Hansestadt-News: Grüne Oasen werden verstetigt – Bauvorbereitung Am Wienebütteler Weg
Über die provisorischen „Grünen Oasen“ in der Innenstadt wurde zwar viel diskutiert – aber genutzt wurden sie gern und viel. Nun bereitet die Hansestadt dafür ein Konzept vor. Beim Bauvorhaben Am Wienebütteler Weg starten die Bagger: Zunächst für Kanal- und Erschließungsarbeiten, Anfang 2025 soll dort der Bau von 340 Wohneinheiten beginnen.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg. – Am: 05./06.10.2023
Online: mehr – Fotos: Hansestadt Lüneburg.
Grüne Oasen haben sich bewährt: Stadt erarbeitet jetzt langfristiges Konzept
Grüne Oase vor dem Landgericht Lüneburg. Foto: Hansestadt Lüneburg.
Im Grünen sitzen und verweilen, sich vom Einkauf ausruhen oder eine Mittagspause einlegen – die Grünen Oasen in der Innenstadt haben sich aus Sicht der Hansestadt bewährt. „Die Sitzgruppen werden super angenommen“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch.
Vier provisorische Pflanz- und Sitzinseln in der Innenstadt
Insgesamt vier farbenfrohen Pflanz- und Sitzinseln hatte die Stadtverwaltung im Sommer in der Innenstadt aufstellen lassen. Diskutiert wurde in der Stadtgesellschaft vielfach über Optik und Material der Grünen Oasen – genutzt aber wurden die Verweilorte durchweg sehr gut.
„In ihrer jetzigen Form waren die Grünen Oasen vor vorne herein als Provisorien geplant“, erklärt Kalisch. Ziel sei es gewesen, schnell etwas auf die Beine zu stellen und die Innenstadt nach der Pandemie durch zusätzliche Treffpunkte zu beleben. Gleichzeitig sollten der Bedarf sowie mögliche gute Standorte ermittelt werden.
Konzept für längerfristige Möbel und Pflanzinseln entwickeln
„Wir werden jetzt ein Konzept erarbeiten für das langfristige Aufstellen von Möbeln und Pflanzinseln, die zum Verweilen einladen“, skizziert Kalisch. Dieses Konzept samt Kostenschätzungen, möglichen Finanztöpfen und Standorten in der Innenstadt wird Uta Hesebeck, Fachbereichsleiterin Tiefbau und Grün, möglichst zeitnah den politischen Gremien vorstellen.
„Mit den grünen Oasen verschönern wir nicht nur die Innenstadt und erhöhen hier die Aufenthaltsqualität, wir tun gleichzeitig etwas für das Mikroklima und bringen Vielfalt in sonst versiegelte Bereiche“, fasst Hesebeck die Vorzüge des Projekts zusammen.
Abbau in Vorbereitung – auf dem Marktplatz übergangsweise Bänke aufgestellt
Mit Blick auf den Winter werden die bestehenden Grünen Oasen jetzt sukzessive abgebaut. Der Standort am Marktplatz ist bereits für die Sülfmeistertage gewichen.
Da die Verweilzone dort insbesondere auch zu den Markttagen sehr gut angenommen wurde, lässt die Stadt hier rund um den Brunnen auf Wunsch von Marktbeschicker:innen und Lüneburg Marketing übergangsweise zusätzliche Bänke aufstellen.
Spätestens bis zum Start des Weihnachtsmarktes muss die Grüne Oase vor dem Landgericht ebenfalls abgebaut werden, da dieser Standort für den Toilettencontainer während des Marktgeschehens benötigt wird.
Mobiliar wird eingelagert – künftige Standorte werden abgestimmt
Noch etwas länger erhalten bleiben die Grünen Oasen in der Großen Bäckerstraße und in der Grapengießerstraße. Sie sollen weihnachtlich bepflanzt und erst Ende Dezember 2023 endgültig abgebaut werden. Die Liegestühle an allen Standorten wurden bereits eingesammelt, da sie nicht regentauglich sind.
Ab spätestens Januar 2024 bis zum Frühjahr werden alle Grünen Oasen eingelagert. Die Stadt stimmt sich aktuell dazu ab, wo diese im nächsten Frühjahr wiederaufgebaut werden könnten. Mögliche Standorte sind unter anderem Parks, öffentliche Plätze, Schulen oder Kitas.
Neubaugebiet Am Wienebütteler Weg: Erschließung startet mit Kanalbauarbeiten
Am Wienebütteler Weg wird gebaggert: Mit dem Neubau der Kanalisation beginnen ab sofort die Erschließungsarbeiten in dem künftigen Wohngebiet. Zum offiziellen Startschuss kamen Projektbeteiligte von Verwaltung, AGL, Avacon und beteiligten Baufirmen auf der Fläche im Nordwesten der Stadt zusammen.
„Der hier entstehende Wohnraum wird dringend benötigt“, machte Claudia Kalisch vor Ort deutlich. Umso wichtiger sei es, die vielen Schritte bis zur Baureife der ehemaligen Ackerfläche zügig und koordiniert umzusetzen.
Zeitplan: Vorbereitende Arbeiten – Bau der Mehrfamilienhäuser startet Anfang 2025
Stadtbaurätin Heike Gundermann skizzierte vor Ort den Zeitplan:
- Demnach starten zunächst die von der Abwasser, Grün und Lüneburger Service GmbH (AGL) beauftragten Arbeiten zur Herstellung der Entwässerungsanlagen in dem Wohngebiet. Dazu zählen neben einem großen Rückhaltebecken (rund 3000 Kubikmeter) Schmutz- und Regenwasserkanäle in einer Gesamtlänge von rund 3,6 Kilometern. Diese Arbeiten, die an die Arbeitsgemeinschaft der Firmen Föllmer Tief- und Straßenbau GmbH & Co. KG aus Melbeck und Post Rohrleitungsbau, Tiefbau und Baustoffhandel GmbH aus Dahlenburg vergeben wurden, sollen voraussichtlich bis zum Mai 2024 dauern.
- Im Anschluss wird die Stadt mit dem Bau des Kreisverkehrsplatzes in Höhe der MTV-Einfahrt (Ebelingweg) starten. Über diesen Kreisverkehr wird das künftige Wohngebiet verkehrlich erschlossen. „Wir werden die Baumaßnahme Anfang 2024 ausschreiben, um direkt nach dem Kanalbau starten zu können“, so Gundermann. Der Bau des Kreisverkehrsplatzes wird voraussichtlich rund drei Monate dauern. Parallel dazu wird die Hansestadt als Erschließerin und Projektsteuerin die weiteren Versorgungsträger koordinieren, darunter das kalte Nahwärmenetz der Avacon, den Strom, die Telekommunikation, Beleuchtung, Glasfaser und Trinkwasser.
- Zeitgleich dazu wird der Bereich Tiefbau die Gestaltung der Grün- und Spielflächen planen und vorbereitende Arbeiten umsetzen.
„Wenn alles planmäßig und ohne größere Komplikationen verläuft, kann der Bau der Mehrfamilienhäuser voraussichtlich Anfang 2025 starten“, so Gundermann.
Nutzung von Erdwärme zur Wärmeversorgung
In dem städtischen Wohngebiet wird die Hansestadt in Sachen Klimaschutz und Energieversorgung neue Wege beschreiten: Durch die Nutzung von Geothermie wird der Verzicht auf fossile Brennstoffe im Quartier ermöglicht.
Dafür entstehen im nahen Umkreis unterirdische Sondenfelder, in denen die Erdwärme „eingesammelt“ und in die Häuser zur dezentralen Wärmeversorgung geleitet wird. Dort findet dann die Erwärmung auf die geforderten Temperaturen statt.
„Eines der klimafreundlichsten Wohngebiete“
„Das hier ist eines der klimafreundlichsten Wohngebiete, die wir aktuell bauen“, erklärt Alfred Schaper, Geschäftsführer der Avacon Natur. Das durch die Avacon umgesetzte kalte Nahwärmenetz stelle für Anwohnende eine verlässliche und zukunftsweisende Versorgung dar.
Mit Regen-Rückhaltebecken zur Bewässerung
Auch die AGL leistet mit ihren Plänen für das Regenrückhaltebecken einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen: So wird es eine Anlage geben, die das Regenwasser speichert und verteilt.
„Damit wollen wir öffentliche Grünanlagen, Rasen- und Wiesenflächen bewässern“, erläutert AGL-Geschäftsführer Lars Strehse. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen der AGL im Neubaugebiet rund 4 Millionen Euro.
340 Wohneinheiten geplant, mindestens 30 Prozent mietpreisgebunden
Entstehen werden im künftigen Neubaugebiet Am Wienebütteler Weg rund 340 Wohneinheiten, davon 270 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und 70 Wohneinheiten in Form von Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Doppelhaushälften. Mindestens 30 Prozent der Wohnungen werden mietpreisgebunden sein.
Als Vorbereitung für die Grundstücksverkäufe werden aktuell Musterkaufverträge im Baudezernat erarbeitet. Sobald es hier einen neuen Stand gibt, werden diejenigen, die einen Zuschlag für ein Grundstück bekommen haben, von der Stadt über das weitere Verfahren informiert.
Normenkontrollantrag wurde abgelehnt
Die Erschließung des Neubaugebietes hatte sich lange Zeit aufgrund einer Normenkontrollklage verzögert. Erst im Mai dieses Jahres hatte der 1. Senat des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts den Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Am Wienebütteler Weg“ abgelehnt.
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