
Pilotprojekt: Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße vor der Grundschule wird „Schulstraße“
Ein neuer Baustein für mehr Verkehrssicherheit wird in Lüneburg getestet: Nach den Herbstferien wird die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße vor der Grundschule Im Roten Felde zu einer „Schulstraße“. Für Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen, gibt es spezielle „Elternhaltestellen“. Das Projekt ist zunächst für ein Jahr angelegt. Eine umfangreiche Auswertung der Maßnahmen ist für den Herbst 2026 geplant.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 08.10.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg.
Pilotprojekt startet: Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wird vor der Grundschule Im Roten Felde zur „Schulstraße“
Foto: Hansestadt Lüneburg. In der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße laufen die Vorbereitungen für das Projekt „Schulstraße“ bereits mit Markierungsarbeiten. Nach den Herbstferien gilt hier zwischen der Herder- und der Goethestraße dreimal am Tag ein Durchfahrtsverbot.
Ein neuer Baustein für mehr Verkehrssicherheit wird in Lüneburg getestet: Nach den Herbstferien wird die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße vor der Grundschule Im Roten Felde zu einer „Schulstraße“. Das soll die Sicherheit der Kinder zu den Bring- und Abholzeiten erhöhen und sie in ihrer eigenständigen Mobilität bestärken, indem die Schülerinnen und Schüler zur Schule radeln, rollern oder gehen – zumindest auf den letzten 100 Metern. Das Projekt ist zunächst für ein Jahr angelegt. Eine umfangreiche Auswertung der Maßnahmen ist für den Herbst 2026 geplant.
Was bedeutet „Schulstraße“?
Montags bis freitags ist die Straße in drei Zeitfenstern für den motorisierten Verkehr gesperrt:
- morgens zum Schulbeginn von 7:30 bis 8 Uhr,
- mittags zum Schulschluss von 12:45 bis 13:15 Uhr und
- nachmittags zum Ende der Ganztagsbetreuung von 15:15 bis 15:45 Uhr.
In diesen Zeiten ist die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zwischen Goethestraße und Herderstraße für Autos tabu. Linienbusse und Radfahrende können die Schulstraße jederzeit passieren. Anwohnende und Handwerker oder andere Dienstleister können die „Schulstraße“ mit einer Ausnahmegenehmigung ebenfalls passieren. „Hier bitten wir aber alle Betroffenen, die Sperrzeiten möglichst einzuhalten, um den Effekt der ‚Schulstraße‘ als temporär autofreier Bereich nicht zu beeinträchtigen“, sagt Maike Tesch aus dem Bereich Mobilität der Hansestadt.
Für Hol- und Bringverkehr: „Elternhaltestellen“ zum Aussteigen
Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen oder abholen, müssen sich ein wenig umstellen. Für sie gibt es Haltepunkte in der Goethestraße und in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße zwischen Herder- und Uelzener Straße – also jeweils außerhalb der „Schulstraße“. Diese sind entsprechend ausgeschildert.
„Wir möchten dazu ermutigen, dass Eltern ihre Kinder häufiger zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad zur Schule begleiten“, sagt Marvin Miekautsch, Bereichsleiter Schulen der Hansestadt und zuständig für die Schulwegsicherheit. „Wenn Kinder mit dem Auto gebracht werden, können Eltern sie an den ‚Elternhaltestellen‘ aussteigen lassen.“
Wie wird die Schulstraße kontrolliert?
Um die Fahrbahn in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße optisch und physisch einzuengen, werden die Schildertafeln mit den Sperrzeiten in Höhe der Einmündung zur Herderstraße links und rechts auf Sperrflächen aufgestellt. Zu Beginn wird das Projekt eng von der Polizei begleitet. Im weiteren Verlauf wird es immer wieder Stichprobenkontrollen geben und der Konktaktbeamte des Stadtteils wird regelmäßig vor Ort sein.
Für das Missachten des Durchfahrtverbots droht ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro. Wer in dem Sperrbereich parkt, muss mit 55 Euro rechnen. „Wir freuen uns, dass die ehrenamtlich tätigen Schulweglots:innen mit ihrer Präsenz vor Ort das Projekt zusätzlich unterstützen, und wir sind uns sicher, dass sie mit ihren gelben Warnwesten die Aufmerksamkeit für die ‚Schulstraße‘ erhöhen“, bestätigt Maike Tesch.
Hintergrund: Grundschulstandorte für Forschungsprojekt analysiert
Das zunächst für ein Jahr angelegte Projekt „Schulstraße“ ergänzt die allgemeinen Maßnahmen zur Schulwegsicherheit in der Hansestadt Lüneburg. Im Rahmen des bundesweiten Forschungsprojekts „Schulstraßen: Umsetzung und Evaluation“ der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat die Stadtverwaltung in einem ersten Schritt alle Grundschulstandorte in Lüneburg hinsichtlich ihrer Eignung analysiert. Schulen an Hauptverkehrsstraßen oder in Fußgängerzonen scheiden in der Regel aus.
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße wurde aufgrund mehrerer Faktoren ausgewählt: Es gibt dort eine angemessene Anzahl an Schüler:innen, gleichzeitig führt der Bring- und Holverkehr regelmäßig zu unübersichtlichen und konfliktträchtigen Situationen. Auch liegt der Standort abseits großer Gewerbegebiete, sodass Lieferverkehre nur eine untergeordnete Rolle spielen. Besonders hervorzuheben: Die Straße wird auch von einer Buslinie befahren – das stellt im Forschungszusammenhang einen interessanten Sonderfall dar.
Zunächst auf ein Jahr ausgelegt – Auswertung für Herbst 2026 geplant
Das Projekt ist auf mindestens ein Jahr angelegt, eine langfristige Verstetigung ist das Ziel der Hansestadt. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, beobachtet die Verwaltung die Situation laufend, um über die Fortführung oder nötige Anpassungen entscheiden zu können. Eine umfangreiche Auswertung der Maßnahmen ist für den Herbst 2026 geplant.
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Foto: Martin Schwanitz, PI Lüneburg (Archiv). Ehrenamtliches Engagement: Schulweglotsen helfen, dass Grundschulkinder sicher zur Schule kommen. Hier im Einsatz in Melbeck.
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