Hochwasserschutz an der Elbe. Foto: Michael Charles de Beaulieu.

Niedersachsen: 29 Millionen für Deicherhöhung und neues Siel- und Schöpfwerk – Hochwasserschutz als Zukunftsaufgabe

Für die Deicherhöhung zwischen Penkefitz und Wussegel und ein neues Siel- und Schöpfwerk „Taube Elbe“ stellen Bund und Land Niedersachsen knapp 29 Millionen Euro bereit. Auch die Finanzierung des notwendigen Deichneubaus bei Neu Darchau/Katemin sagte Umweltminister Christian Meyer zu. Hochwasserschutz ist angesichts der Klimakrise eine notwendige Investition in die Zukunft, ist sich die rotgrüne Landesregierung einig.


Mitteilung von: Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz – Am: 10.03.2025
Online: https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/ – Foto: Hochwasserschutz an der Elbe. Michael Charles de Beaulieu


Umweltministerium: Spatenstich für Deicherhöhung –  Finanzierung für Deichneubau Neu Darchau/Katemin zugesagt

Mit einem gemeinsamen Spatenstich haben Umweltminister Christian Meyer und Verbandsvorsteher Willi Fabel vom Dannenberger Deich- und Wasserverband am 10. März 2025 das offizielle Startsignal für eine weitere wichtige Deicherhöhung an der Elbe gegeben. Der Elbdeich zwischen Penkefitz bis Wussegel im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird auf einer Länge von rund drei Kilometern um bis zu 1,15 Meter auf eine Deichhöhe von 17,24 bis 17,53 Meter erhöht. Neu errichtet wird auch das Siel- und Schöpfwerk „Taube Elbe“. Beide Maßnahmen an der Elbe fördern Bund und Land mit zusammen rund 28,93 Millionen Euro.

Umweltmister Christian Meyer: Wahrscheinlichkeit für Hochwasserereignisse steigt

„Wir befinden uns mitten in der Klimakrise. Mit steigenden Pegelständen an der Küste und im Binnenland sowie häufigerem Starkregen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Hochwasserereignisse auch an unseren Flüssen“, sagte Umweltmister Christian Meyer. „Nicht nur die Flutkatastrophe an der Ahr, sondern auch das Elbhochwasser im Sommer 2013 und das Weihnachtshochwasser vor gut einem Jahr haben uns die Gefahren drastisch vor Augen geführt. Neben dem Klimaschutz gehört die Klimafolgenanpassung und damit die Stärkung des Hochwasserschutzes zu unseren zentralen Anliegen.

Die Maßnahmen hier am Elbdeich sind wichtige Schritte, um die Menschen hinter dem Deich sowie ihr Hab und Gut besser und dauerhaft vor drohendem Hochwasser zu schützen. Denn der Abschnitt bei Wussegel gilt als große Schwachstelle innerhalb des Deichschutzes im Landkreis“, so Meyer.

Deichverband: Bürokratieabbau und mehr finanzielle Unterstützung

Wille Fabel, Verbandsvorsteher des Bauträgers Dannenberger Deich- und Wasserverband, kritisierte, die Planungszeiten der einzelnen Bauabschnitte bis zum tatsächlichen Baubeginn hätten viel zu lange gedauert.  „Hochwasserschutz auf vorhandener Trasse muss in Zukunft einfacher werden, wir brauchen hier einen echten Bürokratieabbau“ sagte Fabel. Zudem seien die Deichverbände für die Unterhaltung der Ersatz- und Ausgleichsflächen zuständig. Er erwarte vom Land die Übernahme der Kosten für Pflege und Unterhaltung oder eine zeitliche Beschränkung. „Wir sind ja nicht allein die Verursacher des Klimawandels und der entstehenden Hochwässer“, so Fabel.

In Bezug auf Genehmigungs- und Planungszeiten und die finanzielle Unterstützung konnte Minister Meyer auf die großen Fortschritte bei der Stärkung etwa der zuständigen Behörden verweisen: „Das Land hat mit dem Haushalt 2025 den Hochwasserschutz finanziell, personell und organisatorisch weiter – und zwar dauerhaft – gestärkt. So werden wir bis 2048 die Landesmittel für den Hochwasserschutz um 10,6 Millionen Euro pro Jahr erhöhen.“ 

Hochwasserschutzvorhaben Neu Darchau/Katemin wird mit zusätzlich einer Million gefördert

Landrätin Dagmar Schulz und Jürgen Meyer, Bürgermeister der Samtgemeinde Elbtalaue, erfuhren zudem, dass auch das Hochwasserschutzvorhaben Neu Darchau/Katemin, 16 Flusskilometer weiter stromabwärts, mit zusätzlichen Mitteln unterstützt wird. 

„Die Flutkatastrophen der vergangenen Jahre, und insbesondere 2011 und 2013 an der Elbe, haben deutlich gemacht, wie sehr Neu Darchau und hier vor allem Katemin im Ernstfall gefährdet sind. Wenn die sogenannte „PFEIL-Förderperiode“ der EU Ende 2025 ausläuft, wird das Land daher die Planung dieses wichtigen Projekts mit eigenen Mittel weiter fördern“, so Minister Meyer. Er habe daher dem Wunsch der Region entsprochen und bis zu eine Million Euro aus dem Wirtschaftsförderfonds/Ökologischer Bereich für die Finanzierung der Maßnahme Katemin/Neu Darchau zugesagt.

  • Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: Minister Meyer: „Mit fast 30 Millionen Euro verbessern wir den Hochwasserschutz an der Elbe“ – 10.03.2025
  • Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz: Minister Meyer: „Hochwasserschutz ist eine Daueraufgabe“ – 14.03.2025
    Der Hochwasserschutz hat im neuen Klimagesetz des Landes Vorrang bei allen Planungen bekommen und es wurden bürokratische Hürden bei Planung und Finanzierung abgeschafft. Zudem konnte der Hochwasserschutz mit dem Haushalt 2025 finanziell, personell und organisatorisch weiter gestärkt werden – und zwar dauerhaft. 
  • NDR: Pumpen defekt: Sorge um Hochwasserschutz in Lüchow-Dannenberg – 16.02.2024
    Im Landkreis Lüchow-Dannenberg funktionieren einige Pumpen in den Schöpfwerken nur noch teilweise oder gar nicht mehr. Betroffen sind das Schöpfwerk Restorf und das Schöpfwerk Taube-Elbe bei Wussegel und Penkefitz. Die fehlende Genehmigung für den Neubau begründete der NLWKN damit, dass er parallel Großprojekte genehmigen musste und daher noch keine Zeit für die Schöpfwerke gewesen sei.

Mitteilung von: Büro Philipp Meyn – Am: 11.03.2025
Online: https://philipp-meyn.de/


Philipp Meyn (SPD): Wichtiger Spatenstich – doch der Hochwasserschutz an der Elbe muss weiter Fahrt aufnehmen

Der Lüneburger Landtagsabgeordnete Philipp Meyn (SPD) war bei dem gemeinsamen Spatenstich am 10. März 2025 vor Ort, um sich mit dem Deich- und Wasserverband und den beteiligten Akteuren über die Maßnahmen auszutauschen. „Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Schritt, kann aber nur der Anfang sein. Der Hochwasserschutz an der Elbe muss deutlich zügiger weiter vorangetrieben werden“, betonte Meyn. 

„Es ist gut, dass jetzt etwas passiert. Doch es darf nicht bei einzelnen Projekten bleiben. Wir müssen die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen und da anpacken, wo es dringend notwendig ist – und das ist entlang der gesamten Elbe der Fall“, so Meyn weiter.

Drängen auf weitere Fortschritte

Meyn hat sich in den vergangenen Monaten intensiv für den Hochwasserschutz in der Region eingesetzt und im Austausch mit den Deichverbänden in Dannenberg und auch in Artlenburg auf zügige Fortschritte gedrängt, zuletzt im Dezember 2024 beim Vor-Ort Termin mit Ministerpräsident Stephan Weil. „Ich werde weiter darauf drängen, dass auch andere notwendige Projekte schneller umgesetzt werden, wie beispielsweise die Deichrückverlegung bei Vitico“, so Meyn abschließend.

Mitteilung von: Büro Pascal Mennen – Am: 14.03.2025
Online: https://www.pascal-mennen.de/


Pascal Mennen: Hochwasserschutz auch im Landkreis Lüneburg gefördert

Auch in dem Landkreis Lüneburg werden zahlreiche Vorhaben gefördert, wie etwa die Erhöhung und Erweiterung des Schöpfwerks Niendorf / Krainke oder der Aus- und Neubau des Hauptdeiches an der Rögnitz. „Die Klimakrise ist real, Starkregen und Extremwetterereignisse wie das Weihnachtshochwasser 2023/24 treten immer häufiger auf“, erklärt Detlev Schulz-Hendel, grüne*r Landtagsabgeordneter aus Lüneburg. „Aber wir können uns auf sie vorbereiten und potenziellen Schaden begrenzen. Wir begreifen Hochwasserschutz als Daueraufgabe für den Schutz der Bevölkerung.“

Hochwasserschutz hat jetzt Vorrang im rot-grünen Klimagesetz

Neu ist, dass das Land im rot-grünen Klimagesetz dem Hochwasserschutz Vorrang gegeben hat bei allen Planungen. Damit wurden viele bürokratische Hürden abgeschafft wurden und Mittel können nun schneller bewilligt werden. 

„Hochwasserschutz ist eine notwendige Investition in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, betont das grüne Lüneburger Landtagsmitglied Pascal Mennen. „Die Kommunen tragen eine große Verantwortung bei der Vorbeugung potentieller Gefahren. Ich weiß die Arbeit vor Ort in Lüneburg sehr zu schätzen und freue mich über die finanzielle Unterstützung des Landes.“

Mehr bei Lüne-Blog

  • Alarm beim Hochwasserschutz: „Dem Land ist die Lage vor Ort nicht bewusst“ – 03.11.2024
    Hochwasser an der Elbe: Am 26. Oktober 2024 probte der Katastrophenschutz-Stab im Landkreis für den Ernstfall. Alarm schlagen die Landkreise Harburg und Lüneburg und die betroffenen Deichverbände nach der diesjährigen Herbstdeichschau. Sie sehen erheblichen Handlungsbedarf und fordern vom Land Niedersachsen dringend mehr Personal und Mittel.
Foto: Landkreis Lüneburg. Von links: Nach der Herbstdeichschau 2024 fordern Christoph Sander vom Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland und die Landräte Rainer Rempe und Jens Böther vom Land Niedersachsen dringend Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

Foto: Landkreis Lüneburg. Machen sich Sorgen: Nach der Herbstdeichschau 2024 fordern Christoph Sander (links) vom Deich- und Wasserverband Vogtei Neuland und die Landräte Rainer Rempe und Jens Böther vom Land Niedersachsen dringend Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

Ergänzung oder Korrektur? Bitte Mail an redaktion@luene-blog.de – danke!
Lüne-Blog veröffentlicht Pressemitteilungen, Berichte und Veranstaltungshinweise von Verbänden und Zusammenschlüssen. Nachricht an: redaktion@luene-blog.de

Lüne-Blog kannst du auch lesen bei:

Lüne-Blog bei Telegram Mastodon

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Im Rahmen der DSGVO notwendige Bedingungen - bitte lesen und akzeptieren:
Wenn du das Formular abschickst, werden Name, E-Mail-Adresse und der eingegebene Text in der Datenbank gespeichert. Für weitere Informationen wirf bitte einen Blick in die Datenschutzerklärung: mehr

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..