
ver.di zum Busverkehr in Lüneburg: Wie weiter für Beschäftigte der KVG? Politik gefordert
Rund 100 KVG-Beschäftigte werden ab 1. Januar 2026 im Auftrag des landkreiseigenen Unternehmens MOIN unterwegs sein. Für die anderen 350 Beschäftigten der KVG, die bisher auf den 13 Stadtbuslinien im Einsatz sind, ist die Zukunft unklar. Und: Während die KVG gute Manteltarifverträge vorweisen kann, droht bei Mitbietern womöglich der Abbau von Standards. „Die Politik ist jetzt in der Verantwortung, faire Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten verbindlich sicherzustellen“, so Stefanie Klaus, zuständige Gewerkschaftssekretärin bei ver.di.
Mitteilung von: ver.di Niedersachsen -Bremen – Am: 2. September 2025
Online: https://hannover-heide-weser.verdi.de/ – Foto: Lüne-Blog.
ver.di zum ÖPNV in Lüneburg: Beschäftigte der KVG brauchen endlich klare Perspektiven
Mit wachsender Besorgnis blickt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die aktuelle Entwicklung im Lüneburger ÖPNV. Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt die Mobilitätsinfrastruktur und -betriebs GmbH (MOIN) den Busbetrieb für den Landkreis Lüneburg. Um ergänzende Fahrleistungen anbieten zu können, benötigt die GmbH weitere Subunternehmen.
100 Arbeitsplätze gesichert – 350 Beschäftigte vor unklarer beruflicher Zukunft
Nach einem Vergleich vor der Vergabekammer konnte die ehemalige Betreiberin des ÖPNV, die KVG Lüneburg, zwar ein Los bekommen und so rund 100 Arbeitsplätze sichern. Doch für die übrigen rund 350 Beschäftigten bleibt die berufliche Zukunft weiterhin offen. „Die Beschäftigten brauchen endlich verbindliche Planungssicherheit – und zwar nicht nur für einen Teil der Belegschaft, sondern für alle Kolleginnen und Kollegen“, sagt Stefanie Klaus, zuständige Gewerkschaftssekretärin.
„Bisher kursieren zwar verschiedene Ideen, doch für die Kolleginnen und Kollegen ist nach wie vor unklar, was das konkret für ihre Arbeitsplätze bedeutet. Es kann nicht sein, dass öffentliche Aufgabenerfüllung zur Lotterie für die Beschäftigten wird. Daseinsvorsorge muss Verlässlichkeit bedeuten – für die Fahrgäste genauso wie für die Belegschaften“, so Klaus.
Abbau von Standards bei Mitbietern?
Bereits mehrfach hatte ver.di auf die Risiken der ÖPNV-Ausschreibung durch die kreiseigene MOIN hingewiesen. Diese Befürchtungen bestätigen sich nun: Während die KVG gute Manteltarifverträge vorweisen kann, sind bei einigen Mitbietern bislang nur die Entgelte tariflich geregelt. Damit droht in Teilen des neuen Verkehrs ein Abbau von Standards, die die Beschäftigten über Jahrzehnte gemeinsam erkämpft haben.
„Die Politik ist jetzt in der Verantwortung, faire Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten verbindlich sicherzustellen“, sagt Klaus weiter. „Ohne klare tarifliche Absicherung und gesicherte soziale Standards wird ein stabiler und verlässlicher Nahverkehr in Lüneburg nicht funktionieren.“
Sicherheit, faire Arbeitsbedingungen und tarifliche Absicherung verbindlich regeln
Der neue Verkehr soll bereits zum 1. Januar 2026 starten – ein sportlicher Zeitplan, der die Unsicherheiten für die Beschäftigten zusätzlich verschärft. ver.di fordert daher, dass noch vor Betriebsstart verbindliche Regelungen geschaffen werden, die Sicherheit, Perspektive und faire Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten garantieren.
Mehr Information und Kontakt
- ver.di Bezirk Hannover-Heide-Weser: https://hannover-heide-weser.verdi.de/
Mehr bei Lüne-Blog
- MOIN vergibt Subunternehmer-Leistungen für Busbetrieb ab 2026 – 29.08.2025
Ab 1. Januar 2026 trägt die MOIN, das kreiseigene kommunale Verkehrsunternehmen, die Verantwortung für den Busverkehr im Landkreis Lüneburg. Knapp 7 Millionen Wagenkilometer übernehmen künftig vier Unternehmen: KD-Reisen, eine Bietergemeinschaft aus RBB und IRRO-Reisen, KVG Stade GmbH & Co. KG und Elite Traffic GmbH. - Gewerkschaft ver.di: Sorge über geplante Ausschreibung des Busverkehrs im Landkreis Lüneburg – 26.06.2024
Ab Januar 2026 will die Verkehrsgesellschaft MOIN den Busverkehr im Landkreis Lüneburg übernehmen. Dieser Zeitplan ist sehr ambitioniert und darf nicht auf Kosten von Fahrgästen und Beschäftigten gehen, fordert die Gewerkschaft ver.di. Auch beim Einsatz von Subunternehmen sollen gleiche Arbeitsbedingungen und gleiche Entlohnung gelten. In einem offenen Brief fordert die Gewerkschaft, die Tarifbindung sicherzustellen und Arbeits- und Sozialstandards einzuhalten.

Foto: Hansestadt Lüneburg. KVG-Bus an der Haltestelle am Ochsenmarkt.
Lünepedia: Busverkehr
m Stadtgebiet betreibt der zuständige Verkehrsbetrieb KVG insgesamt 13 Stadtbuslinien. Das City-Ticket der Deutschen Bahn ist für den gesamten Stadtverkehr gültig. Die ländliche Anbindung erstreckt sich über eine Vielzahl weiterer Linien, die den gesamten Landkreis abdecken. Im gesamten Landkreis gelten die Tarife des HVV.
Stand: September 2025
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Busverkehr
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