Die Polizei warnt: Vorsicht bei „besten Verdienstmöglichkeiten mit wenig Arbeit“!
Viel Geld für wenig Arbeit – wer möchte das nicht? Zum Beispiel als „Finanzagentin“ oder „Produkttester“! Doch Vorsicht, warnt die Polizei: Betrüger machen sich Leichtgläubigkeit zunutze. Je verlockender der Job scheint, desto vorsichtiger sollte man sein!
Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Am: 26.04.2022
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Schnelles Geld verdienen als Finanzagent?
„Beste Verdienstmöglichkeit mit wenig Arbeit“ – mit solchen Jobangeboten locken Kriminelle ihre Opfer. In Jobbörsen, Internetauftritten oder per E-Mail geben sie sich als Vertreter scheinbar seriöser „Finanzmanagementunternehmen“ oder Ähnliches aus.
Das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter warnen nachdrücklich vor dubiosen Stellenangeboten und Nebenverdienstmöglichkeiten, in denen unbekannte Unternehmen nach so genannten Finanzagenten suchen.
Das eigene Girokonto für Überweisungen zur Verfügung stellen
Der Finanzagent muss nur das eigene Girokonto für Überweisungen zur Verfügung stellen. Darüber soll er dann Geldbeträge, die Dritte auf sein Konto überwiesen haben, möglichst umgehend per Bargeldversand oder über Finanztransferdienstleister (wie z.B. Western Union) an eine im Ausland befindliche Person transferieren.
Als Belohnung winkt eine Provision zwischen fünf und 20 Prozent, die vom Überweisungsbetrag einbehalten werden darf.
Gelder stammen von Opfern betrügerischer Machenschaften
Die auf das Konto des Finanzagenten überwiesenen Gelder stammen von Personen, die selbst Opfer u.a. betrügerischer Machenschaften geworden sind. Dies führt dazu, dass die ursprüngliche Überweisung von diesen Opfern widerrufen wird. Weil aber der Finanzagent seinerseits die Geldbeträge weiter überwiesen hat, bleibt er auf dem dadurch entstehenden Schaden sitzen.
Das droht: Finanzieller Verlust und Strafanzeige wegen Geldwäsche
Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger auf die Betrugsmasche hereinfallen, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Die Finanzagenten werden dabei nicht nur um ihr eigenes Geld gebracht, ihnen droht auch eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Ziel der Betrüger ist es, ahnungslose Kontoinhaber für eine Tätigkeit als so genannte Finanzagenten zu gewinnen.
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Die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Täter und Hinweise finden sich auf der Präventionsseite der Polizei: mehr
Betrügereien mit „Produkttests“ – 27-jährige Lüneburgerin wird Opfer der Betrugsmasche
Hier geben die Täter vor, für Produkttests entsprechende Tester zu suchen, die dann z.B. eine Banking-App testen und bewerten sollen. Die Täter lassen den Testern alle relevanten Daten (Zugangsdaten usw.) zukommen. Die Tester erstellen dann über diesen „Test“ das Bankkonto, gehen aber immer noch von einem Produkttest aus und bemerken nicht, dass das Bankkonto eigentlich in Täterhände gelangt ist.
Jobangebot über Ebay-Kleinanzeigen
Bereits im Februar war eine 27-jährige Lüneburgerin über eine Anzeige bei Ebay-Kleinanzeigen auf ein Jobangebot aufmerksam geworden. In diesem Angebot ging es um eine Nebentätigkeit, bei welcher man Verfahren testen sollte. Im Rahmen einer E-Mail-Konversation wurde der 27-Jährigen mitgeteilt, dass sie einige Vertragspartner, in diesem Falle Banken, testen solle.
Zum „Test“ drei Bankkonten eröffnet
Dabei wurde diese durch eine ihr unbekannte Person instruiert. Ihr wurde erläutert, dass nach erfolgreichem Beenden des Auftrages, das Konto automatisch durch die Firma gelöscht werde. Per Videoident-Verfahren eröffnete die 27-Jährige insgesamt drei Konten bei unterschiedlichen Banken, welche im Anschluss durch die Täter für betrügerische Tätigkeiten in Online-Shops und für Überweisungen genutzt wurden.
Konten wurden für Fakeshops missbraucht
In diesem Fall verwendeten die Täter das auf ihren Namen bei der Kreditbank angelegte Konto für erstellte Fakeshops im Internet. Ahnungslose Käufer haben ihren Kaufpreis auf dieses Konto eingezahlt. Die Produkte haben sie nicht erhalten. Die 27-Jährige wurde Opfer eines Job-Scammings. Der Sachschaden liegt bei mehreren hundert Euro.
Je verlockender das Angebot, umso vorsichtiger sollte man sein!
Was können Sie tun, worauf sollten Sie achten?
- Lassen Sie sich nicht von der Aufmachung täuschen. Der beste Schutz ist ein gesundes Maß an Misstrauen und Vorsicht – prüfen Sie entsprechende Annoncen, z.B. über Internet-Suchmaschinen.
- Grundregel: Je verlockender das Angebot, desto kritischer sollten Sie sein.
- Was soll Ihr konkreter „Arbeitsauftrag“ sein? Ist das sinnvoll und logisch?
- Stellen Sie keiner fremden Firma oder Person per Internet oder Telefon Ihre Adresse oder Ihr Konto zur Verfügung.
- Übersenden Sie keiner fremden Firma oder Person eine Kopie Ihres Ausweises.
- Lassen Sie sich von eventuellen Drohungen zur Einhaltung Ihres „Arbeitsvertrages“ nicht einschüchtern.
- Sollten Sie ein solches oder ähnliches Angebot angenommen haben, informieren Sie umgehend die Polizei und leiten Sie keine Gelder, die bereits auf Ihr Konto gebucht wurden, weiter.
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