Foto: LMG/John Wilke. Grundschulkinder verschiedener Nationalitäten und Herkunftssprachen der Lüneburger Igelschule singen das Lied Shalom. Friedensfest in Lüneburg am 18. Mai 2025.

Miteinander auf dem Marktplatz: Friedensfest in Lüneburg – 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs

Ein buntes Familienfest feierte die Hansestadt Lüneburg am 18. Mai 2025 rund um den Luna-Brunnen. Mehr als 600 Menschen aller Generationen erinnerten an das Kriegsende im Mai 1945 und würdigten gemeinsam 80 Jahre Frieden in der Stadt mit Musik, Vorträgen und vielen Aktivitäten. Besonderer Blickfang und Erinnerung war die blaue Friedensherde des Künstlers Rainer Bonk.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 19.05.2025
Online: mehr – Foto: LMG/John Wilke


Ein Marktplatz für das Miteinander: Lüneburg zeigt, wie Frieden im Kleinen gelingt

Foto: LMG/John Wilke. Friedensfest in Lüneburg am 18. Mai 2025 – Blick von der Bühne auf die Zuhörenden. Grundschulkinder verschiedener Nationalitäten und Herkunftssprachen der Lüneburger Igelschule singen das Lied Shalom. 

Kinder mit geschminkten Gesichtern ließen Seifenblasen steigen, Miss Allie brachte den Marktplatz zum Schunkeln und ein 90-jähriger Zeitzeuge hielt ein eindrucksvolles Plädoyer für den Frieden: Lüneburg hat am Sonntagnachmittag, 18. Mai 2025, rund um den Luna-Brunnen am Rathaus ein buntes Familienfest mit vielen bewegenden Momenten gefeiert. Mehr als 600 Menschen aller Generationen waren gekommen, um an das Kriegsende im Mai 1945 zu erinnern und gemeinsam 80 Jahre Frieden in unserer Stadt zu würdigen.

Bühnenprogramm, Spiele und die Friedensherde

Das Bühnenprogramm präsentierten gebürtige Lüneburger:innen: Schauspielerin Anjorka Strechel, bekannt aus Tatort und Polizeiruf, und Theater-Intendant Friedrich von Mansberg. Rund um die Bühne sorgten der Demokratiebus, Kinderschminken, Spiele und vor allem die blaue Friedensherde von Künstler Rainer Bonk für leuchtende Augen bei Klein und Groß.

Start mit Händels „Wassermusik“ und Augenzeugenberichten von 1945

Gestartet war das Fest um 15 Uhr mit einer weit hörbaren Überraschung: Die Blechbläser der Lüneburger Symphoniker stimmten die Feiernden mit Händels „Wassermusik“ ein. Leiser, aber nicht weniger stimmungsvoll ging es weiter: Mit Augenzeugenberichten von den Tagen im Jahr 1945 aus dem Buch „Stunde Null in Lüneburg“ und einer Chorversion des Lieds „Shalom“ gesungen von Grundschulkindern verschiedener Nationalitäten und Herkunftssprachen der Lüneburger Igelschule.

Berührende Generationen-Dialoge

Besonders berührend waren die Generationen-Dialoge: Acht Menschen aus acht Jahrzehnten erzählten, was für sie Frieden bedeutet. Dabei sprach eine 80-Jährige mit einem 20-Jährigen und ein 70-Jähriger mit einer 30-Jährigen. Der 50-Jährige Mirko Heil sang gemeinsam mit einer 40-jährigen Chorsängerin passend zum Thema einen neuen Refrain seines bekannten Lüneburg-Liedes: „Ich bin ein Lüneburger und deshalb weiß ich ganz genau: Die schönste Stadt der Welt steht für den Frieden auf.“

Keine Geburtstagsfeier am 7. Mai 1945

Beeindruckende Stille bei den Schilderungen des 90 Jahre alten Carl-Peter von Mansberg. Er habe an seinem 10. Geburtstag am 7. Mai 1945 auf dem Luna-Brunnen gesessen und in den sonnigen Himmel geschaut, wo er ein Deutsches Kampfflugzeug über das von den Briten besetzte Lüneburg habe fliegen sehen, erzählte er. Der Geburtstag konnte nicht gefeiert werden, „weil meine Mutter, mein Vater und eine meiner Schwestern zwangseingewiesen waren, dort An der Münze.“ Schon zuvor war die Familie beim sogenannten Feuersturm auf Hamburg nur knapp dem Tod entkommen.

Kinder-Malaktion „Was bedeutet Frieden für dich“

Nicht erleben musste solche Kriegsschrecken die fast zehnjährigen Greta, die mit dem 80 Jahre älteren von Mansberg auf der Bühne stand. Sie hatte ihre Vorstellung vom Frieden in einem selbstgemalten Bild festgehalten: Menschen, die mit ihren Körpern ein Peace-Zeichen formen. Damit war sie eines von etwa 100 Kindern aus Stadt und Landkreis Lüneburg, die an der städtischen Malaktion „Was bedeutet Frieden für dich“ teilgenommen hatten und ihre Werke auf dem Marktplatz präsentierten.

Friedensschafe gehen in Kitas und Schulen

Motive wie ein Spielplatz, ein geteiltes Lieblingseis oder eine heile Familie unterstrichen eindrucksvoll die Botschaft des Festes: „Frieden fängt im Kleinen an“, betonte auch Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch in ihrer Rede, „deshalb wird jedes Schaf in eine Kita oder eine Schule gehen, damit es dort zum Reden über Frieden und Demokratie anstößt.“

Musik von Miss Allie, Coco Aikura und Tina Ohlhagen rundete das Programm ab. Mit einem Gemeinschaftssingen begleitet vom Posaunenchor des Kirchenkreises klang das Fest schließlich aus. „Das war die erste große Kooperation dieser Art zwischen der Hansestadt Lüneburg und der LMG und ich finde, die Premiere ist uns geglückt“, so die Bilanz von Melanie-Gitte Lansmann, Geschäftsführerin der Lüneburg Marketing GmbH (LMG). Gedankt wurde allen, die das Friedensfest unterstützt haben, darunter die Sparkasse Lüneburg, Lüneburg Marketing GmbH, Marktplatz Design und Software GmbH, Friedensstiftung Günter Manzke, Elrado House, Galeria, Lünestrom, Lünebuch und Roy Robson.

  • Hansestadt Lüneburg: Lüneburg feiert den Frieden – 18. Mai 2025 im Rückblick
    2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Lüneburg spielt dabei eine wichtige Rolle: Auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern wurde am 4. Mai 1945 der Beginn des Friedens eingeleitet. Auf der Internetseite bietet die Hansestadt Informationen und eine Fotogalerie.
Foto: LMG/John Wilke. Zwischen ihnen liegen 80 Jahre: Carl-Peter von Mansberg (90) und Greta (fast 10). Im Hintergrund Moderator Friedrich von Mansberg.

Foto: LMG/John Wilke. Zwischen ihnen liegen 80 Jahre: Carl-Peter von Mansberg (90) und Greta (fast 10). Im Hintergrund Moderator Friedrich von Mansberg.

 

Foto: LMG/John Wilke. Die blaue Friedensherde von Künstler Rainer Bonk war ein besonderer Blickfang auf dem Friedensfest.

Foto: LMG/John Wilke. Die blauen Schafe der Friedensherde von Künstler Rainer Bonk waren ein besonderer Blickfang auf dem Friedensfest.

Information: Timeloberg

In der Nähe von Lüneburg, auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern, wurde am 4. Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und damit die Befreiung vom nationalsozialistischen Regime eingeleitet. Hier unterzeichnete eine Delegation der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen in Holland, Nordwestdeutschland, Schleswig-Holstein und Dänemark gegenüber der britischen Armeeführung unter Feldmarschall Bernard L. Montgomery. Die Waffenruhe trat am 5. Mai in Kraft. In den Niederlanden und in Dänemark ist dieser Tag bis heute Gedenk- bzw. Nationalfeiertag.

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