„Handlungsprogramm Fährverkehre Neu Darchau und Bleckede“ hat erfolgreichen Auftakt
Die einen wollen eine Brücke, die anderen die Fähre für die Elbquerung bei Darchau. Weil das mit der Brücke doch noch etwas dauern dürfte, haben die Verantwortlichen aus den betroffenen Landkreisen und Kommunen unter Leitung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Bauen am 14. November 2025 ein Handlungsprogramm verabredet, um – trotz unterschiedlicher Positionen – gemeinsam die Elbquerung kurzfristig zu verbessern.
Mitteilung von: Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen – Am: 17.11.2025
Online: https://www.mw.niedersachsen.de/ – Foto: Lüne-Blog.
Erfolgreicher Auftakt an der Elbe: Handlungsprogramm Fährverkehre Neu Darchau und Bleckede
Foto: Lüne-Blog. Die Elbfähre Tanja kommt an in Darchau.
Die Verbesserung der Fährsituation im Raum Bleckede/Darchau war Thema eines Treffens am Freitag, 14. November 2025, in Lüneburg. Unter Leitung von Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, wurde dabei die Grundlage für ein regionales Handlungsprogramm geschaffen. Beteiligt waren außerdem Verantwortliche des Amts für regionale Landesentwicklung Lüneburg, das Landwirtschaftsministerium und Zuständige aus dem kommunalen Bereich. Die Ergebnisse zeigen, dass ein sachlicher Austausch möglich ist – und dass die Region gemeinsam an einem Strang zieht.
Gemeinsames „Handlungsprogramm Fährverkehre Neu Darchau und Bleckede“
Das Programm mit dem Titel „Handlungsprogramm Fährverkehre Neu Darchau und Bleckede“ soll die Elbquerung kurzfristig verbessern und dabei die vorhandene Expertise vor Ort systematisch nutzen. Bei dem Treffen ging es um die gemeinsame Zielsetzung für einen verlässlichen Fährbetrieb, konkrete Maßnahmenvorschläge und die Verabredung der weiteren Zusammenarbeit.
In Arbeitsgruppen sollen nun bis zum Frühjahr 2026 konkrete Inhalte erarbeitet werden – zu einem verlässlichen Fährbetrieb, zu Tarifmodellen, Bezahlsystemen und der Instandhaltung der Fahrrinnen. Eine Abschlussveranstaltung ist für Mai 2026 geplant.
Neue Fähre in Bleckede fährt ab Frühjahr 2026, Förderung in Aussicht gestellt für Fähre Tanja II
Erste konkrete Schritte zur Verbesserung der Fährverbindungen sind bereits erfolgt. So hat der Landkreis Lüneburg für die Verbindung Bleckede/Neu Bleckede eine neue Fähre in Auftrag gegeben. Parallel dazu werden die Anleger mit Unterstützung des Landes ertüchtigt. Die Inbetriebnahme der neuen Fähre ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.
Auch der Landkreis Lüchow-Dannenberg und die Gemeinde Neu Darchau treiben die Beschaffung einer neuen Fähre für die Verbindung Neu Darchau/Darchau voran. Das Land Niedersachsen hat dafür eine Förderung aus dem Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz in Aussicht gestellt. Die Maßnahme ist bereits für das Jahresprogramm 2026 angemeldet.
Stimmen der Beteiligten
Wirtschafts-Staatsekretär Matthias Wunderling-Weilbier freut sich darüber, dass alle Beteiligten so gut und lösungsorientiert im Austausch sind: „Der Tag hat gezeigt, dass die Region bereit ist, gemeinsam an einer deutlichen Verbesserung der Situation zu arbeiten. Das ist ein starkes Zeichen für die Zukunft der Mobilität an der Elbe.“
Jens Böther, Landrat des Landkreises Lüneburg: „Als Übergangslösung – bis die Brücke in Darchau/Neu Darchau fertiggestellt ist – die Verfügbarkeit der Fährverbindung zu verbessern, ist dringend notwendig. Vor allem auf die sich in diesem Jahr dramatisch erhöhten Ausfallzeiten müssen wir im Sinne der Menschen in der Region Antworten finden. Das Gespräch dazu mit allen Beteiligten war ein vielversprechender Auftakt.“
Dagmar Schulz, Landrätin des Landkreises Lüchow-Dannenberg: „Wir arbeiten gemeinsam an einen Fährkonzept für die Menschen auf beiden Seiten der Elbe. Die notwendige Elbquerung für Berufstätige, Schülerinnen und Schüler, landwirtschaftlichen Verkehr sowie Tourismus soll durch engere Zusammenarbeit verbessert werden. Vor allem für die Menschen im Amt Neuhaus ist das eine wichtige Erleichterung im Alltag.“
Martina Weber, Abteilungsleiterin Raumordnung im Landwirtschaftsministerium: „Im Koalitionsvertrag der Landesregierung ist die Verbesserung der Fährverbindung mit innovativen Handlungsansätzen verankert. Für uns stellt sie keine Übergangslösung dar, sondern die realistischste, schnellste Lösung. Die vertrauensvolle Atmosphäre aller Beteiligten hat gezeigt, dass die Kommunen, die beiden Landkreise und die Landesregierung zwar differenzierte Haltungen haben, bei Gemeinsamkeiten aber zum Wohle der Menschen ins Handeln kommen.“
Dennis Neumann, Bürgermeister der Stadt Bleckede: „Die Stadt Bleckede begrüßt die Aufnahme konstruktiver Gespräche und Überlegungen, wie die beiden Fährverbindungen verbessert werden können. Ich versuche bereits seit geraumer Zeit dafür zu werben, dass beide Fährbetriebe Synergien und Optimierungen miteinander erörtern und auch umsetzen. Die Stadt Bleckede beteiligt sich mit vielen Ideen und Ansätzen zu diesem Thema und ich bin davon überzeugt, dass viele Chancen zur Verbesserung der Mobilität durch eine gemeinsame Fährenausrichtung für die Region bestehen.“
Andreas Gehrke, Bürgermeister der Gemeinde Amt Neuhaus: „Der Termin am Freitag zusammen mit dem Staatssekretär Wunderling-Weilbier zeigte, wie geeint bereits alle Verantwortlichen von der linken und rechten Elbseite an diesem Thema arbeiten. Es müssen nun die kurzfristigen Maßnahmen bestimmt werden, so dass eine Verbesserung der Elbquerung im Bereich Darchau und Neu Darchau erreicht werden kann. Besonders wichtig ist, dass die Förderung der Flachwasserfähre nicht in Behinderung zur Förderung der Elbbrücke vor Ort steht.“
Mehr zum Thema bei Lüne-Blog
- Landkreis Lüchow-Dannenberg: Förderantrag für Niedrigwasser-Fähre „Tanja III“ in Neu Darchau beschlossen – 08.10.2025
Am 29. September 2025 beschloss der Kreistag Lüchow-Dannenberg, Fördermittel für eine Niedrigwasser-Fähre in Neu Darchau zu beantragen. Diese soll die Elbfähre Tanja ersetzen, die bei zu geringem Wasserstand nicht fahren kann. Ein ähnliches Fahrzeug, die Niedrigwasser-Fähre „Amt Neuhaus-Bleckede“, wurde kürzlich in der Hitzler-Werft Lauenburg zu Wasser gelassen. Sie hat einen Tiefgang von nur 60 Zentimetern und soll ab März 2026 unterwegs sein. - Landkreis Lüneburg: Anhörung zur Elbbrücke Darchau am 25./26. September – BI: Vortreffen am 18. September 2025 – 08.09.2025
Planfeststellungsverfahren für die Elbbrücke Darchau: Am 25./26. September 2025 erörtert der Landkreis Lüneburg die rund 1400 vorliegenden Einwendungen und Stellungnahmen. - BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke“ zum „Bürgerdialog“ am 7. August 2025: Realität holt Pläne vom Brückenbau ein – 12.08.2025
Der Landkreis Lüneburg werde ab 2027 zwischen Darchau und Neu Darchau eine Elbbrücke bauen, so Bürgermeister Andreas Gehrke in seiner Einladung zum „Bürgerdialog“ in Neuhaus. Deutlich wurde jedoch: Es dürfte noch acht bis zehn Jahre dauern, bis der Landkreis alle Voraussetzungen für einen Brückenbau geschaffen hat. Inzwischen soll eine Niedrigwasserfähre für eine abgesicherte Elbquerung sorgen. Die BI „Ja zur Fähre – Nein zur Brücke e.V.“ berichtet – und wirft in einem kritischen Kommentar einen Blick auf die Ereignisse.

Foto: Heike Thies (Archiv). Fähre Tanja und der historische Raddampfer Kaiser Wilhelm aus dem benachbarten Lauenburg begrüßen sich anlässlich des Hafenfests in Neu Darchau am 9. August 2024.
![]()
Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Parteien, Verbänden und Zusammenschlüssen: https://luene-blog.de/ueber-uns/
Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:
![]() |
![]() |
![]() |


