Literaturbüro Lüneburg, Ochsenmarkt, Lüneburg. Foto: Lüne-Blog, J. Korn.

Literaturreihe „Deutsch-Jüdische Gegenwart“: Vier Lesungen in Lüneburg von April bis Juni 2024

Was beschäftigt deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit jüdischem Hintergrund heute? Das stellt die Reihe „Deutsch-Jüdische Gegenwart – Literatur und Debatte“ vor, an vier monatlichen Leseabenden mit Start am 24. April 2024. Es kooperieren dabei Leuphana Universität und Literaturbüro Lüneburg.


Mitteilung von: Literaturbüro Lüneburg e.V. – Am: 16.04.2024
Online: https://www.literaturbuero-lueneburg.de – Foto: Lüne-Blog. Heinrich-Heine-Haus.


Deutsch-jüdische Gegenwart – Literatur und Debatte

Was beschäftigt deutschsprachige Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit jüdischem Hintergrund heute? Welche Veränderungen registrieren sie in Zeiten des erstarkenden Autoritarismus, des neuen und alten Antisemitismus, der Morde der Hamas vom 7. Oktober 2023 sowie der Erinnerung an die Shoah? Und wie steht ihre Literatur zu alledem?

Damit befasst sich die Reihe Deutsch-Jüdische Gegenwart – Literatur und Debatte, eine Kooperation des Instituts für Geschichtswissenschaft und Literarische Kulturen der Leuphana Universität Lüneburg und des Literaturbüros Lüneburg.

Die vier Lesungen in der Reihe finden jeweils einmal im Monat an einem Mittwoch von April bis Juni 2024 statt. Sie beginnen um 19:30 Uhr, im Heinrich-Heine-Haus oder der Leuphana Universität. Der Eintritt beträgt 12 bzw. 8 Euro.

Vier Leseabende

An vier Abenden lesen Yevgeniy Breyger, Doron Rabinovici, Dana von Suffrin und Max Czollek aus ihren neuen Texten und sprechen über Aspekte deutsch-jüdischer Gegenwart.

24. April 2024: Yevgeniy Breyger – „Frieden ohne Krieg“

Die Reihe startet am Mittwoch, 24. April 2024, mit dem Lyriker Yevgeniy Breyger, geboren 1989 in Charkiw (Ukraine). Er liest aus seinem Gedichtband „Frieden ohne Krieg“, eine der Lyrik-Empfehlungen 2024, im Heinrich-Heine-Haus. Sven Kramer von der Leuphana Universität moderiert. Der Gedichtband beginnt mit einem tagebuchartigen erzählenden Langgedicht in einfacher mündlicher Sprache, das die Geschichte seiner jüdischen Familie während des Holocausts bis hin zur Flucht aus der Ukraine nach Beginn des russischen Angriffskriegs beschreibt.

15. Mai 2024: Doron Rabinovici – „Die Einstellung“

Am Mittwoch, den 15. Mai 2024, kommt Doron Rabinovici und liest im Hörsaal 3 der Leuphana aus „Die Einstellung“, moderiert von Kevin Drews. Im Wahlkampf um die Kanzlerschaft erhält der Pressefotograf August Becker von einer liberalen Wochenzeitschrift den Auftrag, den Spitzenkandidaten einer populistischen Partei zu fotografieren. Ihm gelingt ein Schnappschuss, von dem er überzeugt ist, dass er den Ausgang der Wahl entscheidend beeinflussen wird – bis sich von einem Tag auf den anderen alle Gewissheiten ins Gegenteil verkehren. Mit Witz und Ironie erzählt Doron Rabinovici von einer immer stärker polarisierten Gegenwart, einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft.

29. Mai 2024: Dana von Suffrin – „Nochmal von vorne“

Weiter geht es am Mittwoch, 29. Mai 2024, mit Dana von Suffrin und ihrem Buch „Nochmal von vorne“, moderiert von Florian Huber im Heinrich-Heine-Haus. Dana von Suffrin schreibt über modernes jüdisches Leben zwischen München und Tel Aviv und über eine Familie, in der ein ganzes Jahrhundert voller Gewalt und Vertreibung nachwirkt. Die Geschichte der Familie Jeruscher ist ein einziges Durcheinander aus Streitereien, versuchten oder gelungenen Fluchten und dem vergeblichen Wunsch, irgendwo heimisch zu werden.

5. Juni 2024: Max Czollek – „Versöhnungstheater“

Am Mittwoch, 5. Juni 2024, spricht Max Czollek mit Steffi Hobuß und Sven Kramer über seinen Essay „Versöhnungstheater“ im Hörsaal 1 der Leuphana Universität Lüneburg. Max Czolleks Bücher nahmen deutsche Narrative, von Integration bis Leitkultur, kritisch in den Blick. „Versöhnungstheater“ fragt nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit. Nach den international beachteten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung – vom Warschauer Kniefall bis zum Berliner Holocaust-Denkmal – hat sich in den letzten Jahren einiges verändert: Wir sind in eine neue Phase der Erinnerung eingetreten – in die des „Versöhnungstheaters“.

Die Reihe „Deutsch-jüdische Gegenwart“ wird von der Sparkassenstiftung Lüneburg gefördert. Die Lesung von Yevgeniy Breyger wird durch die Lyrik-Empfehlungen gefördert.

Mehr Information und Karten

Das Literaturbüro Lüneburg im Heinrich-Heine-Haus

Mit der Eröffnung des restaurierten Heinrich-Heine-Hauses am Ochsenmarkt in Lüneburg am 15. Januar 1993 nahm auch das Literaturbüro Lüneburg seine Tätigkeit auf. Heinrich Heines Besuche bei seinen Eltern, die von 1822 bis 1826 im zweiten Obergeschoss des Hauses wohnten, führten zur Namensgebung und dazu, hier einen Ort für Literatur und Literaturvermittlung zu schaffen.

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