Justitia, Gesetz, Recht. Foto: Ezequiel Octaviano, Pixabay.

Amtsgericht Lüneburg: Justiz macht Schule – Schüler:innen führen Gerichtsverhandlung

50 Arbeitsstunden wegen versuchter Erpressung – so das Urteil für einen Jugendlichen, der 100 Euro für die Rückgabe eines gefundenen Geldbeutels verlangte. Das Besondere: Die Verhandlung am Amtsgericht Lüneburg war gespielt von Schüler:innen der Wilhelm-Raabe-Schule. Das viertägige Projekt im Rahmen der „Woche der Gerechtigkeit“ macht vertraut mit Arbeit und Vorgehen der Justiz.


Mitteilung von: Amtsgericht Lüneburg – Am: 12.09.2024
Online: https://amtsgericht-lueneburg.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/ – Foto: Justitia. Pixabay


Amtsgericht Lüneburg: Justiz macht Schule – Schüler:innen führen Gerichtsverhandlung durch

Ein Jugendlicher findet eine Geldbörse. Er packt die Gelegenheit beim Schopf und fordert von der Eigentümerin einen – viel zu hohen – Finderlohn von 100 Euro. Sonst werde er das Portemonnaie an Hehler verkaufen.

Staatsanwaltschaft: Versuch der Erpressung – Strafe von 50 Arbeitsstunden

Versuchte Erpressung, so lautete zumindest der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Verurteilt wurde der Angeklagte nach mehrstündigen Beweisaufnahmen im Amtsgericht zu 50 Arbeitsstunden. Und das, obwohl die Verteidigung Freispruch beantragt hatte mit der Begründung: in dubio pro reo – im Zweifel für den Angeklagten.

Das Besondere bei der Verhandlung: Richter:innen, Schöff:innen, Staatsanwaltschaft, Verteidigung, der Angeklagte, Zeuginnen und Zeugen und die Jugendgerichtshilfe wurden von Schülerinnen und Schülern gespielt.

Gemeinsames Projekt mit der Wilhelm-Raabe-Schule

An drei Tagen erarbeiteten sich Schülerinnen und Schüler des 11. und 12. Jahrgangs der Wilhelm-Raabe-Schule in Lüneburg Grundlagen unserer Rechtsordnung und besuchten Gerichtsverhandlungen am Amtsgericht Lüneburg. Am vierten Tag zogen sie sich selbst Roben an und simulierten die Gerichtsverhandlung in einem Verhandlungssaal im Amtsgericht.

Geleitet wurde das Projekt von der Richterin am Amtsgericht Lüneburg Dr. Dorothee Sydow und dem Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht Celle Andreas Keppler.

Niedersachsenweite „Woche der Gerechtigkeit“

Das Projekt fand im Rahmen der niedersachsenweiten „Woche der Gerechtigkeit“ statt, die dieses Jahr vom 2. bis 8. September 2024 anlässlich des 75. Geburtstages des Grundgesetzes stattfindet. Ziel ist es, das Thema Gerechtigkeit in seiner vollen Bandbreite zu präsentieren und den Menschen in ganz Niedersachsen einen unmittelbaren Zugang zur Justiz zu ermöglichen.

Regelmäßige Projekte mit Lüneburger Gymnasien

Dem Amtsgericht Lüneburg war in diesem Zusammenhang insbesondere die Nachwuchsgewinnung von besonderer Bedeutung. Das Amtsgericht Lüneburg führt im Übrigen diese mehrtägigen Projekte bereits seit einiger Zeit an Lüneburger Gymnasien durch. Sie werden von Schülerinnen und Schülern durchgängig begeistert aufgenommen.

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