Gewerkschaft FAU: Assistent*innen angemessen bezahlen – offener Brief ans Sozialamt Lüneburg

Als Unterstützung können Menschen mit Behinderung eine Assistenz für soziale Teilhabe beantragen, zum Beispiel für Freizeitgestaltung und Reisen. Bereits seit über einem Jahr hat das Sozialamt in Lüneburg nicht auf einen Budgetantrag reagiert, in dem eine Lohnsteigerung für die Assistenz beantragt wurde. Die Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen-Union (FAU) hat sich nun der Sache angenommen, fordert eine Antwort und die Bezahlung nach Tarif.

Mitteilung von: Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen-Union FAU Lüneburg – Am: 14.11.2024
Online: https://lueneburg.fau.org/ – Grafik: FAU Sharepic (angepasst)

Gewerkschaft FAU fordert angemessene Bezahlung für Assistent*innen

Menschen mit Behinderung haben die Möglichkeit bei unterschiedlichen Institutionen (Pflegekasse, Krankenkasse, Jugend- oder Sozialamt) Unterstützung zur Teilhabe in allen Bereichen zu beantragen. Durch sogenannte Assistent*innen können viele ihren Alltag selbstbestimmter gestalten.

Assistenz als Unterstützung zur Teilhabe für Menschen mit Behinderung

Assistenzgeber*innen springen da ein, wo die jeweiligen Assistenznehmer*innen Mithilfe benötigen. Braucht eine Person zum Beispiel Unterstützung beim Anziehen, entscheidet sie, wie genau diese aussehen soll. Statt „Behandlungen passiv an sich geschehen [zu] lassen“ wie es in Ernst Klees „Behindert“ heißt, bestimmen Menschen mit Behinderung so selbst über ihren Körper und ihr Leben.

Leider wird vielen diese Möglichkeit, von ihrem Recht Gebrauch zu machen, über Umwege erschwert. So hat das Sozialamt in Lüneburg mehr als ein Jahr nicht auf einen Budgetantrag reagiert, mit dem ein*e Assistenznehmer*in ihre Assistenzgeber*innen normalerweise bezahlt. Geld hat das Amt weiter ausgezahlt, die Wünsche nach einer angemessenen Lohnsteigerung aufgrund von Inflation und gestiegenen Kosten wurden allerdings vollständig ignoriert – trotz mehrfacher Nachfragen von verschiedener Seite.

Basisgewerkschaft FAU Lüneburg fordert Antwort und Bezahlung nach Tarif

Die Betroffenen haben sich nun an die Freie Arbeiter*innen-Union gewendet. Die Basisgewerkschaft FAU Lüneburg fordert eine zügige Beantwortung des Schreibens sowie eine Bezahlung nach TVÖD-P (Pflege) Gr. P6 Stufe 2, wie das unten angefügte Schreiben vom November 2024 zeigt.

Mehr Information und Kontakt

• Kontakt: faulg-kontakt@fau.org
• Online: https://lueneburg.fau.org/
• Lüne-Blog: Für die Würde im Job: Gewerkschaft FAU berät in Kaltenmoor und Kreideberg – 29.08.2024
  Probleme mit dem Chef, Fragen zur Gehaltsabrechnung? Zweimal im Monat bietet die Gewerkschaft Freie Arbeiter*innen-Union (FAU) eine kostenlose Sprechstunde, einmal im Stadtteil Kaltenmoor, einmal am Kreideberg. Arbeitnehmer*innen und Erwerbslose finden hier Beratung und Unterstützung. Bei der Beratungsstelle für mobile Beschäftigte in Lüneburg gibt es Hilfe für Arbeitende aus anderen Ländern.

Offener Brief an das Sozialamt Lüneburg

Anschreiben Sozialamt Lüneburg: Stundenlohn bei Assistenz, November 2024

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