittlung an YouTube können Sie jederzeit unter den dortigen Cookie-Einstellungen widerrufen.

Wikipedia: Jüdischer Friedhof in Lüneburg

Der Jüdische Friedhof Lüneburg in Lüneburg ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Auf dem 2082 m² großen jüdischen Friedhof, der Am Neuen Felde 10 liegt, befinden sich 14 Grabsteine. Diese waren beim Bau eines in der NS-Zeit errichteten Behelfsheims des Reichsarbeitsdienstes (RAD) verwendet worden und tauchten 1967 beim Abriss des Heimes unter den Fundamenten auf. Der Friedhof wurde im Jahr 1823 angelegt. Im Jahr 1965 setzte die Stadt einen Gedenkstein für die Lüneburger Juden. 

Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Friedhof_(Lüneburg)

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.