Frau mit Kind. Foto: marcinjozwiak, Pixabay.

Gewalt in der Familie: Projekt Second Stage – Übergangswohnung

Eine Entlastung für das Frauenhaus und ein Schritt Richtung eigene Wohnung ist das Projekt „Second Stage“ von Landkreis und Hansestadt Lüneburg. Frauen mit Kindern, die im Frauenhaus Zuflucht gefunden hatten, können ab Anfang 2023 in Übergangswohnungen einziehen – als nächster Schritt in ein eigenständiges Leben.


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg
Am: 17.11.2022
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Vom Frauenhaus in die eigene Wohnung: Projekt Second Stage startet

Vom Frauenhaus einen Schritt in Richtung eigene Wohnung: Second Stage – der zweite Schritt in ein Leben ohne Gewalt. Dieses Projekt bringt die Hansestadt aktuell in enger Kooperation mit dem Frauenhaus Lüneburg und in Abstimmung mit dem Landkreis auf den Weg.

Das Wohnprojekt ist eine Ergänzung zum bestehenden Angebot des Frauenhauses, das in Trägerschaft des Vereins „Frauen helfen Frauen“ ist.

Übergangswohnungen für Frauen mit Kindern nach Aufenthalt im Frauenhaus

„Frauen, deren Bedarf an umfangreichem Schutz durch das Frauenhaus nicht mehr gegeben ist, erhalten die Möglichkeit, mit ihren Kindern in Übergangswohnungen zu ziehen“, erläutert Ute Simkes, Bereichsleiterin Integration und Teilhabe, die das Projekt von Seiten der Hansestadt betreut.

Diese Übergangswohnungen im Sinne einer „zweiten Stufe“ nach dem Frauenhaus hat die Hansestadt 2021 mit Fördermitteln des Bundes angekauft und anschließend saniert und hergerichtet – ab Anfang 2023 sollen sie für Frauen mit Gewalterfahrungen und deren Kinder bereit stehen.

Entlastung für das Frauenhaus Lüneburg

„In den Übergangswohnungen werden die Frauen weiterhin sozialpädagogisch begleitet und beraten“, betont Simkes. Ziel sei es, die Frauen bei ihrem Übergang zu einem eigenständigen, gewaltfreien Leben in einer eigenen Wohnung zu begleiten.

Gleichzeitig könne so das Frauenhaus entlastet werden, da die Verweildauer von Frauen dort verringert wird. In Lüneburg muss das Frauenhaus aus Kapazitätsgründen häufig Frauen abweisen. Denn Frauen bleiben, auch aufgrund fehlenden Wohnraums, oftmals lange im Frauenhaus.

In Planung: Neubau eines Frauenhauses mit mehr Wohnraum

Parallel zu dem Projekt „Second Stage“ plant der Verein „Frauen helfen Frauen“ daher in Abstimmung mit Hansestadt und Landkreis Lüneburg den Neubau eines Frauenhauses mit zusätzlichen Kapazitäten.

Um kurzfristig möglichst vielen Frauen eine sichere Bleibe zu bieten und sie individuell zu unterstützen, soll das Projekt „Second Stage“ vorerst 15 Jahre als Ergänzung zum Frauenhaus etabliert werden.

Anfang 2023 sollen die ersten Frauen bei Second Stage einziehen

Das Projekt „Second Stage“ wird angeschlossen an die „Präventionsstelle Wohnen“ im Bereich „Integration und Teilhabe“ der Hansestadt Lüneburg. Im Oktober 2022 wurde Personal für das Projekt eingestellt, so dass aktuell Konzeption und Verfahren ausgearbeitet werden. Anfang 2023 sollen die ersten Frauen einziehen können.

Den Kauf der Wohnungen hat der Bund mit 90 Prozent gefördert. Auch die Einrichtung wird in Teilen durch das Bundesfrauenministerium gefördert. Die verbliebenen Kosten teilen sich Stadt und Landkreis Lüneburg.

Den genauen Standort des Hauses benennt die Hansestadt Lüneburg aus Gründen des Schutzes und der Anonymität der zukünftig dort wohnenden Frauen nicht öffentlich.

Mehr Information und Kontakt

  • Für ein gewaltfreies Zuhause – Region Lüneburg: https://www.frauenhaus-lueneburg.de/biss-beratung-lueneburg/index.html
  • An wen kann ich mich wenden?
    • Bei Gefahr rufen Sie die Notrufnummer der Polizei: 110
      Auch, wenn Sie als Nachbarn oder Freunde Zeugen häuslicher Gewalt werden, wenden Sie sich bitte an die Polizei!
      Die Polizeibeamten schreiben ggf. eine Strafanzeige und senden einen Bericht an die BISS-Beratungsstelle. Wenn Kinder in der Wohnung leben, wird auch das Jugendamt informiert.
    • Das Frauenhaus Lüneburg bietet Frauen und ihren Kindern Schutz und Unterkunft vor körperlicher und seelischer Gewalt. Sie erhalten Beratung und Unterstützung auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
      Telefon bei Tag und Nacht: 04131 617 33
    • BISS – Beratung über Möglichkeiten, sich gegen häusliche Gewalt und Stalking zu wehren.
      Tel: 04131 2216 044
      mobil: 0171 3421 234
      info@biss-lueneburg.de
    • Rund um die Uhr erreichen Sie das bundesweite Hilfetelefon in 15 verschiedenen Sprachen kostenfrei unter Tel: 08000 116 016


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