Fotos: Hansestadt Lüneburg. Dr. Carola Rudnick (Mitte, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte) freut sich mit Erster Kreisrätin Yvonne Hobro (links) und Lüneburgs Bildungsdezernentin Gabriele Scholz (rechts) über die unterschriebene Zuschussvereinbarung.

Hansestadt und Landkreis Lüneburg unterstützen „Euthanasie“-Gedenkstätte

Die Bildungsarbeit der „Euthanasie“-Gedenkstätte auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg wird bis ins Jahr 2029 unterstützt. In einer Vereinbarung haben Hansestadt und Landkreis Lüneburg festgehalten, dass die Gedenkstätte bis dahin jährlich eine Förderung von 60.000 Euro bekommt. 


Mitteilung von: Hansestadt Lüneburg – Am: 10.09.2025
Online: https://www.hansestadt-lueneburg.de – Foto: Hansestadt Lüneburg.


Hansestadt und Landkreis Lüneburg unterstützen „Euthanasie“-Gedenkstätte mindestens bis 2029

Foto: Hansestadt Lüneburg. Dr. Carola Rudnick (Mitte, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte) freut sich mit Erster Kreisrätin Yvonne Hobro (links) und Lüneburgs Bildungsdezernentin Gabriele Scholz (rechts) über die unterschriebene Zuschussvereinbarung.

Um die Bildungsarbeit der „Euthanasie“-Gedenkstätte auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg nachhaltig sicherzustellen, haben Hansestadt und Landkreis Lüneburg beschlossen, die Einrichtung bis ins Jahr 2029 finanziell zu unterstützen. Am Mittwoch, 10. September 2025, unterzeichneten Dr. Carola Rudnick, Leiterin der „Euthanasie“-Gedenkstätte, Erste Kreisrätin Yvonne Hobro und Lüneburgs Bildungsdezernentin Gabriele Scholz dazu eine Zuschussvereinbarung. Darin ist festgehalten, dass die Gedenkstätte bis 2029 jährlich eine Förderung von 60.000 Euro bekommt. Hansestadt und Landkreis zahlen diese Summe zu gleichen Teilen.

OB Claudia Kalisch: Verantwortung aus der Geschichte heute gerecht werden

„Ich erinnere an die Worte des Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer, der sagte: ‚Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.‘ Die Bildungsarbeit der Gedenkstätte trägt maßgeblich dazu bei, dieser Verantwortung gerecht zu werden“, sagt Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. „Mit der langfristigen Förderung setzt die Hansestadt Lüneburg ein klares Zeichen.“

Landrat Jens Böther: Gedenkstätte im Bewusstsein der Menschen verankern

Landrat Jens Böther betont: „Als Landkreis Lüneburg tragen wir Verantwortung dafür, dass die wertvolle Aufklärungs- und Bildungsarbeit der Gedenkstätte weiter fortgesetzt werden kann. Diese Gedenkstätte muss nicht nur erhalten bleiben, sie muss weiter im Bewusstsein der Menschen verankert werden. Das geht nur mit kontinuierlicher Arbeit und kontinuierlicher finanzieller Unterstützung, für die sich der Kreistag des Landkreises Lüneburg ausgesprochen hat.“

Dr. Carola Rudnick: Förderung als Zeichen der Wertschätzung

Dr. Carola Rudnick ist sich sicher: „Für Demokratielernen benötigt es Orte wie unsere, die aber nur dann nachhaltige historisch-politische Bildungsarbeit machen können, wenn sie die Mittel dafür haben.“ Mit Blick auf die nun unterzeichnete Zuschussvereinbarung ergänzt sie: „Die institutionelle Förderung unserer Gedenkstätten- und Bildungsarbeit durch die Kommunen empfinden wir daher als Ausdruck großer Wertschätzung unserer Arbeit. Wir sind dankbar und froh, dass auf diese Weise der Betrieb des Dokumentations- und Bildungszentrums abgesichert wird.“

Hintergrund: „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg

Die „Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg erinnert an die Ermordung von rund 2.000 Erkrankten – insbesondere Kinder, Jugendlich und Erkrankte ausländischer Herkunft – sowie an die Zwangssterilisation von mindestens 820 Personen. Jährlich nutzen mehr als 2.000 Teilnehmende das bis zu dreitägige Fortbildungs- und Seminarangebot. In ihrem Bildungszentrum widmet sich die Gedenkstätte auch menschenrechts- und demokratiebezogenen Themen, wofür sie vom Land Niedersachsen als „Ausgezeichneter Lernort für Demokratiebildung“ ausgezeichnet wurde. Seit 1. September 2025 bietet das Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung LEBENSWERT auch für Einzelbesucher:innen und Interessierte ein zusätzliches Bildungsangebot.

Mehr bei Lüne-Blog

  • Neue Schüler*innen-Guides informieren über Lüneburg im Nationalsozialismus – 28.01.2025
    Sie dürfen stolz auf sich sein – die neuen Schüler*innen-Guides der Wilhelm-Raabe-Schule. Ab sofort führen sie selbständig Interessierte durch die Innenstadt Lüneburgs und das PKL-Gelände und klären auf, was hier zur Zeit des Nationalsozialismus geschah. Für Einzelpersonen finden monatlich offene Rundgänge statt. Gruppen können die Führungen buchen.
Schüler-Guides der Wilhelm-Raabe-Schule Lüneburg, Januar 2025. Foto: Leander Kessler.

Foto: Leander Kessler. Die neuen Schüler*innen-Guides der Wilhelm-Raabe-Schule mit ihren Zertifikaten: Von links in der 1. Reihe: Anna Ex, Lia Krüger, Yara Elena Schreyer, Jakob Rentz, Melanie Cherubim (Lehrkraft). In der 2. Reihe: Anne Nitzpon (Lehrkraft), Dr. Carola Rudnick (Gedenkstätte) und Maren Hansen (Geschichtswerkstatt). Nicht auf dem Foto: Fotograf Leander Kessler.

Lünepedia: Psychiatrische Klinik Lüneburg

Die Psychiatrische Klinik Lüneburg, eine gemeinnützige GmbH (Abkürzung: PKL, ehemals Niedersächsisches Landeskrankenhaus Lüneburg), ist das städtische Fachkrankenhaus der niedersächsischen Hansestadt Lüneburg für Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Forensische Psychiatrie und Forensische Psychotherapie.

Im Zuge der „Rassenhygiene“ der NS-Politik wurden ab Herbst 1939 schrittweise vermehrt „Euthanasie-Erlaubnisse“ erlassen. In keiner anderen niedersächsischen Anstalt kamen so viele minderjährige Patienten im Zuge der „Aktion T4“ (Codename einer Aussonderungsaktion und „planwirtschaftlichen Verlegung“ von Patienten mit verschiedensten Behinderungen mit reichsweit über 70.000 Morden an Anstaltspatienten) ums Leben.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Psychiatrische_Klinik_Lüneburg

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