Geldbeutel. Foto: Michael Schwarzenberger, Pixabay.

Als Fachkraft: 700 Euro mehr im Monat als Ungelernte

Erheblich mehr im Geldbeutel: Im Landkreis Lüneburg verdienen ausgebildete Fachkräfte durchschnittlich 700 Euro mehr im Monat als ungelernte Vollzeitarbeiter. Jugendliche sollten daher eine Ausbildung anfangen – und Unternehmen die Bedingungen für Berufstarter attraktiv gestalten. Denn Azubis sind die Fachkräfte von morgen. So die Information der Gewerkschaft NGG in Lüneburg.


Mitteilung von: Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Lüneburg
Am: 7.11.2022
Online: https://lueneburg.ngg.net/


Mit Berufsausbildung mehr verdienen

Im Landkreis Lüneburg verdienen Beschäftigte, die eine Ausbildung abgeschlossen haben und Vollzeit arbeiten, durchschnittlich 3.047 Euro im Monat. Hilfskräfte mit einem Ganztagesjob kommen dagegen auf ein Monatseinkommen von lediglich 2.347 Euro – rund 700 Euro weniger.

Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) unter Berufung auf eine Statistik der Arbeitsagentur hin. „Die große Einkommenskluft zeigt, dass die Berufsausbildung ein wichtiger Schutz vor Niedriglöhnen ist.

Außerdem rufen Firmen aus fast allen Branchen derzeit nach Fachkräften – insbesondere im Gastgewerbe, in der Ernährungsindustrie und im Lebensmittelhandwerk“, konstatiert Steffen Lübbert, Geschäftsführer der NGG-Region Lüneburg.

Betriebe: Mehr in Ausbildung und künftige Fachkräfte investieren

Jetzt komme es darauf an, dass die Betriebe mehr als bisher in die Ausbildung investierten – und damit in die eigenen Fachleute von morgen.

„In Hotels, Restaurants, Bäckereien und Metzgereien brechen noch immer zu viele Azubis ihre Lehre ab. Oft aus Frust über lange Arbeitszeiten, fehlende Ausbilder oder fachfremde Arbeiten“, sagt Lübbert. Entscheidend sei, dass die Bedingungen für den Nachwuchs attraktiver werden, fordert die Gewerkschaft.

Berufsstarter nicht verprellen

So gaben im aktuellen DGB-Ausbildungsreport 48 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 46 Prozent der Azubis in der Küche an, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert.

„Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können es sich die Unternehmen nicht erlauben, Berufsstarter zu verprellen. Bei der Ausbildungsqualität müssen sie dringend nachlegen“, betont Lübbert.

Appell an Jugendliche: Ausbildung als beste Lebens- und Verdienstgrundlage

Zugleich appelliert der Gewerkschafter an Jugendliche und junge Erwachsene im Kreis Lüneburg, sich nicht mit „schnellem Geld“ für Hilfsjobs locken zu lassen. Sinnvoll sei es stattdessen, eine Ausbildung anzufangen.

„Beschäftigte ohne Lehre haben langfristig klar das Nachsehen. Sie verdienen weniger und können sich beruflich kaum weiterentwickeln“, macht Lübbert deutlich.

Mehr Information

  • Arbeitsagentur: „Schritt für Schritt zum Wunschberuf“ mit Infos rund um Ausbildungsberufe, Bezahlung und Karrierechancen – https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung
  • „Allianz für Aus- und Weiterbildung“: Warum die duale Berufsausbildung gegen den Fachkräftemangel hilft und wie sich das System stärken lässt, erläutert die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“, in der sich die NGG mit anderen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden zusammengeschlossen hat – https://www.aus-und-weiterbildungsallianz.de


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