Foto: Hansestadt Lüneburg. Mit dem Hubsteiger müssen die hoch gelegenen Nester in den Bäumen entfernt werden.

Eichenprozessionsspinner: 2025 starker Befall und hohe Kosten

Mehr als 370 Nester des Eichenprozessionsspinners musste die Hansestadt Lüneburg in diesem Jahr bisher entfernen lassen – so viele, wie noch nie. Ein Großteil der Nester war weit oben in den Bäumen. Für Entfernung und Entsorgung fielen fast 130.000 Euro an. Andere Vorhaben müssen daher nun etwas zurückgestellt werden.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 12.09.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg


Starker Befall mit Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr kostet die Hansestadt viel Geld

Foto: Hansestadt Lüneburg. Mit dem Hubsteiger müssen die hoch gelegenen Nester in den Bäumen entfernt werden.

Mehr als 370 Nester des Eichenprozessionsspinners hat die Hansestadt Lüneburg in diesem Jahr bisher entfernen lassen – so viele, wie noch nie. Starke Populationsschwankungen sind üblich bei der Raupe. Hinzu kamen gute klimatische Bedingungen im Frühjahr und Sommer, die zur Verbreitung beigetragen haben. „So ein Jahr wird sich hoffentlich nicht so schnell wiederholen“, sagt Constanze Keuter.

In diesem Jahr Kosten von fast 130.000 Euro

Für die Bereichsleiterin Grünplanung bedeutete die Entfernung der vielen Nester nicht nur einen personellen Aufwand, sondern vor allem einen finanziellen. Zwischen 12.000 und 15.000 Euro muss die Grünplanung in durchschnittlichen Jahren für die Entfernung und Entsorgung der Nester ausgeben. In diesem Jahr waren es fast 130.000 Euro. Denn nicht nur die Anzahl der Nester war extrem hoch, auch die Entfernung war dieses Jahr oft kompliziert.

Ein Großteil der Nester war so weit oben in den Bäumen, dass sie mit Hubsteiger oder per Seilklettertechnik entfernt werden mussten – beides ist kostspielig. Zudem befanden sich viele Nester in sensiblen Bereichen oder in stark besiedelten Wohngegenden, so dass eine unmittelbare Entfernung notwendig war.

Folge: Andere Vorhaben müssen verschoben werden

Die zusätzlichen Mittel, die dieses Jahr benötigt wurden, muss Lüneburgs Grünplanungs-Chefin jetzt anderswo einsparen: „Wir werden einige Projekte aufs kommende Jahr verschieben müssen.“ Aktuelles Beispiel: Die Bepflanzung an der neuen Toilette auf den Sülzwiesen wird vorerst provisorisch ausfallen, die echte Bepflanzung mit Stauden erfolgt kommendes Jahr. Auch der Austausch von einigen Bänken und Mülleimern im Stadtgebiet startet erst wieder kommendes Jahr. Nicht beeinträchtigt sind die jährlichen Aufforstungen, die die Hansestadt im großen Umfang ab dem Herbst in Lüneburgs Wäldern umsetzt.

Warum müssen Nester des Eichenprozessionsspinners überhaupt entfernt werden?

Die Nester des Eichenprozessionsspinners stellen eine Gesundheitsgefahr für einige Menschen dar. Der Hautkontakt oder das Einatmen der Brennhaare der Raupen können starke allergische Reaktionen auslösen. Entfernt werden Nester an Bäumen von städtischen Kitas und Schulen sowie an Straßenbäumen und Bäumen in Grünanlagen, die stark von Fuß- und Radverkehr genutzt werden.

In städtischen Wäldern werden Nester in der Regel nicht entfernt, da Höhe und Anzahl der betroffenen Bäume eine Entfernung oft unmöglich machen. In stark frequentierten Waldbereichen weist die Stadt mit Schildern auf den Eichenprozessionsspinner hin.

Landkreis Lüneburg: Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist ein Nachtfalter. Er fliegt von Ende Juli bis Anfang September und legt seine Eier bevorzugt auf freistehenden Eichen ab. Der Name des Falters ist vom Verhalten der Raupen abgeleitet: Sie schlüpfen Mitte bis Ende April und fressen nachts. Dabei bilden sie eine Art „Prozession“ und bewegen sich immer gemeinsam vom Nest in die Baumkrone und zurück. Ab dem dritten Raupenstadium bilden die Raupen Gifthaare aus, die für die Menschen und andere Tiere gefährlich sind. Die Raupen entwickeln sich ab Mai. Die Mitarbeitenden des Betriebs Straßenbau und -unterhaltung (SBU) im Landkreis beobachten die Entwicklung und leiten rechtzeitig die Behandlung ein. 

Menschen, die sich in befallenen Gebieten aufhalten und in Kontakt mit den Gifthärchen kommen, können darauf mit Reizungen und Allergien reagieren. Auch Haus- und Nutztiere wie Hunde, Katzen und Weidevieh können nach dem Kontakt mit den Gifthärchen Magen- und Darmbeschwerden sowie entzündete Haut und Augen aufweisen.

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Foto: Landkreis Lüneburg. Eichenprozessionsspinner vor ort: Nest der Fadenwürmer an einer Eiche.

Foto: Landkreis Lüneburg. Eichenprozessionsspinner vor Ort: Nest der Fadenwürmer an einer Eiche.

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