
Große Hochwasser-Übung an der Elbe – 300.000 Euro Förderung für „Kompetenzzentrum Wasser“
Hochwasser an der Elbe war das Ausgangsszenario für eine großangelegte Katastrophenschutzübung im Landkreis Lüneburg am 17. Mai 2025. Ein neues „Kompetenzzentrum Wasser“ beim Wasserforum e.V. in Lüneburg fördert die EU mit rund 300.000 Euro. Für die Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland sollen hier Wissen gebündelt, Akteure vernetzt und Projekte angestoßen werden.
Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 20.05.2025
Online: mehr – Foto: Landkreis Lüneburg
Hochwasserübung an der Elbe: Katastrophenschutz-Stab probt den Notfall
Foto: Landkreis Lüneburg. Bei der Katastrophenschutz-Übung am 17. Mai 2025: Von links – Sascha Westermann (Fachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis Lüneburg), Landrat Jens Böther, Stefan Ostermann (Leiter der Technischen Einsatzleitung) und Erste Kreisrätin Yvonne Hobro.
Eine bedrohliche Hochwasserlage an der Elbe: Zwischen Bleckede und Hohnstorf steigen die Pegelstände dramatisch. Um 7:30 Uhr ruft Landrat Jens Böther den Katastrophenfall aus – mehr als 4.500 Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden. Was wie ein akuter Ernstfall klingt, war zum Glück diesmal nur das Ausgangsszenario für eine umfassende Katastrophenschutzübung am Samstag, 17. Mai 2025, in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Scharnebeck.
Zusammenwirken von Einsatzkräften aus Verwaltung, Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr
Rund 100 Einsatzkräfte aus Verwaltung, Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie Verbindungsbeamte von Polizei, Technischem Hilfswerk und Bundeswehr arbeiteten eng zusammen. Ziel der Übung war es, Abläufe und Entscheidungswege zu testen und weiter zu optimieren – für ein effektives und schnelles Handeln im Ernstfall.
„Im Katastrophenfall kümmern wir uns um die Versorgung der Bevölkerung, informieren die Öffentlichkeit und koordinieren die Einsatzkräfte“, erklärt Sascha Westermann, Fachgebietsleiter für Brand- und Katastrophenschutz beim Landkreis Lüneburg. „Gerade bei Hochwasser zählt jede Minute – unsere Prozesse müssen reibungslos funktionieren. Die Menschen im Landkreis verlassen sich darauf, dass wir im Notfall vorbereitet sind.“ Das letzte Hochwasser ereignete sich 2013 mit rund 4.100 aktiven Einsatzkräften. Am wahrscheinlichsten sind für den Landkreis Lüneburg vier Szenarien: Hochwasser, Waldbrand, Sturm oder Stromausfall.
Aufgaben auf Teams verteilt
Die Mitglieder des Katastrophenschutzstabes und der Technischen Einsatzleitung wurden in Teams aufgeteilt, um ihre Aufgaben effizient zu bewältigen. Auf Monitoren konnten die Beteiligten die sich entwickelnde Lage an den Deichen verfolgen. Regelmäßige Lagebesprechungen ermöglichten eine enge Abstimmung aller Beteiligten.
Ein besonderer Fokus der Übung lag auch auf der Kommunikation mit der Bevölkerung: Wo können sich Betroffene melden? Wie werden sie über Gefahrenlagen informiert? Im Szenario wurde etwa eine telefonische Notfallnummer für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Auch die Zusammenarbeit mit den lokalen Deichverbänden spielte eine wichtige Rolle: Gemeinsam mit dem Artlenburger Deichverband sowie dem Neuhauser Deich- und Unterhaltungsverband sicherten Einsatzkräfte im Rahmen der Übung simuliert die Deiche.
Auswertung und Aufnahme der Ergebnisse in Einsatzpläne
Im Anschluss an die Übung findet nun eine differenzierte Auswertung statt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Sonderpläne für den Katastrophenschutz des Landkreises Lüneburg ein. „So stellen wir sicher, dass wir im Ernstfall bestmöglich vorbereitet sind“, sagt Sascha Westermann.
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- Niedersachsen: 29 Millionen für Deicherhöhung und neues Siel- und Schöpfwerk – Hochwasserschutz als zentrale Aufgabe – 15.03.2025
Für die Deicherhöhung zwischen Penkefitz und Wussegel und ein neues Siel- und Schöpfwerk „Taube Elbe“ stellen Bund und Land Niedersachsen knapp 29 Millionen Euro bereit. Auch die Finanzierung des notwendigen Deichneubaus bei Neu Darchau/Katemin sagte Umweltminister Christian Meyer zu. Hochwasserschutz ist angesichts der Klimakrise eine notwendige Investition in die Zukunft, ist sich die rotgrüne Landesregierung einig. - Alarm beim Hochwasserschutz: „Dem Land ist die Lage vor Ort nicht bewusst“ – 03.11.2024
Hochwasser an der Elbe: Am 26. Oktober 2024 probte der Katastrophenschutz-Stab im Landkreis für den Ernstfall. Alarm schlagen die Landkreise Harburg und Lüneburg und die betroffenen Deichverbände nach der diesjährigen Herbstdeichschau. Sie sehen erheblichen Handlungsbedarf und fordern vom Land Niedersachsen dringend mehr Personal und Mittel.
Kompetenzzentrum Wasser: 300.000 Euro für nachhaltige Wassernutzung in der Region
Klimawandel, längere Trockenperioden und steigende Anforderungen an die Trinkwasserversorgung erfordern Lösungen vor Ort. Eine neues „Kompetenzzentrum Wasser“ beim Wasserforum e.V. in Lüneburg soll solche Lösungen für die Zukunftsregion Elbtalaue‑Heide‑Wendland liefern. Die EU fördert das Vorhaben mit rund 300.000 Euro. Am Mittwoch, 7. Mai 2025, wurde im Lüneburger Wasserturm der Förderbescheid durch das Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg (ArL) übergeben.
Wissen bündeln, Akteure vernetzen und Projekte anstoßen
Das Kompetenzzentrum wird Wissen bündeln, Akteure vernetzen und innovative Projekte anstoßen – ein wichtiges Signal für den verantwortungsvollen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. „Die Zukunftsregion Elbtalaue‑Heide‑Wendland macht sich stark für eine nachhaltige Zukunft und ein gemeinsames Handeln. Das Kompetenzzentrum Wasser ist dafür ein erster, zukunftsweisender Baustein, um den Herausforderungen des Klimawandels mit konkreten Lösungen vor Ort zu begegnen. Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung der EU den offiziellen Auftakt feiern können“ sagt Janna Hoveida, Fachdienstleiterin für Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaft vom Landkreis Lüneburg.
Schutz des Grundwassers im Mittelpunkt
Im Fokus des Kompetenzzentrums stehen die Förderung der Grundwasserneubildung und die nachhaltige Entlastung des Grundwasserhaushaltes. Dabei werden auch Maßnahmen aus dem Integrierten Wassermanagementkonzept (IWAMAKO) umgesetzt und betreut. Zukünftig soll das Zentrum als Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Wassermanagement dienen und weitere Partner aus Verwaltung, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft motivieren, sich aktiv einzubringen. Auftretende Fragen zur Umsetzung von Maßnahmen und zu möglichen externen Förderungen werden durch das Kompetenzzentrum beantwortet.
Förderung zunächst für drei Jahre – mögliche Zusammenarbeit mit Kreis Lüchow-Dannenberg
Das Projekt „Kompetenzzentrum Wasser“ wird zunächst für drei Jahre gefördert. Eine anschließende Fortführung der Zusammenarbeit ist bereits in Planung. Der Landkreis Lüchow-Dannenberg arbeitet derzeit intensiv an einem regionalen Wasserversorgungskonzept. Hier könnte es ebenfalls zu einem Wissenstransfer und einer engen Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Wasser kommen.
Hintergrund: Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland
Die „Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland“ ist Teil des niedersächsischen Förderprogramms „Zukunftsregionen in Niedersachsen“, das mit EU-Strukturfondsmitteln unterstützt wird. Die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg sowie die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue bilden gemeinsam eine von 14 Zukunftsregionen. Ziel ist es, die Region als Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Dafür steht ein Budget von rund 6 Millionen Euro zur Verfügung, das in den Handlungsfeldern „Kultur und Freizeit“ sowie „Biologische Vielfalt und funktionierende Naturräume“ eingesetzt wird.
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- Klimawandel widerstehen mit blau-grüner Infrastruktur: Workshop am 27. September 2024 – 20.09.2024
Die Gestaltung der „blau-grünen“ Infrastruktur – also der örtliche Umgang mit Wasser und Vegetation – entscheidet mit darüber, wie hart Starkregen und Hitzeperioden einen Ort treffen. Am Freitag, 27. September 2024, laden Wasserforum und Leuphana Universität ein zum Workshop „Wege zur Umsetzung blau-grüner Infrastruktur“. Ziel ist, alle, die in Lüneburg mit diesen Themen zu tun haben, zusammenzubringen und Wege zur Umsetzung zu entwickeln. - „Quo vadis, Wasser?“ – Wasserforum Lüneburg e.V. tagte in Adendorf – 08.10.2023
Mitglieder aus Industrie, Landwirtschaft, Stadt, Landkreis, Wissenschaft, Wasserversorgung, Kommunen, Bildungseinrichtungen und Bürgern haben sich im Wasserforum Lüneburg e.V. zusammengeschlossen. Ziel ist der Erhalt der Ressource Wasser. Am 27. September 2023 fand die vierte Mitgliederversammlung statt unter Leitung von Stefan Bartscht, Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Landkreis Lüneburg

Foto: Landkreis Lüneburg. Anja Penk, stv. Dezernatsleiterin des ArL Lüneburg, überreicht Thomas Meyer, Vorstandsvorsitzender des Wasserforum e.V., den Förderbescheid für das neue „Kompetenzzentrum Wasser“ am 7. Mai 2025.
Lünepedia: Wasserforum
Das Wasserforum Region Lüneburg e.V. setzt sich für den Erhalt der lebenswichtigen Ressource Wasser mit einem Schwerpunkt auf dem Schutz des Grundwassers, der Umwelt und des Klimas ein. Der Verein verbindet Mitglieder aus Industrie, Landwirtschaft, Stadt, Landkreis, Wissenschaft, Wasserversorgung, Kommunen, Bildungseinrichtungen und Bürgern, um integrative, ganzheitliche und effektive Konzepte zu entwickeln und das Thema Wasser langfristig in den Fokus zu rücken. Hauptziel ist, zukünftigen Generationen eine lebenswerte Zukunft mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.
Landrat Jens Böther und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch fungieren als Schirmherren. Vorsitzender ist Thomas Meyer, Geschäftsführer von Avacon Wasser. Unterstützt wird er von Stefan Bartscht, Leiter des Fachbereichs Umwelt beim Landkreis Lüneburg, und Thomas Maack, Bürgermeister von Adendorf. Das Wasserforum gibt es seit 2022. Auch der Verein Unser Wasser ist Mitglied im Wasserforum.
Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Wasserforum
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