Bahnhof für alle: AG Lüneburg zu Fuß meldet Nachbesserungsbedarf bei Barrierefreiheit
Im Oktober 2024 untersuchte die AG Lüneburg zu Fuß den Bahnhofsbereich. In ihrer Dokumentation beschreibt die Arbeitsgemeinschaft nun Positivpunkte und Problemstellen zum Thema Barrierefreiheit. „Wir bitten Hansestadt und DB, im Zuge der Baumaßnahmen hier nachzubessern“, erklärt Jonas Korn, der für den VCD in der AG mitwirkt.
Mitteilung von: AG Lüneburg zu Fuß – Am: 29.10.2024
Online: https://www.luenepedia.de/wiki/L%C3%BCneburg_zu_Fu%C3%9F – Foto: AG Lüneburg zu Fuß
AG Lüneburg zu Fuß: Wie fußgängerfreundlich und barrierefrei ist der Bahnhofsbereich? – Teil I
Am 19. Oktober 2024 führte die Arbeitsgemeinschaft „Lüneburg zu Fuß“ die Aktion „Bahnhof für alle!“ durch. Im Rahmen von zwei Umfragen gaben knapp 150 Personen Auskunft: Wie angenehm empfinden sie den Aufenthalt am Bahnhofsplatz? Wie gut findet man sich als Gast zurecht? Wie barrierefrei sind Wege und Zugänge?
Eine erste Auswertung liegt bereits online vor auf der Seite von FUSS e.V. Lüneburg (mehr). Die detaillierte Auswertung erfolgt nun gestaffelt. Teil I dokumentiert die Beobachtungen zur Barrierefreiheit vor dem Bahnhof und im Bahnhofsumfeld. Die erarbeitete Dokumentation wird weitergeleitet an DB und Hansestadt, verbunden mit der Bitte, im Zuge des Umbaus des Bahnhofsgebäudes auch die nötigen Nachbesserungen im Bahnhofsumfeld vorzunehmen.
- Lüneburg zu Fuß: Bahnhof für alle! – Dokumentation Teil I: Barrierefreiheit (PDF-Datei)
- FUSS e.V.: Die Ergebnisse der Befragung in der Kurzzusammenfassung
Ergebnisse in der Zusammenfassung
Bei gemeinsamen Begehungen, sogenannten GehChecks, und auf Grundlage von Rückmeldungen der bei der Aktion Befragten wurden Problemstellen und Positives im Bahnhofsbereich zusammengestellt.
Positiv: Barrierefreie Wegführung auf der Südseite
- Auf der Südseite des Bahnhofsplatzes findet sich ein gut begehbarer Weg mit einem Übergang zum ZOB. Der Weg ist auch mit entsprechenden taktilen Feldern für Blinde und Sehbehinderte gekennzeichnet. Ein Zebrastreifen ermöglicht es, die Straße sicher zu queren. Aber auch hier gibt es Nachbesserungsbedarf.
Die wichtigsten Kritikpunkte
- Aktuell noch kein akzeptabler Ersatz für den fehlenden Fahrstuhl
Wegen dem Umbau des Fahrstuhls gibt es derzeit an Gleis 2 und 3 keinen anderen Zugang als eine Treppe. Das ist außerordentlich kritisch zu sehen. Hier ist dringend eine akzeptable und barrierefreie Lösung erforderlich. - Vielzahl von Behinderungen im Gehbereich
Auf dem Bereich vor dem Bahnhof gibt es eine Vielzahl von Behinderungen im Gehbereich: So sind Gehsteige teils, nicht abgesenkt, es fehlen sichere Überwege, teils behindern die Wegeoberflächen beim Gehen mit Kinderwagen, Rollenkoffer, Rollator. - Gefährdung durch im Weg stehende und liegende Fahrräder
Viele Fahrräder stehen oder liegen im Weg. Sie verstellen die Zugänge und sind insbesondere bei Dunkelheit und für Sehbehinderte eine echte Gefahr. - Keine Wegweisung und barrierefreie Führung zu Gleis 6
Viele Züge kommen auf Gleis 6 im Westbahnhof an oder fahren hier ab. Manche Fahrgäste müssen vom Ost- zum Westbahnhof wechseln. Ortsunkundige finden hier keinerlei Wegweisung. Ein barrirefreies, taktiles Leitsystem fehlt.
AG Lüneburg zu Fuß: Nachbesserungen vornehmen
Das größte Problem ist aktuell der fehlende Fahrstuhl. „Während der Bauzeit fordern wir von der DB eine barrierearme, diskriminierungsfreie Ersatzlösung“, erklärt Miriam Ihnen, die für den Behindertenbeirat in der AG mitwirkt. „Dazu kommt: Im Bahnhofsbereich sind die Übergänge für zu Fuß Gehende nicht ausreichend gekennzeichnet. So entstehen immer wieder gefährliche Situationen, wenn Autos, Busse und Fahrräder hier kreuzen. Eine eindeutige Bodenmarkierung als Sofortmaßnahme wäre eine große Hilfe.“
„Im Zuge der Baumaßnahmen im östlichen Bahnhofsgebäude wenden wir uns an die Hansestadt mit der Bitte, auch den Bereich vor dem Bahnhof barrierefrei umzugestalten. Unsere Zusammenstellung soll helfen, die Problemstellen zu erkennen. Vorbild kann die Wegführung im Bereich zwischen Bahnhofsgebäude und ZOB sein. Wobei auch hier gezielte Nachbesserungen nötig sind,“ erklärt Julia Born als Ansprechpartnerin für FUSS e.V.
- Lüneburg zu Fuß: Bahnhof für alle! – Dokumentation Teil I: Barrierefreiheit (PDF-Datei)
- FUSS e.V.: Die Ergebnisse der Befragung in der Kurzzusammenfassung
Information: Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein 2023 entstandener Zusammenschluss verschiedener Vereine und Initiativen in Lüneburg, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe, SoVD und VCD. Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich dafür ein, dass der Fußverkehr in Lüneburg mehr Aufmerksamkeit und Geltung bekommt. Sie macht auf die Bedeutung von Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
Die Arbeitsgemeinschaft trifft sich regelmäßig alle zwei Monate (ungerade Monate) am 2. Donnerstag um 16:00 Uhr in der Volkshochschule Lüneburg, V2.08 in der 2. Etage. Ein Fahrstuhl ist vorhanden. Das nächste Treffen findet statt am 14. November 2024. Interessierte sind willkommen.
Lünepedia: AG Lüneburg zu Fuß
Die Arbeitsgemeinschaft Lüneburg zu Fuß ist ein 2023 entstandener Zusammenschluss verschiedener Vereine und Initiativen in Lüneburg, darunter ADFC, Behindertenbeirat, Blinden- und Sehbehindertenverband, FUSS e.V., Lebenshilfe und VCD.
Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich dafür ein, dass dem Fußverkehr in Lüneburg mehr Aufmerksamkeit und Geltung verschafft wird. Dafür macht sie auf Barrierefreiheit aufmerksam und will Rücksichtnahme und ein gutes Miteinander fördern.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Lüneburg_zu_Fuß
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