Hansestadt: Kampfmittel-Sondierungen in Wilschenbruch – Starkstrom für die Sülzwiesen
Im Zuge der Kampfmittel-Sondierungen in Wilschenbruch wurde ein Verdachtspunkt gefunden, der aktuell überprüft wird. Ob weitere Maßnahmen nötig sind, wird Ende der Woche bekannt. An den Sülzwiesen wird in mehreren Bauabschnitte 2025/2026 die Starkstromversorgung erneuert – sämtliche Bestandteile werden modernisiert.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 18.11.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg.
I. Kampfmittel-Sondierungen in Wilschenbruch: Auffälligkeit bei einem Verdachtspunkt erfordert genauere Untersuchung
Foto: Hansestadt Lüneburg. Schild mit der Aufschrift „Kampfmittelsondierung – Betreten verboten!“
Seit einigen Wochen laufen die Sondierungen im Stadtteil Wilschenbruch. Ein Großteil der dort vorhandenen Blindgänger-Verdachtspunkte wurde mittlerweile überprüft, Kampfmittel konnten an vielen Punkten ausgeschlossen werden.
Ein Verdachtspunkt muss genauer untersucht werden
Bei einem Verdachtspunkt hat das beauftragte Kampfmittelsondierungsunternehmen allerdings mittels Magnetsonden eine metallische Anomalie im Boden festgestellt. Diese muss jetzt genauer überprüft werden, so die Pressemitteilung von Dienstag, 18. November 2025. „Dazu werden die Kampfmittelexperten diese Woche an den verdächtigen Gegenstand auf bis zu einen Meter herangraben und mit weiteren Sonden die Beschaffenheit untersuchen“, erläutert Dennis Lauterschlag, Leiter des Bereichs Ordnung und Verkehr. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird eine Evakuierung im Stadtteil notwendig sein.
Genauere Information liegt Ende der Woche vor
„Ende der Woche kann die Stadt mitteilen, ob, wann und in welchem Radius um den Verdachtspunkt eine etwaige Evakuierung erforderlich ist“, so Lauterschlag. Anwohnende müssten dann für einige Stunden ihre Häuser verlassen, die Stadt würde ein entsprechendes Ausweichquartier anbieten.
Zum Hintergrund: Kampfmittel-Sondierung
Aktuell laufen die Sondierungen in den Stadtteilen Wilschenbruch und Oedeme. Insgesamt gibt es 94 neue Verdachtspunkte, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Lokalisiert wurden diese Verdachtspunkte aufgrund von neuem Fotomaterial vom Kriegsende, das aus weltweiten Archiven erworben wurde. Die Hansestadt hat die Punkte in Cluster unterteilt und lässt diese nun sukzessive vom beauftragten Kampfmittel-Sondierungsunternehmen untersuchen. Eigentümer:innen, auf deren Grundstücken sich Verdachtspunkte befinden, werden rechtzeitig informiert und zu entsprechenden Info-Veranstaltungen eingeladen.
Kosten bei Blindgänger-Funden übernimmt weitgehend das Land
Wenn ein Blindgänger gefunden wird, übernimmt das Land Niedersachsen die Kosten für Bergung, Entschärfung, Sprengung, Transport und die Vernichtung des Kampfmittels. Die Stadt Lüneburg trägt im Falle eines Blindgängerfunds die Evakuierungskosten.
Kosten für Privatpersonen entstehen damit nur für die Sondierungen – und auch nur dann, wenn ein Kampfmittel gefunden wird. Wird kein Kampfmittel gefunden, trägt diejenige Behörde die Sondierungskosten, die den sogenannten Gefahrerforschungseingriff veranlasst hat – in diesem Fall die Hansestadt Lüneburg.
- Hansestadt Lüneburg: Fragen und Antworten zur Kampfmittel-Sondierung
Was sind Blindgänger? Wo werden in Lüneburg Blindgänger vermutet? Fragen rund um das Thema Blindgänger beantwortet die Hansestadt auf ihrer Internetseite. Die Fragen und Antworten liegen auch in den Sprachen Englisch, Ukrainisch und Arabisch vor.
Mehr bei Lüne-Blog
- Blindgänger-Verdacht: Info-Veranstaltung zu Sondierungen in Oedeme und Wilschenbruch – 20. August 2025 – 05.08.2025
Mit Hilfe von alten Fotos und KI-gesteuerten Analysetechniken wurden in Lüneburg 94 Verdachtspunkte lokalisiert, an denen sich Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg befinden könnten. Die Hansestadt hat nun ein Unternehmen beauftragt, das im Spätsommer 2025 in Oedeme und Wilschenbruch mit Sondierungen beginnt. Für 20. August 2025 ist dort eine Info-Veranstaltung geplant.
II. Für die Zukunft der Sülzwiesen: Starkstromversorgung wird in den kommenden Monaten grundlegend erneuert
Volksfest, Musikkonzert, Figurentheater oder Flohmarkt – das Veranstaltungsgelände Sülzwiesen ist mit seiner zentralen Lage und den vielen Nutzungsmöglichkeiten dort eine wichtige Adresse für das gesellschaftliche Leben in Lüneburg. Damit der Platz auch künftig vielfältig genutzt werden kann, müssen Technik und Stromversorgung auf dem Platz dringend modernisiert werden.
Sämtliche Bestandteile der Stromversorgung werden erneuert
Die bestehende Anlage stammt aus dem Jahr 1979 und erfüllt nicht mehr die aktuellen Anforderungen. Nachdem vorübergehend kurzfristige Maßnahmen ergriffen wurden, um Veranstaltungen weiterhin möglich zu machen, steht jetzt die grundlegende Modernisierung an. Dabei werden sämtliche Bestandteile der Stromversorgung erneuert: die beiden 20-KV-Netzstationen, alle Festplatzverteiler und das komplette Leitungsnetz auf dem Gelände.
Alte, mobile Stand-Verteiler werden schrittweise zurückgebaut. Die Bestandsgebäude der alten Trafostationen bleiben erhalten und werden künftig vom städtischen Marktmeister als Lagerräume genutzt.
Mehrere Bauabschnitte im laufenden Veranstaltungsbetrieb 2025 und 2026
„Mit der Erneuerung der Stromversorgung schaffen wir eine moderne, sichere und zukunftsfähige Infrastruktur für die kommenden Jahrzehnte“, sagt Maja Lucht, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft. Die Modernisierung ist mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro veranschlagt, die Bauarbeiten erfolgen in mehreren Bauabschnitten in 2025 und 2026.
Um große städtische Veranstaltungen wie Kultursommer, Frühjahrsmarkt und Oktoberfest während der Bauphase nicht einzuschränken, werden sämtliche Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem städtischen Marktmeister geplant und umgesetzt. „Wir haben bei den Vorplanungen großen Wert darauf gelegt, dass die Modernisierung im laufenden Veranstaltungsbetrieb möglich ist“, betont Lucht.
- Lust auf Lüneburg: Die Sülzwiese
Südlich des Kalkberges befindet sich eine große Freifläche – die Sülzwiesen. Sie bieten Platz für große Veranstaltungen und Ausstellungen. Außerhalb von Großveranstaltungen steht der Platz zur Freizeitgestaltung zur Verfügung. Am Rande befindet sich ein buchbarer Wohnmobilplatz mit Stromsäulen.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Der ausgehobene Graben an den Sülzwiesen soll der Versorgung mit Starkstrom dienen.
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