
Hansestadt-News: Rückblick auf Besuch in Naruto – Demokratiekonferenz mit neuen Vorhaben und Strategien
Gemeinsam Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen – darum ging es bei der gemeinsamen Demokratiekonferenz von Stadt und Landkreis Lüneburg am 8. Oktober 2025 mit rund 60 Teilnehmenden aus Verwaltung und Zivilgesellschaft. Neue Ideen und eine vertiefte Zusammenarbeit brachte die Delegation der Hansestadt vom Besuch in der japanischen Partnerstadt Naruto mit.
Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 17.10.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg.
I. Demokratiekonferenz 2025: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen.
Foto: Hansestadt Lüneburg. Bei der ersten gemeinsamen Demokratiekonferenz von Hansestadt und Landkreis Lüneburg am 8. Oktober 2025 ging es um die Frage, wie sich das demokratische, respektvolle Miteinander vor Ort stärken lässt.
Die jährliche Demokratiekonferenz der Hansestadt Lüneburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ fand in diesem Jahr erstmals gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg statt. Am 8. Oktober 2025 trafen sich rund 60 Teilnehmende aus verschiedensten Bereichen von Verwaltung und Zivilgesellschaft im Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide. Begrüßt wurden sie von Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Erste Kreisrätin Yvonne Hobro. Im Mittelpunkt des Nachmittags standen die drei Leitziele: Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen. V
Ambiguitätstoleranz: Unklarheiten und Widersprüche ertragen können
Wie umgehen mit gegensätzlichen Positionen? Prof. Dr. Ellen Kollender, Professorin für Inklusion und Diversität an der Leuphana Universität Lüneburg, stellte in ihrem Impulsvortrag die Fähigkeit der Ambiguitätstoleranz vor. Dabei geht es darum, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen ertragen und unterschiedliche Meinungen und Perspektiven akzeptieren zu können – ohne dabei aggressiv zu reagieren oder einseitig negativ oder positiv zu bewerten. Das sei eine wichtige Voraussetzung für ein respektvolles, demokratisches Miteinander. Komplexe gesellschaftliche Herausforderungen, so Kollender, erforderten auch komplexe, vielschichtige Antworten.
Toleranz und Zuhören als Voraussetzungen für ein demokratisches Miteinander
Yvonne Hobro unterstrich: „Toleranz bedeutet nicht, jede Haltung gutheißen zu müssen, sondern die Fähigkeit, andere Meinungen auszuhalten und sich sachlich mit ihnen auseinanderzusetzen – solange diese nicht menschenverachtend oder demokratiefeindlich sind.“
„Wir müssen einander wieder mehr zuhören – nicht, um dann unsere eigene Meinung noch vehementer zu vertreten, sondern um zu verstehen, woher die andere Person kommt, welche Erfahrungen sie geprägt haben, welche Sorgen sie hat“, wies Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch hin. „All die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Meinungen darf aber niemals Toleranz gegenüber Intoleranz, Gegeneinander, Hass und Hetze bedeuten.“
Handlungsstrategie von „Demokratie leben!“ weiterentwickelt
In der anschließenden Workshop-Phase arbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam daran, die Handlungsstrategie „Demokratie leben!“ weiterzuentwickeln. So sollen niedrigschwellige Begegnungsräume und Dialogformate zwischen Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven das demokratische, respektvolle Miteinander in der Stadtgesellschaft fördern. Diversity-Kompetenzen und Konfliktlösungsfähigkeiten für demokratische Aushandlungsprozesse sollen gestärkt werden.
Gefördert werden sollen insbesondere Menschen mit Diskriminierungserfahrungen und sozialen Herausforderungen. Und es gilt, Menschen zu erreichen, die sich „abgehängt“ fühlen oder zunehmend das Vertrauen in die Demokratie und die Chancen von Vielfalt verlieren.
- Landkreis Lüneburg: Demokratie leben!
Die Kreisverwaltung nimmt am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ teil und treibt seit Januar 2025 das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“ im Landkreis voran. Über die Partnerschaften für Demokratie werden zivilgesellschaftlich und demokratisch aktive Menschen und Organisationen, die sich in ihrem kommunalen Umfeld für die Demokratie engagieren, gestärkt. Die Umsetzung des Programms erfolgt in Kooperation mit der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung, die als externe Koordinierungs- und Fachstelle für den Landkreis fungiert. - Lawaetz-Stiftung: Lünebunt – für Vielfalt und Respekt in Lüneburg
Seit 2015 nimmt die Hansestadt Lüneburg am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend teil. Zuständig ist vor Ort die Koordinierungs- und Fachstelle (KuF) bei der Johann Daniel Lawaetz-Stiftung. Einrichtungen, die entsprechende Projekte durchführen, können hier Fördermittel beantragen. Ein Begleitausschuss ist für die strategische Planung zuständig, gibt wichtige Impulse zur Weiterentwicklung und entscheidet über die Projektförderungen. - Lawaetz-Stiftung: Ambiguität aushalten, Demokratie stärken – Demokratiekonferenz am 8. Oktober 2025
II. Lüneburg und Naruto: Partnerschaft geht neue Wege
Die deutsch-japanische Freundschaft zwischen Lüneburg und Naruto bekommt neue Impulse
Bei der diesjährigen Delegationsreise gab es neben den traditionellen Besuchen auch gemeinsame Arbeitseinheiten. Die Stadt Naruto hatte eigens ihr junges Strategieteam eingeladen, um mit der Lüneburger Delegation über Themen wie Stadtentwicklung und Bürger:innenbeteiligung ins Gespräch zu kommen.
Dieser fachliche Austausch soll künftig noch weiter vertieft werden: „Wir konnten viele Impulse mit nach Lüneburg nehmen: große, wie Ideen für den Bau eines Sportparks, und kleine, wie praktische Angebote im Bürgerservice, etwa Sehhilfen für Besucher:innen“, so die Oberbürgermeisterin. Beim Besuch des Pocari Sweat Stadiums, Heimat des Fußballklubs Tokushima Vortis, gab es so wertvolle Einblicke in die moderne Planung von Sportstätten.
Freude beim Kulturtag
Beim Kulturtag im Deutschen Haus erlebten die Teilnehmenden mit Oberbürgermeister Izumi und zahlreichen Bürger:innen einen Tag voller Begegnungen, Herzlichkeit und kulturellem Miteinander – gekrönt von bunten Luftballons mit Friedenswünschen, die in den Himmel stiegen.
„Es war wunderbar zu sehen, dass auch junge Menschen an der Freundschaft teilhaben. Unsere Jugenddelegation bleibt noch 14 Tage länger in Japan – vielleicht sind sie es, die eines Tages das 100-jährige Bestehen dieser Partnerschaft feiern werden“, hofft Claudia Kalisch am Ende der Reise, die durch die Deutsch-Japanische Gesellschaft zu Lüneburg (DJG) und die Hansestadt Lüneburg ermöglicht wurde.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Zu Besuch in Naruto im Oktober 2025. Hier besichtigt die Delegation aus Lüneburg das Pocari Sweat Stadium und erhält wertvolle Einblicke in die moderne Planung von Sportstätten. In der Bildmitte zu erkennen: Ehrenamtliche Bürgermeisterin Christel John, daneben OB Claudia Kalisch (etwas verdeckt) und Stadtrat Matthias Rink.

Foto: Hansestadt Lüneburg. Zu Besuch in Naruto im Oktober 2025: Bunte Luftballons mit Friedenswünschen lassen Kinder am Kulturtag im Deutschen Haus in den Himmel steigen. OB Claudia Kalisch freut sich über das fröhliche Treiben.
Lünepedia: Städtepartnerschaften
Lüneburg pflegt trotz seiner mittleren Größe zahlreiche Partnerschaften mit anderen Städten. Nach den Partnerstädten sind teils auch Orte in Lüneburg benannt, so der Scunthorpeplatz und der Clamart-Park.
Scunthorpe, Vereinigtes Königreich, seit 1960
Naruto, Japan, seit 1974
Clamart, Frankreich, seit 1975
Ivrea, Italien, seit 1988
Viborg, Dänemark, seit 1992
Tartu, Estland, seit 1993
Zusätzlich bestehen noch diverse innerdeutsche Partnerschaften, so zum Beispiel mit Kulmbach und Köthen.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Lüneburg#Städtepartnerschaften
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