
CDU Lüneburg sieht Abwärtsspirale der Innenstadt: Standortgefährdung, Verunsicherung, Umsatzverluste und Leerstände
Die Gefahr, dass „unsere Innenstadt kippt“, sieht Rats- und Landtagsmitglied Anna Bauseneick, und „dann leidet unsere gesamte Stadt: der Handel, der Tourismus, das gesellschaftliche Miteinander.“ Unterstützt wird sie vom CDU-Stadtverband und der Mittelstandsunion. Letztere fordert die tägliche Bestreifung durch den kommunalen Ordnungsdienst, im Bedarfsfall Platzverweise und den Abbau der neuen Sitzmöglichkeiten Am Sande. Dabei beruft man sich auch auf die Standortumfrage 2025 der IHK Lüneburg-Wolfsburg. Hier liegt der Landkreis Lüneburg im Vergleich allerdings im oberen Bereich.
Mitteilung von: CDU-Stadtverband / CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg – Am: 28./30.05.2025
Online: https://www.cdu-lueneburg.de/stadtverband-lueneburg/ – Foto: Lüne-Blog
Inhalt:
I Anna Bauseneick/CDU-Ratsfraktion: Innenstadt darf kein Abstellgleis sein – Sicherheit, Ordnung und neue Lebendigkeit
II. CDU-Antrag im Rat: Lüneburgs Mitte darf kein Abstellgleis sein – Für mehr Sicherheit, Ordnung und Lebendigkeit in unserer Innenstadt
III. Heiko Eggers, CDU-Stadtverband: Situation Am Sande nicht mehr hinnehmbar
IV. CDU-Mittelstandsunion MIT: Lüneburgs Innenstadt wackelt – Sofortmaßnahmen gefordert
V. IHK Lüneburg-Wolfsburg: Standortumfrage 2025 in acht Landkreisen
I. CDU Lüneburg: Innenstadt darf kein Abstellgleis sein – Sicherheit, Ordnung und neue Lebendigkeit
Foto: Lüne-Blog. Blick vom Wasserturm auf den Platz Am Sande. Rechts im Bild die Johanniskirche. „Kippt“ die Lüneburger Innenstadt?
Lüneburg, 28.05.2025 – „Wir können nicht zusehen, wie unsere Innenstadt kippt – wir müssen gestalten“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der Lüneburger CDU-Ratsfraktion, Anna Bauseneick MdL. „Die jüngsten Ereignisse in der Lüneburger Innenstadt machen deutlich: Die Situation spitzt sich weiter zu. Am Dienstagmorgen kam es erneut zu einem Polizeieinsatz, weil ein Mann mitten auf dem Platz Am Sande mit einem Messer fuchtelte.“
Verunsicherung, Gegeneinander und kippende Innenstadt
„Für viele Menschen ist dieser Ort kein Ort der Begegnung mehr, sondern einer der Verunsicherung. Der Platz ‚Am Sande‘ gehört zu unserem historische Herzstück unserer Hansestadt – aber dieses Herz gerät aus dem Takt“, so Bauseneick. „Aus einem lebendigen Zentrum droht ein Ort des Gegeneinander zu werden.“ Die neue Möblierung habe den Platz „besetzt“. Sie sieht die Gefahr, dass „unsere Innenstadt kippt, dann verliert Lüneburg mehr als nur ein paar schöne Schaufenster – dann leidet unsere gesamte Stadt: der Handel, der Tourismus, das gesellschaftliche Miteinander.“
„Auch die Zahlen der IHK-Standortumfrage betonen den Handlungsbedarf: Lüneburg erhält lediglich die Note 3,2 – mit sinkender Tendenz“, erklärt Bauseneick* und fordert: „Aufenthaltsqualität braucht klare Ziele, Gestaltungswillen und politische Führung. Die Oberbürgermeisterin muss die Innenstadt zur Chefsache machen.“
Anfragen und Forderungen der CDU-Ratsfraktion
Die CDU-Ratsfraktion der Hansestadt Lüneburg fordert daher, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in den Mittelpunkt der Innenstadtpolitik zu stellen, Leerstände aktiv zu bekämpfen und Investitionen zu fördern. Ein Katalog mit 15 Fragen, den Bauseneick als stellv. Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion an die Hansestadt richtet, soll das Problemfeld beleuchten. In einem Antrag an die Ratsversammlung (siehe unten) wird das Thema aufgegriffen.
*Siehe dazu unten: V. IHK Lüneburg-Wolfsburg: Standortumfrage 2025 in acht Landkreisen.
II. CDU-Antrag im Rat: Lüneburgs Mitte darf kein Abstellgleis sein – Für mehr Sicherheit, Ordnung und Lebendigkeit in unserer Innenstadt
Lüneburg, 28.05.2025 – Die jüngsten Vorfälle auf dem Platz „Am Sande“ – zuletzt ein Polizeieinsatz wegen Bedrohung mit einem Messer – sind keine Einzelfälle mehr, sondern Ausdruck einer zunehmenden Verunsicherung. Die Aufenthaltsqualität leidet, Leerstände nehmen zu und auch wirtschaftlich gerät die Innenstadt unter Druck, wie die IHK-Standortumfrage (Note 3,2, Tendenz fallend) zeigt. Auch Lüneburg kann und muss wieder zu einem Ort werden, der einlädt – zum Einkaufen, Flanieren, Verweilen und Begegnen.
Beschlussvorschlag: Der Rat möge beschließen:
1. Sicherheit und Ordnung sichtbar stärken
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Einsatz von „Dialogstreifen“ mit Sozialarbeit umzusetzen, um Konfliktprävention und Präsenz zu verbinden.
- Die Arbeit des kommunalen Ordnungsdienstes wird bezüglich der Einsatzzeiten und -orten überprüft und angepasst. Dies ist im zuständigen Ausschuss vorzustellen.
2. Innenstadt beleben – Aufenthaltsqualität fördern
- Überprüfung der Möblierungen in der Innenstadt mit Fokus auf Durchlässigkeit, Sichtachsen und Aufenthaltsqualität. Dabei sind die Betriebe vor Ort mit einzubeziehen.
- Auf der bereits digitalen Plattform für Bürgermeldungen („Sag’s uns einfach“) wird eine Meldemöglichkeit „Attraktivität Innenstadt“ eingerichtet.
Lüneburgs Innenstadt soll ein Ort sein, an dem Sicherheit, Ordnung sowie wirtschaftliche, als auch touristische Attraktivität sichtbar sind.
III. Heiko Eggers, CDU-Stadtverband: Situation Am Sande nicht mehr hinnehmbar
Lüneburg, 30.05.2025. – Nicht mehr hinnehmbar ist die Situation in der Innenstadt, insbesondere rund um den Platz „Am Sande“, für Anwohnende, Geschäftsleute und Gäste, so der CDU-Stadtverband Lüneburg. „Wir können nicht länger zuschauen, wie eine kleine Szene den öffentlichen Raum dominiert, während sich die Mehrheit unwohl fühlt“, erklärt Vorsitzender Heiko Eggers.
Der CDU-Stadtverband Lüneburg fordert eine Innenstadt, die belebt, verbindet und einlädt – statt abzuschrecken. Die CDU-Stadtratsfraktion hat bereits konkrete Vorschläge vorgelegt – vom gezielten Einsatz von Dialogteams bis zur Verbesserung der Möblierung. Der Stadtverband unterstützt diese Initiativen ausdrücklich und erwartet, dass sie nun zügig umgesetzt werden. „Es geht hier nicht um Stimmungsmache, sondern um Verantwortung für unseren Standort“, so Eggers weiter. „Wir stehen an der Seite derer, die sich täglich für unsere Innenstadt stark machen – und erwarten, dass auch die Stadt jetzt handelt.“
IV. CDU-Mittelstandsunion MIT: Lüneburgs Innenstadt wackelt – Sofortmaßnahmen gefordert
Lüneburg, 28. Mai 2025 – Mit Nachdruck warnt die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg vor einer weiteren Abwärtsspirale in der Innenstadt. „Die Zustände Am Sande sind mittlerweile nicht nur ein soziales Problem – sie gefährden die wirtschaftliche Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels“, so die Stellungnahme. Die MIT fordert die Stadtverwaltung auf, umgehend sichtbare und wirksame Maßnahmen zu ergreifen. „Bloßes Zusehen und Erstarren ist eine Bankrotterklärung für jede Stadtplanung“, kritisiert Patrick Pietruck, Vorsitzender der MIT Lüneburg. „Die Stadtverwaltung muss endlich handeln, statt die Situation zu beschönigen.“
Einzelhandel leidet unter Imageverfall der Innenstadt
Der Einzelhandel – ohnehin durch hohe Mieten, Online-Konkurrenz und sinkende Kaufkraft stark unter Druck – leidet zusätzlich unter dem Imageverfall der Innenstadt. „Kundinnen und Kunden meiden zunehmend den Bereich rund um den Sande, weil sie sich unwohl oder sogar bedroht fühlen“, erklärt Pietruck. „Wo sich Szenen mit offensivem Drogenkonsum, lautstarken Auseinandersetzungen und Verwahrlosung ausbreiten, bleibt das Publikum aus. Die Folge sind Umsatzverluste, zunehmender Leerstand und ein sich selbst verstärkender Negativtrend.“
Bewertung bei der Standortumfrage als Alarmsignal
Auch wirtschaftliche Indikatoren zeigen die prekäre Lage: Die aktuelle Standortumfrage der Industrie- und Handelskammer bewertet Lüneburg nur mit der Note 3,2 – Tendenz fallend. Für ein Oberzentrum wie Lüneburg ist das ein Alarmsignal. „Die Stadt riskiert, als Einkaufsstandort dauerhaft an Attraktivität zu verlieren. Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, verlieren nicht nur Händler, sondern eine ganze Region ihren wirtschaftlichen Mittelpunkt“, warnt Pietruck.
Ordnungsdienst zeigt keine Präsenz
Trotz der Einführung eines Kommunalen Ordnungsdienstes sei bislang kaum eine Präsenz sichtbar und spürbar. „Von einem handlungsfähigen Ordnungsdienst, wie er der Öffentlichkeit angekündigt wurde, sei am Sande bislang nichts zu sehen“, so Pietruck. „Das neue Stadtmobiliar war als Maßnahme zur Steigerung der Aufenthaltsqualität gedacht und wird nun zum Symbol für Verdrängung von Kundschaft und Kontrollverlust im öffentlichen Raum.“
Forderungen der Mittelstandsunion Lüneburg: Tägliche Kontrollen und Platzsperrungen
Die MIT Lüneburg fordert daher:
• Deutliche Sichtbarkeit des kommunalen Ordnungsdienstes an den Hotspots der Innenstadt, insbesondere am Sande.
• Tägliche Bestreifungen durch den kommunalen Ordnungsdienst mit klaren Befugnissen zur Durchsetzung von Platzverweisen.
• Prüfung temporärer Platzsperrungen bei wiederholten Eskalationen.
• Abbau der neuen Sitzmöglichkeiten am Sande.
Unternehmen, Beschäftigte und Kundschaft schützen
Die MIT Lüneburg stellt klar: Es geht nicht um Ausgrenzung, sondern um Schutz – von Unternehmen, Beschäftigten, Kundschaft und letztlich auch den Betroffenen selbst. „Wer Regeln missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer Hilfe braucht, muss sie bekommen. Aber beides darf nicht länger auf Kosten unserer Innenstadt gehen.“ Der MIT-Kreisverband Lüneburg ist mit über 100 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Nordost-Niedersachsen und vereint Geschäftsführer und leitende Angestellte regionaler Unternehmen.
Mehr Information und Kontakt
- CDU Stadtverband Lüneburg: https://www.cdu-lueneburg.de/stadtverband-lueneburg/
Vorsitzender: Heiko Eggers, Stellv. Vorsitzende: Anna Bauseneick MdL, Dr. Thomas Buller, Burghard Heerbeck, Sören Pinnekamp, Monika Scherf - Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Lüneburg: https://www.cdu-lueneburg.de/mittelstands-und-wirtschaftsunion-mit/
Vorsitzender: Patrick Pietruck, Stellv. Vorsitzende: Anna Bauseneick und Peter Luths
V. IHK Lüneburg-Wolfsburg: Standortumfrage 2025 in acht Landkreisen
Mitteilung von: IHK Lüneburg-Wolfsburg – Online: https://www.ihk.de/ihklw/
Wie zufrieden sind die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) mit ihrem Wirtschaftsstandort? Bei der IHK Lüneburg-Wolfsburg will man es genau wissen: Bei der Standortumfrage 2025 wurden 1.627 regionale Unternehmen in den acht Landkreisen Celle, Gifhorn, Harburg, Heidekreis, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Uelzen und Wolfsburg befragt und die Ergebnisse – bezogen auf die Landkreise – ausgewertet.
Abgefragt wurden Einschätzungen zu Arbeitsmarkt und Bildung, Lebensqualität, Standortkosten, Infrastruktur und wirtschaftspolitischem Umfeld. Ein Ergebnis: Die Standortattraktivität für alle Landkreise im IHKLW-Bezirk und die Stadt Wolfsburg bewerten die Unternehmen in der Standortumfrage 2025 mit der Durchschnitts-Note 3,2.
Landkreis Lüneburg: Gesamtergebnis im oberen Bereich
Im Landkreis Lüneburg beteiligten sich insgesamt rund 260 Personen.
- Bewertung für den Betriebsstandort: „Wie beurteilen Sie derzeit die Wirtschaftsregion Landkreis XY insgesamt (nach Schulnoten)?“, so die Frage der IHK. Die Noten reichen von 2,9 in Harburg bis 3,7 in Lüchow-Dannenberg. Mit 3,2 teilt sich Lüneburg den 3. Rang mit dem Heidekreis. Festzustellen ist hier ein Rückgang: 2020 war es die Note 2,7. Allerdings erhielten 2025 sämtliche Landkreise eine schlechteren Bewertung als in der Untersuchung im Jahr 2020.
- Weiterempfehlung des Standorts: „ Würden Sie Ihren derzeitigen Unternehmensstandort einem/einer befreundeten Unternehmer/-in weiterempfehlen?“ Ja, sagten in Lüneburg 60 Prozent der Antwortenden. Damit erreichte die Hansestadt den zweiten Platz hinter Harburg (63 Prozent).
- Ortskern bzw. Innenstadtattraktivität: Mit einer Zufriedenheit von gut 45 Prozent mit der Ortskern bzw. Innenstadtattraktivität liegt der Landkreis Lüneburg sogar an der Spitze der acht Landkreise.
- Handlungsbedarf: Die drei Handlungsfelder, bei denen im Landkreis Lüneburg am meisten Handlungsbedarf gesehen wird, sind Bürokratiefolgekosten, die Höhe der Energiepreise und das langsame Tempo von überregionalen und örtlichen Bau-, Planungs- und Genehmigungsverfahren.
- Beurteilung der Rahmenbedingungen: „Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Rahmenbedingungen im Landkreis XY in den vergangenen 5 Jahren?“, wurde schließlich gefragt. 54 Prozent der Befragten im Landkreis Lüneburg erklären, die Situation für Unternehmen habe sich in den letzten fünf Jahren verbessert oder sei zumindest gleich geblieben, 46 Prozent wollen eine Verschlechterung feststellen.
IHK Lüneburg-Wolfsburg: Ergebnisse online verfügbar
Die Standortumfrage 2025 ist bereits die vierte Befragung seit 2015, 2018 und 2020. Auf der Seite der IHK Lüneburg-Wolfsburg wird dazu informiert, die Ergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden. Auch die Untersuchungsergebnisse von 2015, 2018 und 2020 liegen hier vor.
- IHK Lüneburg-Wolfsburg: Standortumfrage 2025

Foto: Lüne-Blog. IHK Lüneburg, Am Sande 1, vor dem Umbau. Lüneburg liegt am oberen Ende beim Ranking der acht Landkreise im Bereich der IHK Lüneburg-Wolfsburg
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Mit viel Getöse und Schwarzmalerei fordern die CDU und deren Wirtschaftsverband MIT eine Stärkung des kommunalen Ordnungsdienstes. Die Ärmsten unserer Gesellschaft sollen angeblich verantwortlich sein, dass unsere schöne Stadt in eine Abwärtsspirale gerät.
Fakt ist: Die Reichsten unserer Gesellschaft, genauer die hier ansässigen Industrie- und Wirtschaftsunternehmen, sind für etwa 50% der in Lüneburg ausgestoßenen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der durch THG-Emissionen verursachte Klimawandel führt schon heute regelmäßig zu Katastrophen, oft mit vielen Toten, auch in Europa.
Einer der Ärmsten unserer Stadt erschreckt Passanten durch Herumfuchteln mit einem Messer. Durch die Ärmsten unserer Gesellschaft kommt es laut CDU zu Verunsicherung Am Sande, Umsatzverluste werden befürchtet, die Innenstadt droht „zu kippen“?
Die Reichsten unserer Gesellschaft sind in großem Umfang daran beteiligt, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören – schon heute führen Wassermangel und Dürre zu Einbußen bei der Ernte. Gerade hat das Oberlandesgericht (OLG) Hamm in einer Klage gegen den Energiekonzern RWE festgestellt, dass große Unternehmen, die viel CO2 ausstoßen, verantwortlich sind für die dadurch entstehenden Folgen und demzufolge Schadensersatz leisten müssen (siehe https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/peru-rwe-klimaklage-faq-100.html).
Die CDU dramatisiert einzelne Bagatellfälle, um nach „Sicherheit und Ordnung“ zu rufen. Wichtiger wäre, wenn die CDU sich genauso vehement für besseren Lärmschutz, höhere Verkehrssicherheit und, als drängendstem Problem, mehr Klimaschutz einsetzen würde.
Schließlich: Was Städte attraktiv und zukunftsfähig macht, kann man von Vorbildern wie Kopenhagen, Wien, Paris und Barcelona lernen (siehe z.B. https://www.arte.tv/de/videos/115025-001-A/stadt-klima-positiv-eine-reise-in-die-zukunft-des-bauens/).
An unserer Oberbürgermeisterin liegt es sicher nicht, wenn die hierfür dringend notwendigen Veränderungen nicht umgesetzt werden. Sondern an der Blockade seitens der CDU und weiterer Parteien in Lüneburg.
Es geht hier nur um Stimmungsmache. Ich war am vergangenen Samstag von 9 bis 14 Uhr direkt neben den von der CDU attackierten Sitzmöbeln an einem Informationsstand. Die Sitzmöbel waren in der gesamten Zeit von Touristen belegt, von denen ein paar auch an unseren Informationsstand kamen.
Es schauten auch zwei Personen, die offensichtlich keine Touristen waren, bei uns vorbei, die unser Thema nicht interessiert. Sie blieben aber friedlich. Unsere Befürchtungen bezüglich dieses Standorts für den Infostand haben sich erfreulicherweise in Luft aufgelöst.
Nichtsesshafte hat es in Lüneburg schon vor mehr als einem halben Jahrhundert gegeben – auch am Sande.
Was die wirtschaftliche Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels in Frage stellt, sind nicht sie, sondern die horrenden Gewerbemieten. Die waren schon vor vierzig Jahren drei Mal so hoch wie im gleich großen Celle.
Dass die Familie Mummert ihr Haushaltswarengeschäft schon vor fünfzehn Jahren geschlossen hat, weil im eigenen Geschäft bis zum Umfallen schuften weniger einbrachte, als die Vermietung der Immobilie, spricht Bände. Schade um dieses Geschäft, in dem ich Jahrzehnte lang immer wieder gerne eingekauft habe. Dass es immer weniger inhabergeführte Fachgeschäfte in der Innenstadt gibt, wird in absehbarer Zeit der innerstädtischen Wirtschaft den Garaus machen.
Ich kaufe gerne in der Innenstadt, aber ohne Fachgeschäfte mit Service brauche ich keine Innenstadt zum Einkaufen. Dann kann ich stattdessen im Internet bestellen. Noch weigere ich mich, das zu tun, finde noch ein paar Fachgeschäfte (von denen einige seit Jahrzehnten bestehen). Leider werden es immer weniger.