
Musik-Berufsverband und Linke: Sparmaßnahme gefährdet Theater-Orchester
Die Empfehlung des Aufsichtsrats, das Orchester des Theaters Lüneburg um ein Drittel zu verkleinern, stößt auf deutliche Kritik. Dann wären Sinfonie- oder Familienkonzerte aus eigener Kraft nicht mehr möglich, erklärt der Musiker:innen-Berufsverband „unisono“. Mit einem Antrag an die Hansestadt will Die Linke das Vorhaben abwenden.
Mitteilung von: unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V. – Am: 05.0ü6.2025
Online: https://uni-sono.org/ – Foto: unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V.
Lüneburger Symphoniker müssen spielfähig bleiben
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover und Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck solidarisieren sich mit den Musiker:innen
Foto: unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V. Das Philharmonische Orchester Lübeck erklärt sich solidarisch mit dem Orchester Lüneburg,
Bis Ende Juni 2025 werden der Kreistag Lüneburg und der Rat der Stadt über die Zukunft des Theaters entscheiden. Auf dem Tisch liegt der Vorschlag, das Sinfonieorchester zu verkleinern. Die Orchestergewerkschaft unisono spricht sich gegen den geplanten Abbau von 10 Arbeitsplätzen auf 19 Stellen aus.
Sinfonie- oder Familienkonzerte aus eigener Kraft nicht mehr möglich
„Ein Abbau von Arbeitsplätzen wäre reine Symbolpolitik und Aktionismus“, sagt unisono-Geschäftsführer Robin von Olshausen. „Wenn das ohnehin schon bundesweit kleinste Sinfonieorchester um ein Drittel schrumpfen würde, sind Sinfonie- oder Familienkonzerte aus eigener Kraft nicht mehr möglich. Er entspräche auch nicht dem erklärten Willen der Bürger:innen, die hinter ihrem Orchester stehen.“ Mit über 15.000 Unterschriften haben die Lüneburger:innen gezeigt, wie wichtig ihnen ihr Orchester ist, das seit 1947 besteht.
Stattdessen nachhaltige Strategie gefordert
„Wir brauchen eine gut durchdachte, langfristig nachhaltige Strategie. Dazu gehört ein spielfähiges Sinfonieorchester, das klassische Konzertformate anbieten kann, aber auch weiter in Kirchen und Schulen spielt, Crossover-Konzerte in der LKH Arena gibt und damit Konventionen aufbricht, Neues erforscht und Grenzen auslotet“, so von Olshausen.
15.000 Unterschriften für den Erhalt des Orchesters gesammelt
„Mit derzeit gerade mal 29 festen Stellen spielen die Musiker:innen nicht nur Familien- und Sinfoniekonzerte, sondern sogar Opern. Damit ist das Argument in der Beschlussvorlage für die politischen Entscheider:innen falsch, das Orchester sei ohne Aushilfen nicht spielfähig“, erläutert von Olshausen. „Das wäre erst der Fall, wenn tatsächlich Stellen abgebaut werden. Dass dies sozialverträglich erfolgen soll, bedeutet lediglich ein langsames und womöglich leises Sterben.“
Forderung: Lüneburger Sinfonieorchester in der aktuellen Größe erhalten
„Wir fordern die Verantwortlichen im Kreistag und im Stadtrat auf, den vorliegenden Beschlussentwurf noch einmal gründlich zu prüfen und das Lüneburger Sinfonieorchester in der aktuellen Größe arbeitsfähig zu halten“, sagt Olshausen. „Nur so können die Musiker:innen weiter ihr Publikum begeistern, aktiv die Zukunft des Theaters mitgestalten und zum Zusammenhalt in der Stadtgemeinschaft beitragen.“
- unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V.: https://uni-sono.org/
Die Linke: Demokratie braucht starke Kultur – Lüneburger Sinfonieorchester muss erhalten bleiben
Mitteilung von: Ratsfraktion / Kreisverband Die Linke Lüneburg – Am: 07.06.2025
Online: https://www.dielinke-lueneburg.de – Foto/Grafik: Die Linke, Lüneburg
Die Lüneburger Stadtverwaltung plant, das Lüneburger Sinfonieorchesters von 29 auf 19 Stellen zu kürzen. Marianne Esders, Mitglied des Lüneburger Stadtrates für Die Linke, meint dazu: „Kultur ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Die Kunst- und Kulturlandschaft der Stadt darf nicht durch Finanzierungskahlschläge der Lüneburger Stadtverwaltung und das Versagen der Landesregierung in der Kulturförderung gefährdet werden.“ Gemeinsam mit der CDU und der FDP hätten die Grünen durch widersinnige Haushaltsbeschlüsse die soziale und kulturelle Basis Lüneburgs in instabile Situationen manövriert, so Esders.
Projekte in der Lüneburg und der Region und Profil des Theaters gefährdet
„Eine Reduzierung des Orchesters würde nicht nur die Neujahrskonzerte und Sinfoniekonzerte beeinträchtigen. Gefährdet wären auch Projekte in den Kirchen in Lüneburg und Umgebung, in der Musikschule, an der Universität Lüneburg sowie Kinder- und Jugendkonzerte und Konzerte in den Nachbarstädten. Hinzu kommt, dass Oper, Ballett, Theater und Musical am Lüneburger Theater auf das Orchester angewiesen sind. Das Lüneburger Sinfonieorchester muss erhalten bleiben!“, erklärt die Vorsitzende der Gruppe Die PARTEI / Die Linke im Lüneburger Rat.
„Mit den geplanten Stellenkürzungen im Lüneburger Sinfonieorchester setzt sich die Stadtverwaltung über den Willen der Stadtgesellschaft zum Erhalt des Lüneburger Sinfonieorchesters hinweg, der durch 15.280 Unterschriften dokumentiert wurde“, gibt Esders zudem zu bedenken.
Änderungsantrag: Sinfonieorchester erhalten
In ihrem Änderungsantrag fordert die Ratsfraktion Die Linke die Hansestadt auf, den Erhalt eines spielfähigen Lüneburger Sinfonieorchesters zu gewährleisten und von der geplanten Stellenkürzung zur Besetzung des Orchesters von 29 auf 19 Stellen abzusehen. Im Gespräch mit der rot-grünen Landesregierung solle ein Plan entwickelt werden für eine langfristige und auskömmliche Finanzierung des Orchesters und Theaters.
- Kreisverband Die Linke Lüneburg: https://www.dielinke-lueneburg.de
Thema in Kulturausschüssen von Hansestadt und Landkreis am 11. Juni 2025
Am 11. Juni 2025 steht das Thema Theater auf der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung der beiden Kultur-Ausschüsse von Landkreis Lüneburg und Hansestadt. Abschließend geht es in die beschließenden Gremien von Stadt und Landkreis.
- Hansestadt Lüneburg – Bürgerinformationssystem: Theater Lüneburg GmbH – Neuausrichtung – VO/11892/25
Hintergrundinformationen zur Neukonzeption und Finanzierung

Übergabe der 15.290 Unterschriften für den Erhalt des Theaters als Drei-Spartenhaus an Erste Kreisrätin Yvonne Hobro und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch am 16.11.2023. Foto: Landkreis Lüneburg
Wikipedia: unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e. V.
unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung e.V. ist der Berufsverband und die Gewerkschaft für Musiker in kommunalen, Staats- und Landesorchestern, Rundfunkorchestern, -Bigbands und für Rundfunkchorsänger, freiberufliche Musiker sowie Lehrbeauftragte und Studierende an Musikhochschulen. Die 1952 gegründete Gewerkschaft kooperiert mit dem Deutschen Kulturrat und zahlreichen anderen Verbänden und Institutionen, wie z. B. dem Deutschen Musikrat. Ihr gehören nahezu alle Mitglieder der deutschen Berufsorchester und Rundfunkchöre an, insgesamt etwa 12.800 Personen.
Weiterlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Unisono_Deutsche_Musik-_und_Orchestervereinigung
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