Unterwegs im Nebel. Foto: Artur Pawlak, Pixabay.

Der Herbst ist da: Aufpassen im Straßenverkehr! Tipps zur Verkehrssicherheit

Im Herbst sollte man besonders auf gute Sichtbarkeit achten und an den wahrscheinlich längeren Bremsweg denken, erklärt Martin Schwanitz, Verkehrssicherheitsberater der regionalen Polizeiinspektion. Eltern sollten die Räder ihrer Kinder überprüfen: Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden? Für Ü65-Jährige findet am 16. Oktober 2023 der letzte E-Bike-Kurs statt.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 12.10.2023
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5624081 


Unterwegs im Herbst: Auf Abstand, Sichtbarkeit und längere Bremswege achten!

„Ab dem Herbst sollte ein besonderer Fokus auf die eigene Sichtbarkeit sowie einen wahrscheinlich längeren Bremsweg gelegt werden“, erklärt der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen, Martin Schwanitz.

Glatte Fahrbahnen, Dunkelheit, Nebel und Wildwechsel sorgen jetzt für ein größeres Unfallrisiko. Tipp: Durch geringere Geschwindigkeiten und größere Abstände können Sie vieles ausgleichen!

  • Verkehrswacht Niedersachsen: E-Bike-Kurse für Ü65 in Lüneburg
    Die Verkehrswacht Lüneburg führt zusammen mit dem ADFC Lüneburg und der Polizei Lüneburg regelmäßig E-Bike-Kurse für Radler:innen über 60 durch. Der letzte Kurs 2023 findet statt am Montag, 16. Oktober 2023, 10:00 bis 14:00 Uhr. Anmeldung: pedeleclg@yahoo.com
    Hintergrund: Die Zielgruppe Ü65 ist laut Unfallstatistiken besonders verletzungsgefährdet, wenn es zu einem Unfall mit dem Fahrrad/Pedelec kommt. In der Theorie sprechen wir über die Gefahren. In unserem praktischen Teil hat sich gezeigt, dass man durch wenig Aufwand das Handling mit dem Fahrrad sehr verbessern kann.

1. Kinder auf dem Rad: Fahrrad überprüfen – auf gute Sichtbarkeit achten!

  • Gut sichtbare Kleidung und reflektierende Schulranzen
    Fußgänger:innen und Radfahrende sollten gut sichtbar gekleidet sein. Helle Kleidung, reflektierende Flächen und Streifen helfen, erkannt zu werden. Auch reflektierende Schulranzen helfen dem Autofahrer, Kinder rechtzeitiger zu erkennen. Die DIN 58124 bei Schulranzen erfüllt bestimmte Reflexionseigenschaften.
    Auch viele erwachsene Fahrradfahrer tragen mittlerweile selbstverständlich einen Fahrradhelm und reflektierende Kleidung bzw. Warnwesten.
  • Verkehrssicheres Fahrrad: Beleuchtung
    Eltern sollten auch die Fahrräder ihrer Kinder kontrollieren. Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden? Eltern sollte bewusst sein, dass im Fahrradhandel gekaufte Kinder- oder Jugendräder nicht per se verkehrssicher sind. Oft fehlt es am geforderten roten Rückstrahler (Reflektor) der Kategorie „Z“ sowie einer Beleuchtung. Auch der nach vorn wirkende weiße Rückstrahler ist nicht immer verbaut. Rücklichter und rückwärtiger roter Reflektor müssen so angebracht werden, dass sie nicht verdeckt sind, um wirken zu können.
  • Nabendynamo weniger aufwändig als Batterie-Stecklichter
    Nach unserer Erfahrung sind bei Fahrrädern Nabendynamos mit fest verbauter Beleuchtung sorgenfreier als Batterie-Stecklichter.
    Bei Batterie-Stecklichtern muss auf ausreichend geladene Batterien geachtet werden. Wegen des Diebstahl-Risikos werden diese außerdem oft ab- und wieder angebaut, was zur Folge hat, dass sie oft falsch angebracht sind und entgegenkommenden Verkehr blenden können. Wenn Batterie-Lichter verwendet werden, dann müssen diese auch zugelassen sein. Dies erkennt man an folgendem Prüfzeichen: Wellensymbol, gefolgt vom Buchstaben „K“ gefolgt von einer Ziffernfolge.
    Billigen Batterielichtern aus dem Internet fehlt es oft an diesem Prüfzeichen und somit an der Zulassung, das heißt, sie sind bei Fahrrädern nicht erlaubt. Ein blinkendes Fahrradlicht ist nicht erlaubt!

Winter-Check fürs Fahrrad

2. Vorsicht auf dem E-Scooter

Eine gute Sichtbarkeit wie das Tragen einer Warnweste würde deren Sicherheit sehr gut stehen. Helmtragen auf dem E-Scooter liegt voll im Trend und schützt nebenbei den Kopf. Natürlich ist es nicht zu empfehlen, bei Glätte einen E-Scooter zu nutzen.

3. Wildwechsel: Steigende Unfallwahrscheinlichkeit

Die Morgen- oder Abenddämmerung fällt jetzt in den Berufsverkehr. Nachts und bei Dämmerung kommt es vermehrt zu Wildwechsel, denn das Wild will bei der Futtersuche Fressfeinde meiden. Dies sollte bei der Fahrt auf der Landstraße beachtet werden.

Geringere Geschwindigkeiten helfen den Anhalteweg zu verringern und so eine Kollision mit Wild zu verhindern. Auch bei einer nicht vermeidbaren Kollision mit Wild helfen geringere Geschwindigkeiten Verletzungswahrscheinlichkeiten und Schäden am Fahrzeug zu reduzieren.

Die Behörden warnen mit Schildern „Wildwechsel“ vor besonders betroffene Streckenabschnitten. Den Straßenrand kann man nur im Blick behalten, wenn man aufmerksam fährt und nicht im Fahrzeug abgelenkt ist! Quert ein Tier die Fahrbahn, können weitere Tiere folgen.

Beim Sichten von Wildwechsel gilt:

  1. Abblenden und Hupen
  2. Unter Beachtung des Nachfolgeverkehrs kontrolliert abbremsen
  3. Ein Ausweichen birgt die Gefahr der Kollision mit dem Gegenverkehr und des Abkommens von der Fahrbahn (Schleudern, evtl. Baumunfall). Im Zweifel Kollision mit dem Tier zulassen
  4. Bei Unfall: Warnweste anziehen, Warnblinker anschalten, Unfallstelle mit Warndreieck absichern, Folgeunfälle durch Auffahren müssen unbedingt vermieden werden

4. Achtung: Nebel und Fahrbahnglätte

  • Nebel:
    Faustformel: Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit. Als Anhaltspunkt: Der Abstand von Leitpfosten in Deutschland beträgt auf Landstraßen 50 Metern. Nebelschlussleuchten dürfen in Deutschland nur benutzt werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 Meter beträgt.
  • Glatte Fahrbahn:
    Fahrbahnglätte kann durch überfrierende Nässe, Morgen- oder Abendtau und durch Verschmutzungen der Fahrbahn auftreten. Bei geringeren Temperaturen vertrauen die meisten Autofahrenden auf gute Winterreifen, die dann bessere Haftungseigenschaften besitzen. Die „Bauernglätte“ entsteht durch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Die grobstolligen Reifen hinterlassen beim Fahren von Ackerflächen auf Straße Erd- oder Lehmklumpen. Dies führt zu einer rutschigen Oberfläche.
  • Landwirtschaftliche Fahrzeuge teils mit zwei Anhängern
    Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind durch Verschmutzungen schlechter zu erkennen. Traktoren ziehen teilweise zwei Anhänger. Das Queren der Straße durch diese Fahrzeuge und das Überholen dieser Fahrzeuge dauert länger.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Herbst – Wildunfälle nehmen wieder zu: Polizei bittet um Vorsicht – 04.10.2023
    Der Herbst zieht ein und die Wildtiere sind unterwegs. Vorsicht ist angebracht: Fast jeder dritte Verkehrsunfall im Landkreis Lüneburg entsteht durch die ungewollte Begegnung mit einem Wildtier, warnt die Polizei. Insbesondere bei Dämmerung und Dunkelheit sollte man aufmerksam und mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Außerdem: Tipps fürs Vorgehen nach einem Wildunfall.

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