Hier entsteht das Dokumentationszentrum der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg - im Wasserturm und dem ehemaligen Badehaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg. Foto: "Euthanasie"-Gedenkstätte Lüneburg.

„Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg erhält Förderung von Bund und Land

Dank der Fördermittelzusage von Bund, Land Niedersachsen und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten kann die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg ab Herbst 2022 im Wasserturm und dem angrenzenden Badehaus ein Dokumentationszentrum mit neuer Dauerausstellung einrichten.


Mitteilung von: »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg e. V.
Am: 18.02.2022
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»Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg erhält Förderung vom Bund

Einrichtung des Dokumentationszentrums im Wasserturm ist gesichert

Foto: „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e. V. Hier entsteht das Dokumentationszentrum der „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg – im Wasserturm und dem ehemaligen Badehaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg.

Seit 2015 bemühte sich die »Euthanasie«-Gedenkstätte Lüneburg um eine Landes- und Bundesmittelförderung von insgesamt 1,28 Mio. Euro, um im ehemaligen Badehaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg ein Dokumentationszentrum einrichten zu können. Jetzt steht diesem Projekt nichts mehr im Wege: In der vergangenen Woche gab Kulturstaatsministerin Claudia Roth bekannt, dass die Lüneburger Gedenkstätte zu den insgesamt vier Gedenkstätten zählt, die ab 2022 eine Bundesförderung für die Neugestaltung erhalten.

»Für uns als vergleichsweise kleine und junge Einrichtung wird mit der Förderung die Bedeutung des Themas und die bisher geleistete Arbeit gewürdigt. Es ist eine ideale Ergänzung zum 2020 eröffneten Bildungszentrum im Alten Gärtnerhaus«, freut sich
Dr. Sebastian Stierl, Vorsitzender des Trägervereins.

Große Bedeutung der Gedenkstätte

Mit der Aufklärung über die Morde an Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen sowie an psychisch Erkrankten mit ausländischer Herkunft während der NS-Zeit thematisiert die Gedenkstätte Verbrechen, die auf dem Gebiet der Bundesrepublik bislang nur in Lüneburg einen Gedenkort haben. Damit kommt der Gedenkstätte eine nationale Bedeutung zu. Das und ein überzeugendes Konzept, in dem neben der historischen Vermittlungsarbeit die Koexistenz mit einer aktiven psychiatrischen Klinik sowie Bezüge zu einer inklusiven Gegenwart und Zukunft einen eigenen Stellenwert erhalten, haben das Expertengremium der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien überzeugt.

Jährlich über 1000 Besucher:innen

Schon heute nehmen jährlich über tausend Besucher:innen die Bildungsangebote der Gedenkstätte wahr. Das Bildungszentrum im Alten Gärtnerhaus wurde eingerichtet, um Seminarräume für Workshops und Fortbildungen zu schaffen. »Doch für eine den modernen Anforderungen gerecht werdende und dem neuesten Forschungsstand entsprechende Dauerausstellung fehlte bisher das Geld«, betont Dr. Carola Rudnick, Leiterin der Einrichtung. Dreimal hatte sie in den vergangenen Jahren bereits Anlauf genommen, beraten von einer neunköpfigen Fachkommission. Nachdem das Land Niedersachsen und die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten ihre Zusage für die erforderliche 50-Prozent-Finanzierung bereits gegeben hatten, sprang nun auch in Berlin die Ampel auf Grün.

Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung geplant

Ab Herbst 2022 hat die Gedenkstätte nun drei Jahre Zeit, ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung zu errichten. »Um die neue Ausstellung auf einer größeren Fläche zeigen zu können, wird der angrenzende Wasserturm einbezogen. Hierfür werden zunächst denkmalschutzgerechte Baumaßnahmen erforderlich sein«, verrät Rudnick. Sie wird das Projekt nicht alleine stemmen müssen, denn Teil der geförderten Maßnahme sind unter anderem auch zwei Projektstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen. Die Lüneburger Gedenkstätte hat den nächsten Meilenstein erreicht – mit viel Rückenwind von Land und Bund.


Information

„Aufgrund der finsteren Geschichte der Psychiatrischen Klinik Lüneburg hat die „Euthanasie“-Gedenkstätte eine überregionale Bedeutung für NS-Euthanasie und Psychiatrie. Die Lüneburger ‚Arbeitsgruppe Geschichte‘ (1998 bis 2001) trug bedeutend zur Konzeption bei. Seither tagt regelmäßig die eigens gegründete ‚Arbeitsgruppe Gedenkstätte‘, welche ehrenamtlich die Gedenkstätte betreibt. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände der PKL im ehemaligen Badehaus am Wasserturm.“
Quelle: Lünepedia – mehr 


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