Für ein attraktives, sicheres und barrierefreies Lüneburg: AG Lüneburg zu Fuß appelliert an Rat und Hansestadt
An Ratsfraktionen und Hansestadt appelliert die AG Lüneburg zu Fuß, die Prioritäten in der Verkehrsplanung neu zu setzen: „Lassen Sie uns gemeinsam beitragen, dass Lüneburg attraktiv bleibt und sicher und barrierefrei wird!“ Miriam Ihnen vom Behindertenbeirat Lüneburg weiß: „Viele Ratsleute machen sich überhaupt nicht bewusst, was es bedeutet, als Geh- oder Sehbehinderte einfach ausgeschlossen zu sein aus bestimmten Bereichen der Stadt.“
Mitteilung von: AG Lüneburg zu Fuß – Am: 03.12.2025
Online: FUSS e.V. Lüneburg – Foto: AG Lüneburg zu Fuß.
Ein attraktives, sicheres und barrierefreies Lüneburg schaffen
Foto: AG Lüneburg zu Fuß. Glatte Wegeoberflächen und ausreichend Platz – in der Fußgängerzone ist man gut unterwegs: Zum Bummeln Hand in Hand, mit Rollator, Kleinkind und Kinderwagen. Doch auf vielen Wegen in Lüneburg ist das nicht möglich.
In ihrem Appell wendet sich die Arbeitsgemeinschaft an die Vertreterinnen und Vertreter im Rat: „Helfen Sie mit, dass wir alle in Lüneburg gut leben, wohnen, arbeiten, einkaufen und bummeln können! Beenden Sie das kleinliche Gezänk um Parkplätze. Lassen Sie uns gemeinsam beitragen zu der für alle wichtigen Aufgabe, ein attraktives, sicheres und barrierefreies Lüneburg zu schaffen!“
Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein Zusammenschluss von 14 Vereinen und Initiativen in Lüneburg wie ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, SoVD, Der Paritätische, FUSS e.V., Lebenshilfe und VCD. Sie setzt sich ein für guten Fußverkehr, macht auf Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
- Lünepedia: AG Lüneburg zu Fuß
- Kontakt: Über die einzelnen Gruppen oder lueneburg@fuss-ev.de
AG Lüneburg zu Fuß: Appell an Hansestadt und Ratsfraktionen
„Liebe Ratsfraktionen, liebe Stadtverwaltung,
als AG Lüneburg zu Fuß appellieren wir an Sie: Lassen Sie uns zusammenarbeiten und gemeinsam beitragen, dass Lüneburg attraktiv bleibt und sicher und barrierefrei wird!
Wir greifen damit die zentralen Forderungen des Vereins Lüneburg City Management auf, formuliert im Maßnahmenkatalog für Lüneburg (1). Darin stellt der Verein LCM fest: Mit Parkplätzen ist Lüneburg gut versorgt. Ja, mit den 5000 Parkplätzen sollte sogar unbedingt geworben werden. Aber: Lüneburg sollte attraktiver, barrierefreier und sicherer werden. Diesen Forderungen schließen wir uns an.
1. Für ein attraktives Lüneburg: Grüne Innenstadt schaffen
Menschen fahren nach Lüneburg, weil sie hier etwas erledigen, einkaufen, bummeln und die schöne Altstadt genießen wollen. Und da ist die Hansestadt weit vorne: Laut dem Institut für Handelsforschung in Köln (IFH) ist Lüneburg bundesweit eine der drei attraktivsten Städte in der Stadtgröße von 50.000 bis 100.000, so die IFH-Vergleichsstudie „Vitale Innenstädte 2024“.
„Parkmöglichkeiten spielen […] als Erfolgsfaktor keine Rolle“, bestätigte auch Geschäftsführer Boris Hedde vom IFH beim Vortrag in Lüneburg. Aber: Drei Wünsche hatten die für die Studie befragten Gäste an die Stadt: die weitere Verbesserung des öffentlichen Toilettenangebots, Maßnahmen gegen Leerstand und die Umgestaltung zu einer grünen Innenstadt. Hier besteht also Nachholbedarf (2).
Der Fluss, der mitten durch die Stadt fließt, könnte ein idyllischer, grüner Ort sein. Mit Sitz- und Spielmöglichkeiten wäre es ein weiterer touristischer Anziehungspunkt. Den Panoramablick auf Grün und Ilmenau haben zur Zeit jedoch vor allem parkende Pkw.
2. Für ein sicheres Lüneburg: Mehr Schutz für Fuß- und Radverkehr
Über 4000 Unfälle gab es im Landkreis Lüneburg 2024, mit 89 Schwer- und 710 Leichtverletzten. Hier besteht Handlungsbedarf (3). Das verdeutlicht auch der Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder für den Stadtbereich, wie die Karte unten zeigt (4).
Bei den Geschwindigkeiten innerorts passiert den Autoinsassen bei einem Unfall nicht so viel. Aber Menschen zu Fuß und per Rad haben keine Knautschzone. Sie sind besonders gefährdet. Problematisch und beängstigend für zu Fuß Gehende ist es zudem, wenn Radfahrende auf Gehwegen unterwegs sind. Deshalb setzen wir uns als AG Lüneburg zu Fuß auch für regelkonforme, sichere Radwege ein. Das bedeutet nämlich auch Sicherheit und Raum für den Fußverkehr.
Entsprechend fordert auch der Verein LCM in seiner Studie mehr Beschränkung und Kontrollen beim Lieferverkehr und im verkehrsberuhigten Bereich, ein Radwege-Konzept und ausreichende Beleuchtung (1).
3. Für ein barrierefreies Lüneburg: Stadt für alle zugänglich machen
„Das Erscheinungsbild sollte den barrierefreien Wegeplanungen in einer angemessenen Form für gehbehinderte und ältere Menschen angepasst werden“, so eine weitere LCM-Forderung (1). Jeder dritte Einwohnende in Lüneburg ist über 55 Jahre alt – und mit dem Alter nehmen auch körperliche Einschränkungen zu (5). Aber auch Übernachtungsgäste mit Gepäck, Familien, Eltern mit Kinderwagen und Menschen, die mit Einkaufstrolley zum Markt unterwegs sind – sie alle sind dankbar für glatte Wegeoberflächen, ausreichende Wegebreiten und sichere Übergänge.
Unter fehlender Barrierefreiheit leiden in Lüneburg viele. Miriam Ihnen vom Behindertenbeirat in Lüneburg bestätigt: „Viele Ratsleute machen sich überhaupt nicht bewusst, was es bedeutet, als Geh- oder Sehbehinderte einfach ausgeschlossen zu sein aus bestimmten Bereichen der Stadt.“
Deshalb: Gemeinsam für ein attraktives, sicheres und barrierefreies Lüneburg
Deshalb wenden wir uns als AG Lüneburg zu Fuß über die Parteien hinweg an die Hansestadt und alle gewählten Vertreterinnen und Vertreter im Rat: Helfen Sie mit, dass wir alle in Lüneburg gut leben, wohnen, arbeiten, einkaufen und bummeln können!
Beenden Sie das kleinliche Gezänk um Parkplätze. Lassen Sie uns gemeinsam beitragen zu der für alle wichtigen Aufgabe, ein attraktives, sicheres und barrierefreies Lüneburg zu schaffen!“
(1) https://luene-blog.de/stadtentwicklung-lueneburg-attraktive-innenstadt-umweltfreundliche-mobilitaet-und-barrierefreiheit/
(2) https://luene-blog.de/lueneburg-top-noten-bei-bundesweiter-passantenbefragung-start-fuer-neugebiet-bilmer-berg/
(3) https://luene-blog.de/polizeiinspektion-lueneburg-unfallstatistik-2024/
(4) https://unfallatlas.statistikportal.de/
(5) https://ugeo.urbistat.com/AdminStat/de/de/demografia/eta/luneburg%2c-hansestadt/20154841/4
Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Unfälle mit Verletzten in Lüneburg im Jahr 2024
Die Karte zeigt nur polizeilich gemeldete Unfälle mit Personenschaden (leicht oder schwer Verletzte) an. Unfälle mit reinem Sachschaden sind nicht aufgenommen. Jeder roten Punkt steht für mindestens einen verletzten Menschen.

Unfallatlas der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder: Kartenausschnitt. Unfallorte mit Verletzten in Lüneburg im Jahr 2024.
![]()
Lünepedia: AG Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein 2023 entstandener Zusammenschluss verschiedener Vereine und Initiativen in Lüneburg, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe und VCD.
Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich dafür ein, dass dem Fußverkehr in Lüneburg mehr Aufmerksamkeit und Geltung verschafft wird. Dafür macht sie auf Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Lüneburg_zu_Fuß
![]()
Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/
Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:
![]() |
![]() |
![]() |


