Foto: BUND Regionalverband Elbe-Heide. Übergabe der Stellungnahme des Regionalverbands Elbe-Heide an den Landkreis am 15. Juli 2025; 23 Seiten mit knapp 580 Seiten Anlagen.

BUND Elbe-Heide: Sorge um den Wald – Kritik am Regionalen Raumordnungsprogramm

Heftige Kritik übt der BUND Elbe-Heide in seiner Stellungnahme zum überarbeiteten Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms. Besonders sorgt sich der Verband laut Pressemitteilung um Windkraftanlagen, die im Wald entstehen könnten. Aufforstung ist zwar vorgesehen, sei aber angesichts fehlender Flächen und zunehmender Trockenheit problematisch.


Mitteilung von: BUND Regionalverband Elbe-Heide – Am: 15.07.2025
Online: https://www.bund-elbe-heide.de/ – Foto: BUND Regionalverband Elbe-Heide


BUND Elbe-Heide: Sorge um den Wald – Kritik am Raumordnungsprogramm

Foto: BUND Regionalverband Elbe-Heide. Übergabe der Stellungnahme des Regionalverbands Elbe-Heide an den Landkreis am 15. Juli 2025: 23 Seiten mit knapp 580 Seiten Anlagen

Am 15. Juli 2025 überreichte der BUND Regionalverband Elbe-Heide dem Landkreis Lüneburg seine Stellungnahme zum 2. Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms (RROP). Zwei Jahre hatten die Behörden Zeit für die zweite Überarbeitung des Entwurfs – den Ehrenamtlichen des BUND blieben nur wenige Wochen. Dennoch umfasst die Stellungnahme 23 Seiten mit knapp 580 Seiten als Anlage.

„Wir hatten das Glück einer tatkräftigen Unterstützung von Bürgerinitiativen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Angst vor Waldverlust durch Windkraftanlagen in der Bevölkerung ist sehr groß“, erläutert Franziska Hapke, BUND Regionalverband Elbe-Heide, in der Pressemitteilung des Verbands.

Naturschutz nicht als grundlegendes Thema wahrgenommen

In den regionalen Raumordnungsprogrammen (RROP) legen die Landkreise räumliche Entwicklungsziele für verschiedene Nutzungsarten fest. „Für den BUND zeigt der vorliegende Entwurf für den Landkreis Lüneburg deutlich, dass die Herausforderung, dass ‚Naturschutz längst als grundlegender Schutz der Menschheit und als Frage der ‚Überlebensökologie’ (survival ecology: Gardner & Bullock 2021) für die Menschheit verstanden werden müsste (…)’, nicht in ausreichendem Maße Eingang in das Raumordnungsprogramm gefunden hat. Naturschutz wird immer noch als notwendiges Übel neben allen wirtschaftlichen Belangen behandelt“, kritisiert der Verein in seiner Stellungnahme.

Harte Kritik des BUND: Ziel des RROP im Bereich Windkraft verfehlt?

Ziel des Raumordnungsprogramms ist es, den regionalen Raum zu ordnen und nachhaltig zu strukturieren. Die Raumentwicklung muss rechtskonform und erforderlich sein. Doch im Bereich Windenergie kritisiert der BUND: Es sei nicht mehr erkennbar, ob und wo wirklich erforderliche Maßnahmen im Vordergrund stünden oder ob vornehmlich Fördergelder ausgenutzt werden sollten. „Das Ziel des RROP sieht der BUND als verfehlt an und fordert eine Neuüberarbeitung“, teilt der Verband mit.

Werner Schulze, BUND: „Energiegesetzgebung, Gemeindeöffnungsklausel, finanzielle Anreize und die Entwurfsplanungen zum neuen RROP haben zu einem derart großen Ansturm auf Flächen für zukünftige Energienutzungen geführt, wodurch die geplanten Flächen den Bedarf um ein Vielfaches überschreiten. Es wird von Goldgräberstimmung gesprochen. Eine nachhaltige, bedarfsgerechte regionale Planung unter Einhaltung höherrangigen Rechts ist nicht mehr gegeben. Würden alle Planungen umgesetzt, hätten wir genau den Wildwuchs, den niemand will.“

Aufforstungen an anderer Stelle problematisch

Windkraftanlagen im Wald könnten das Artensterben verstärken, so der BUND Elbe-Heide: „Die für Zuwegungen und große Bauplätze abgeholzten Bäume müssten an anderen Stellen neu aufgeforstet werden, was nicht nur an fehlenden Flächen scheitert, sondern bei zunehmender Trockenheit schlichtweg nicht mehr funktioniert. Schattenwurf, Geräuschentwicklungen, Neuversiegelungen, Verlust der Kohlenstoff-Speicherfunktion des Waldes und von intakten Kronendächern sowie die Beeinträchtigung der Widerstandsfähigkeit unserer Wälder durch neue große Schneisen sind weitere Problemfelder, die noch völlig ungelöst sind.“

Mehr Information und Kontakt

Information: BUND Regionalverband Elbe-Heide

Der BUND Regionalverband Elbe-Heide im BUND Landesverband Niedersachsen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) engagiert sich ehrenamtlich für den Natur- und Umweltschutz von der Lüneburger Heide, Nordheide, Winsener Elbmarsch bis zu den Lüneburger Elbtalauen und in Lüneburg und Winsen/Luhe. Als Umwelt- und Naturschutzorganisation ist der BUND auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene aktiv. Gemeinsam mit allen BUND-Mitgliedern machen wir uns für eine zukunftsfähige und friedfertige Welt stark. Der BUND arbeitet demokratisch und transparent.

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Foto: BUND Regionalverband Elbe-Heide. Die Stellungnahme des Regionalverbands Elbe-Heide an den Landkreis am 15. Juli 2025 mit den dazugehörigen Anlagen.

Foto: BUND Regionalverband Elbe-Heide. Die Stellungnahme des Regionalverbands Elbe-Heide an den Landkreis vom 13. Juli 2025 mit den dazugehörigen Anlagen

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