Foto: Lüne-Blog. Hochwald in Lüneburg - Eingangsbereich mit den zugehörigen Marken Lünebest und Elinas.

Lünebest-Übernahme: Zustimmung des Kartellamts liegt vor

Das Bundeskartellamt hat grünes Licht gegeben und erlaubt die Übernahme von Lünebest und Elinas durch den Konzern Theo Müller. Für die Beschäftigten ist die Zukunft ungewiss. Eine Online-Aktion appelliert an Niedersachsen Wirtschaftsminister Grandt Hendrik Tonne (SPD), sich für den Erhalt des Werks mit 150 Beschäftigten einzusetzen. 


Mitteilung von: Bundeskartellamt – Am: 18.12.2025
Online: https://www.bundeskartellamt.de/ – Foto: Lüne-Blog.


Kartellamt stimmt Übernahme von Lünebest durch Müllermilch zu

Foto: Lüne-Blog. Produktionsort von Hochwald in Lüneburg – Eingangsbereich mit den zugehörigen Marken Lünebest und Elinas.

Die genossenschaftlich strukturierte Molkerei- und Nahrungsmittelgruppe Hochwald hatte den Standort Lüneburg mit den beiden Marken Lünebest und Elinas im November 2025 an die Unternehmensgruppe Theo Müller verkauft. Noch stand die Zustimmung des Kartellamts aus. Am 18. Dezember 2025 haben die Kartellwächter nun grünes Licht für das Vorhaben gegeben. 

Die Unternehmensgruppe Theo Müller erzielte im Geschäftsjahr 2024 weltweit Umsätze von ca. 9,5 Mrd. Euro, Hochwald ca. zwei Mrd. Euro. In Deutschland gehören beide Unternehmen zu den größten zehn Molkereien, wie das Kartellamt erläutert.

„Durch die Übernahme der Hochwald-Marken wird der Marktanteil von Müller bei einzelnen Joghurtsorten auf über 30 Prozent ansteigen. Dennoch waren die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Untersagung des Vorhabens hier nicht gegeben. Auch nach dem Zusammenschluss wird ein noch hinreichender Wettbewerb bestehen“, so die Stellungnahme des Amtes. 

Hintergrund: Unternehmensgruppe Theo Müller

1896 gegründet, wurde die Molkerei mit 4 Mitarbeitenden 1971 von Theo Müller übernommen. In den 1990er Jahren wurde die Sachsenmilch AG, in den 2000ern Weihenstephan, in den 2020ern die Marken Landliebe, Südmilch und Mondelice übernommen und weitere Marken und Standorte aufgebaut. Auch Verpackungs- und Logistikunternehmen, Fahrzeugtechnik und Fruchtzubereitungen gehören zum Konzern, der inzwischen Produktionsstandorte in Deutschland, Polen, Tschechien und Großbritannien hat. Das Unternehmen auch heute noch zu 100 Prozent in Familienbesitz, sein Sitz ist in Luxemburg.

Beschäftigten-Initiative bittet um Unterstützung: Appell an Wirtschaftsminister Grandt Hendrik Tonne (SPD)

In Lüneburg bangen nun 150 Menschen um ihre Arbeitsplätze. Denn schon früher hat die Müller-Gruppe nach Übernahmen Werke geschlossen oder Personal abgebaut. So sollen beim Traditionsunternehmen Landliebe nach der Übernahme bis Sommer 2026 zwei Standorte mit rund 400 Mitarbeitenden geschlossen werden. Auch in Lüneburg gibt es keine Garantie, dass der Standort langfristig bestehen bleibt. Die Beschäftigten stehen unter enormem Druck, die Zukunft ist ungewiss.

Mit einer Unterschriftenaktion bei Campact fordert eine Initiative der Beschäftigten nun: „Der Standort Lüneburg muss erhalten bleiben. Die niedersächsische Landesregierung muss öffentlich Druck auf die Müller-Gruppe ausüben und sich für den Verbleib der Arbeitsplätze einsetzen – verbindlich, transparent und mit langfristiger Perspektive.“ Für ihren Appell an Wirtschaftsminister Grandt Hendrik Tonne (SPD) bittet die Initiative um Unterstützung.

Foto: Campact. Flaschen mit Aufkleber „Alles AfD, oder was?“

Foto: Campact. Milchflaschen mit Aufkleber „Alles AfD, oder was?“ – Auch die bekannt gewordene Nähe von Eigner Theo Müller zur AfD gibt den Beschäftigten zu denken.

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