Osterfeuer. Foto: douweoosterveen, Pixabay.

BUND: Osterfeuer – beliebter Brauch mit problematischen Auswirkungen

Schöne Tradition – oder CO2-Emissionen und gesundheitsgefährlicher Feinstaub? Beides trifft auf die beliebten Osterfeuer zu. Der BUND Elbe-Heide möchte auch die problematischen Auswirkungen dieser Tradition vor Augen führen. Wenn ein Kubikmeter Holz verbrannt wird, entspricht das geschätzt den CO2-Emissionen von über 5000 Kilometern Autofahrt.


Mitteilung von: BUND RV Elbe-Heide – Am: 23.03.2023
Online: https://www.bund-elbe-heide.de/


Beliebter Brauch mit problematischen Auswirkungen

Osterfeuer haben als Brauchtum im Norden Deutschlands Tradition. Der BUND Regionalverband Elbe-Heide erinnert aus diesem Anlass an die allgemeine Luftverschmutzung durch Feinstaub. Er möchte zum Nachdenken anregen über die Notwendigkeit, CO2-Emissionen aufgrund der Klimakatastrophe zu vermeiden, und weist auf zusätzliche Naturschutzbelange hin.

Osterfeuer erhöhen Gesundheitsbelastung durch Feinstaub

Osterfeuer, wie jedes Verbrennen von Holz, erhöhen die Gesundheitsbelastung durch Feinstaub. Auch weitere Luftschadstoffe wie organische Kohlenwasserstoffe etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) sowie Stickoxide werden freigesetzt.

Holzabfälle etwa Bauholz oder andere Abfälle haben beim Osterfeuer nichts zu suchen. Denn beim Verbrennen entstehen noch giftigere Abgase.

Feinstaub ist immer gesundheitsgefährdend

Es gibt keine untere Grenze, bei der Feinstaub nicht mehr gesundheitsschädlich ist. Allein in Deutschland sterben zehntausende Personen pro Jahr vorzeitig aufgrund der zu hohen Feinstaubbelastung (Quelle: ZDF – mehr).

Gerade der für den Menschen besonders gefährliche Ultrafeinstaub kann in den Blutkreislauf eindringen und in verschiedenen Organen Krebs entstehen lassen oder begünstigen. Luftverschmutzung durch Feinstaub fördert Lungenkrebs.

Verbrennung von einem Kubikmeter Holz entspricht CO2-Emissionen von über 5000 Kilometern Autofahrt

Große Osterfeuer widersprechen angesichts des rasanten Klimawandels dem Gebot, Emissionen von Kohlenstoffdioxid zu vermeiden.

Nutzt man als Faustformel (Quelle: Stiftung Unternehmen Wald – mehr), dass ein Kubikmeter Holz rund 1000 kg CO2 “speichert” (nicht als CO2, sondern durch den Einbau von Kohlenstoff über die Fotosynthese) und nimmt man zusätzlich modellmäßig an, dass dieser Kohlenstoff bei der Verbrennung von Holz vollständig als CO2 frei wird, könnte ein Auto bei einem Verbrauch von acht Litern pro 100 km bei gleicher CO2-Emission ca. 5270 km weit fahren.

Auswirkungen auch auf die Tierwelt

Für Igel, Vögel und andere kleine Tiere können Osterfeuer zum Scheiterhaufen werden und tragen dann zum Verlust der biologischen Vielfalt bei. Deshalb sollten Holz- und Reisighaufen erst kurz vor dem Verbrennen angelegt oder vorher umgeschichtet werden.

Im Gegensatz zum Verbrennen führt das Verrottenlassen von Holz, etwa nach dem Schreddern, Kohlenstoff direkt zurück in den Naturkreislauf. Zudem dient Totholz als Nahrungsquelle, Unterschlupf und Brutplatz für viele Tiere.

Wikipedia: Osterfeuer

Osterfeuer haben nicht das Verbrennen von Abfällen zum Ziel, sondern dienen der Brauchtumspflege. Sie unterliegen darum keiner Verordnung über die Beseitigung von pflanzlichen Abfällen durch Verbrennen außerhalb von Abfallbeseitigungsanlagen.

Osterfeuer sind wegen ihrer Rauchentwicklung sowie im Hinblick auf eine Gefährdung von Kleintieren problematisch.
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Osterfeuer

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