Foto: PKL, M.Gaedicke. Von links: Charlotte Reich und Saskia Bühring führten die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs des Johanneums über das PKL-Gelände.

Drogen: Sucht-Präventionstag für Schulklassen in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg

Großes Interesse zeigten die Achtklässer:innen des Johanneums beim Präventionstag der Psychiatrischen Klinik (PKL). Als Pflegekräfte in der Klinik hätten sie mit Drogenentzug zu tun und berichteten daher aus erster Hand, so Dozentin Charlotte Reich. Nach einer Information und Austausch über Rauschmittel und ihre Folgen gab es einen Rundgang auf dem Gelände zur Geschichte der Psychiatrie. Lehrkräfte, die Interesse haben, das Projekt auch mit ihren Klassen durchzuführen, können sich an die PKL wenden. Kürzliche Ereignisse um eine Geburtstagsparty im Kurpark weisen auf die Wichtigkeit solcher Informationsveranstaltungen hin.


Mitteilung von: Gesundheitsholding Lüneburg GmbH – Am: 07.03.2024
Online: https://www.gesundheitsholding-lueneburg.de/ – Foto: PKL, M.Gaedicke.


Suchtprävention mit Schulklassen: Achter Jahrgang des Johanneums zu Gast in der PKL

Foto: PKL, M.Gaedicke. Von links: Charlotte Reich und Saskia Bühring führten die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs des Johanneums über das PKL-Gelände.

Wie wirken Drogen? Welche Folgen kann der Konsum haben? Über diese Fragen konnten sich insgesamt 134 Schülerinnen und Schüler des Lüneburger Gymnasiums Johanneum ein Bild in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg (PKL) machen. Fünf Klassen des achten Jahrgangs verbrachten im Rahmen eines Suchtpräventionsprogramms jeweils einen Tag in der Berufsfachschule Pflege, in der die PKL Pflegefachkräfte ausbildet.

Drogenentzug als Teil des Klinikalltags

„Die Schülerinnen und Schüler sind sehr wissbegierig und mit einer großen Ernsthaftigkeit dabei“, erzählt Pflegerin Saskia Bühring, die die Präventionstage gemeinsam mit ihren Kollegen Henning Vogeler und Charlotte Reich gestaltete.

„Wir können den Schülerinnen und Schülern sehr viel über Drogen und ihre Folgen berichten, weil wir als Pflegekräfte in der PKL immer wieder mit dem Drogenentzug bei Patientinnen und Patienten zu tun haben“, berichtet Charlotte Reich. Neben ihrer Arbeit als Krankenpflegerin absolviert sie derzeit ein Studium der Medizinpädagogik. Sie will im Anschluss selbst an der Pflegeschule unterrichten.

Aufklärung über psychische Erkrankungen – Führung über das Gelände

Ein Fokus lag dabei auch darauf, über psychische Erkrankungen aufzuklären und Vorbehalte oder Ängste zu entkräften. „Wir haben durch dieses Projekt auch die Möglichkeit, den Schülerinnen und Schülern Einblicke in unsere Klinik zu geben und Hemmschwellen abzubauen. Viele waren noch nie hier und wissen gar nicht, dass das Gelände für alle offen ist“, so Saskia Bühring.

Nach einer theoretischen Unterrichtseinheit im Klassenraum führten sie und ihre Kollegen die Schüler über das denkmalgeschützte Gelände, um dort an einzelnen Stationen über die Geschichte der Psychiatrie zu sprechen.

Kontaktaufnahme bei Interesse

Lehrkräfte, die Interesse haben, das Projekt ebenfalls mit ihren Klassen durchzuführen, können sich an die PKL wenden.


Mitteilung von: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen – Am: 11.03.2024
Online: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/59488/5732420


Aktuell: Polizeibericht 9. März 2024 –  Geburtstagsparty im Kurpark – mehrere Jugendliche kollabiert

Zu einem Großeinsatz von Polizei und Rettungsdienst kam es in den späten Abendstunden des 9. März 2024 im Lüneburger Kurpark. Nach derzeitigen Ermittlungen hatte eine Gruppe von junger Leute – gut 20 Personen – seit 17:00 Uhr den Geburtstag eines 19 Jahre alten Lüneburgers ausgiebig gefeiert.

Drei Heranwachsende kollabiert

Dabei hatten die Jugendlichen und Heranwachsenden sowie mindestens ein Erwachsener Bänke im Wandelgang der Konzertmuschel zusammengestellt und dort ausgiebig verschiedene, auch hochprozentige Alkoholika zu sich genommen. Parallel wurden vermutlich auch Betäubungsmittel wie Cannabis, Amphetamine, Ecstasy und ggf. auch Kokain konsumiert.

Nachdem mehrere aus der Personengruppe auch gemeinsam aus einer gemixten Flasche bzw. Becher einen Schluck nahmen, kollabierten insgesamt zwei junge Männer sowie eine junge Frau, so dass gegen 23:00 Uhr der Rettungsdienst alarmiert wurde.

Fünf Personen ins Klinikum gebracht

Polizei und Rettungsdienst mussten in der Folge drei schwerverletzte, nicht ansprechbare Personen (zwei 17 Jahre alte Jugendliche sowie eine 18 Jahre alte Heranwachsende) behandeln. Diese wurde intubationspflichtig, so dass eine Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden konnte. Parallel wurden zwei weitere Personen (16 Jahre alte Jugendliche sowie ein 58-Jähriger) ebenfalls ins Lüneburger Klinikum zur weiteren Behandlung verbracht. Alle Personen zeigten ähnlich Symptome.

Einfluss von Alkohol und anderen Rauschmitteln

Bei den Personen wurden unterschiedliche Alkoholbeeinflussungen von 0,5, mehr als 1,1 sowie mehr als 2,2 Promille festgestellt. Parallel standen einzelne Personen unter dem Einfluss von THC, Ecstasy und Amphetamine. Im Rahmen der eingeleiteten Ermittlungen ordnete die Polizei die Sicherung von Urin- und Blutproben der Personen an. Nach ersten Schnelltests konnten bereits bei drei Personen Abbauprodukte von GHB (Gammahydroxybuttersäure) – umgangssprachlich auch als Liquid Ecstasy oder KO-Tropfenbezeichnet – festgestellt werden.

Mix mit „KO-Tropfen“ konsumiert

Die Polizei führt umfangreiche Ermittlungen wegen Gefährlicher Körperverletzung und hat neben Urin- und Blutproben auch mehrere Flaschen und Gefäße der Geburtstagsparty im Bereich der Konzertmuschel gesichert sowie erste Zeugen befragt. Aktuell gehen die Ermittler davon aus, dass die betroffenen Personen alle eine gemixte Flüssigkeit mit GHB aus einer Flasche bzw. Becher konsumiert haben.

Die Ermittlungen zu möglichen Verantwortlichen und ob sich neben den Jugendlichen/Heranwachsenden temporär noch weitere Personen an der Feier beteiligten, dauern noch an.

Betroffene inzwischen aus Krankenhaus entlassen

Nach Rücksprache mit dem Lüneburger Klinikum stabilisierte sich der Gesundheitszustand aller betroffenen Personen bereits im Verlauf des 10.03.24, so dass diese nicht mehr beatmungspflichtig waren und am 10.03. bzw. am 11.03.24 aus dem Klinikum entlassen werden.

Hintergrund und Tipps der Polizei: Vorsichtsregeln

Neben erhöhtem Alkoholkonsum und illegalem Drogenkonsum gab es in der Vergangenheit auch in der Region einzelne wenige Fälle mit dem Auftreten von GHB (Gammahydroxybuttersäure) – umgangssprachlich auch als Liquid Ecstasy oder KO-Tropfen bezeichnet.

Die Polizei mahnt gerade auch beim Feiern und Partymachen zu Sensibilität … ohne dabei in eine Hysterie zu verfallen. Neben einem angepassten Alkoholkonsum gilt für den Kneipengang, den Clubbesuch oder auch öffentliche Partys:

  • Gemeinsam losgehen – FreundInnen passen auf einander auf!
  • Getränke bei der Bedienung bestellen und selbst entgegennehmen!
  • Von Unbekannten keine offenen Getränke annehmen
  • Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen
  • Bei Übelkeit Hilfe beim Personal suchen
  • Freundinnen/Freunde holen im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe und verständigen das Personal
  • Bei konkretem Verdacht oder Symptomen: Polizei alarmieren und Anzeige erstatten

Lünepedia: Psychiatrische Klinik Lüneburg

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg, eine gemeinnützige GmbH, (Abkürzung: PKL; ehemals Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg) ist das städtische Fachkrankenhaus der niedersächsischen Hansestadt Lüneburg für Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Forensische Psychiatrie und Forensische Psychotherapie.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Psychiatrische_Klinik_Lüneburg

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