Foto: Bündnis90 / Die GRÜNEN, Kreisverband Lüneburg. Schlafendes Baby.

Grüne Lüneburg: Rahmenbedingungen rund um die Geburt verschlechtern sich

Weil sich Geburten für Kliniken nicht rechnen, besteht die Gefahr, dass künftig weitere Kreißsäle wegfallen. Auch ist die gute Betreuung durch Hebammen nicht zuverlässig gegeben. Darauf weist der AK Frauen* und Gleichstellung der Lüneburger Grünen anlässlich des Welthebammentages am 5. Mai hin.


Mitteilung von: Bündnis90 / Die GRÜNEN Kreisverband Lüneburg
Am: 06.05.2022
Foto: Bündnis90 / Die GRÜNEN Kreisverband Lüneburg. Baby.


Mehr Geburten, weniger Kreißsäle – Flächendeckende Versorgung verschlechtert sich

Anlässlich des Welthebammentages am 5. Mai möchte der Arbeitskreis Frauen* und Gleichstellung der Lüneburger Grünen auf die dramatischen/sich verschlechternden Rahmenbedingungen bei Geburten aufmerksam machen: Trotz steigender Geburtenraten schlossen und schließen immer mehr Kreißsäle.

Aufgrund der geplanten Novellierung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes könnten so beispielsweise in den kommenden zehn Jahren von den derzeit 168 Krankenhäusern in Niedersachsen etwa 30 bis 40 wegfallen. Eine Fahrtzeit von bis zu 45 Minuten zu den Schwerpunktversorger-Kliniken mit Geburtshilfe-Fachabteilungen wird für zumutbar angesehen.

Wegfall von Kreißsälen verschlechtert Versorgung von Frauen rund um die Geburt

„Es ist zu befürchten, dass sich mit dem Wegfall von weiteren Kreißsälen die flächendeckende Versorgung von Frauen und ihren Familien rund um die Geburt zusätzlich verschlechtert. Hier muss dringend gegengesteuert werden“, erklärt Franziska Berg.

Tanja Bauschke ergänzt: „Es ist empörend, dass schon der Eintritt in ein Leben für Mutter und Kind allein einem betriebswirtschaftlichen Schlüssel unterworfen wird, anstatt dem tatsächlichen Bedürfnissen von Mutter und Kind zu dienen!“

Geburten „rechnen sich nicht“ für eine Klinik

Hintergrund vieler Schließungen kleiner Kreißsäle ist, dass die sog. diagnosebezogenen Fallpauschalen für komplikationsarme Geburten die Betriebs- und Vorhaltekosten für Geburtshilfestationen kaum decken. Dies führt im Ergebnis dazu, dass sich Geburten für Kliniken einfach nicht „rechnen“.

Weit entfernt von 1:1-Betreuung während der Geburt

Hinzu treten unzureichende Arbeitsbedingungen für Hebammen und eine daraus folgende Personalnot. „Von dem im Koalitionsvertrag der Regierung vorgesehenen Personalschlüssel für eine 1:1-Betreuung durch Hebammen während der Geburt sind wir weit entfernt“, resümiert Ulrike Voigt. „Dabei ist es unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung, Familien rund um die Geburt zu unterstützen und bestmögliche Bedingungen zu schaffen.“


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